Tag der Pflege
Worte allein reichen nicht: Taten sind gefordert

Walter Becker (Diakonie), Jutta Brandhuber (Regionalgeschäftsführerin GPA), Theres Marschnig (KH Elisabethinen) und Valid Hanuna (AVS).
 | Foto: ÖGB Kärnten
  • Walter Becker (Diakonie), Jutta Brandhuber (Regionalgeschäftsführerin GPA), Theres Marschnig (KH Elisabethinen) und Valid Hanuna (AVS).
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Zum Tag der Pflege am 12. Mai fordert der ÖGB Kärnten endlich fairerer Bedingungen im Pflegebereich. Nur mit einer gerechten Work-Life-Balance, mehr Personal, fairer Bezahlung und Transparenz kann ein funktionierendes und gutes Pflegesystem gesichert werden.

KÄRNTEN. Beschäftigte in Pflegeberufen müssen nach wie vor regelmäßig auf viele Dinge verzichten, die für die meisten von uns selbstverständlich sind: Egal ob es das gemeinsame Sonntagsessen mit der Familie, Kinoabende mit Freunden oder ein ungestörter Kurzurlaub sind. Stattdessen stehen Einspringen und kurzfristige Dienstplanänderungen an der Tagesordnung, geteilte Dienste insbesondere im Mobilen Bereich sorgen für noch längere Arbeitstage, viele Arbeitgeber tricksen, wo sie nur können. Dienste sind psychisch und physisch extrem fordernd, besonders seit Beginn der Coronakrise vor über einem Jahr. Daher fordert der ÖGB erleichternde Bedingungen im Pflegebereich. 

Gerechte Work-Life-Balance

Zusätzliche Erholung in Form von Nachtgutstunden für alle Beschäftigten, die Nachtdienste leisten und die diese noch nicht kraft Gesetz oder Kollektivvertrag erhalten. Ein zusätzlicher freier Tag pro Monat für alle zur Erholung. Dieser Tag soll in Zusammenhang mit einer Wochen(end)ruhe konsumiert werden, um wieder Kraft und Energie in diesem emotional und körperlich anstrengenden Bereich zu bekommen.

Mehr Personal – attraktivere Ausbildung

Es braucht 20 Prozent mehr qualifiziertes Schlüsselpersonal im Gesundheits- und Sozialbereich sowie österreichweit 20.000 Arbeitsplätze im Support-Bereich (administrative Tätigkeiten, Bürokratie, Logistik), damit das Gesundheits-, Betreuungs-, Pflege- und Bildungspersonal seine Kernaufgaben wahrnehmen kann. Eine Offensive in der Aus- und Weiterbildung soll mittel- und langfristig sicherstellen, dass ausreichend Pfleger ausgebildet werden, damit die Patienten gut betreut werden können.

Faire Bezahlung

Gefordert sind vergleichbare Löhne für vergleichbare Arbeit – egal ob KABEG, private Krankenhäuser, SWÖ, Diakonie, Caritas, KAP oder Gemeindebedienstete. Weiters soll es einen steuerfreien Bonus von 150 Euro monatlich für Beschäftigte im privaten Gesundheits-, Sozial- und Pflege- und Bildungsbereich während der Corona-Krise als Anerkennung für zusätzliche Schwerstarbeit geben.
Praktikanten sollen mindestens 950 Euro monatlich erhalten.

Mehr Transparenz

Der Kärntner Personalschlüssel für Pflegeheime soll auf einen Anwesenheitsschlüssel umgeändert werden. Das bedeutet, dass genau definiert werden muss, wie viele Mitarbeiter sich auf einer Station zu befinden haben, fallen diese aus, sind sie zu ersetzen. Weiteres gefordert:

  • Einheitliche und transparente Personalbedarfsplanung für alle Krankenhäuser
  • Transparentere Heimkontrollen unter verpflichtender Beiziehung des Betriebsrats
  • Veröffentlichung von schweren arbeits- und verwaltungsrechtlichen Verfehlungen von Dienstgebern im Gesundheits- und Sozialbereich, die Gelder der öffentlichen Hand erhalten.

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