Ein Kärntner Salon im Wiener Zentrum

Margit Heissenberger mit Gastgeberin Jutta Seifert-Unkart | Foto: KK
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  • Margit Heissenberger mit Gastgeberin Jutta Seifert-Unkart
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KÄRNTEN. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war die Salon-Kultur in der Wiener Innenstadt äußerst lebendig. Nun belebt die "Initiative für Kärnten" diese Tradition neu und lädt Kärntner in Wien zum Austausch. Das Ziel: "Wir wollen Heimkehrwilligen die Vorzüge des Landes schmackhaft machen", sagt Initiative-Geschäftsführerin Margit Heissenberger.

Großes Netzwerk von Kärntnern

Für die monatlichen Treffen greift sie auf ein Netzwerk von mittlerweile 600 Kärntnern in Wien zurück. Zirka 50 nehmen an jedem Treffen teil. "Bei der Größte der Veranstaltungen entstehen wirklich Beziehungen und man kommt ins Gespräch", so Heissenberger. Für die Abende stellt Jutta Seifert-Unkart – Witwe eines ehemaligen Kärntner Landesamtsdirektors – ihre privaten Räumlichkeiten nahe dem Parlament zur Verfügung.
Nach Themen wie Digitalisierung oder Sportland ist beim nächsten Treffen am 8. November die Kultur an der Reihe. "Zwei Drittel des Kulturbudgets bleiben in Wien", erzählt Heissenberger. Experten beleuchten die Situation in der Hauptstadt und im ländlichen Kärntner Gebiet. Die Gäste: Angelica Ladurner, Intendantin der Komödienspiele Porcia, Florian Scholz, Intendant des Stadttheaters, und Christian Kircher, Chef der Bundestheater-Holding in Wien.

Digitale Chancen in Kärnten

Die Wahl fällt – so Heissenberger – immer auf Themen, die die jungen Leute motivieren sollen, in die Heimat zurückzukehren. Gerade der digitale Wandel stehe da oft im Mittelpunkt. "Das ist die Chance für Kärnten", glaubt die Geschäftsführerin der Initiative. "Wir zeigen auf, wie man das Land mit seinen Möglichkeiten nutzen kann." Gemeint sind Standort-unabhängige Tätigkeiten im Internet und die Lebensqualität Kärnten für den Ausgleich.
Im Netzwerk gibt es nun auch eine Plattform für Unternehmen, die bevorzugt Kärntner in ihr Team holen wollen. Knapp 50 haben sich gemeldet, wie Heissenberger berichtet. "Sie nennen uns ihre freien Stellen und wir verteilen die Information im Netzwerk", sagt sie. "Die Aktion zieht bereits gut an."

Anreize für Kärntner Heimkehrer

Neben dem Austausch braucht es auch echte Anreize, um in Wien studierende Kärntner ins Land zurück zu locken. Zwei solche sind derzeit in Ausarbeitung. Zum einen schreibt im November die Industriellenvereinigung gemeinsam mit der Wirtschaftskammer das Auslands-Exzellenz-Stipendium aus. Es ist mit 10.000 Euro dotiert und richtet sich an erfolgreiche Studenten technischer Richtungen. Zum anderen ist ein "Klagenfurt-Stipendium" von Universität, Land und Stadt Klagenfurt in Planung. Heissenberger: "Wer sein Studium – etwa den Master – in Klagenfurt absolviert, erhält einen Bonus von 300 Euro im Monat."

Zur Sache – Salon Kärnten in Wien

  • Monatlich treffen sich Kärntner in einem Salon in Wien, nahe dem Parlament.
  • Ziel ist es, sich über die Chancen in Kärnten auszutauschen und "Heimkehrwillige" zu motivieren.
  • Als Gäste sprechen innerhalb und außerhalb des Landes erfolgreiche Kärntner über Themen wie Digitalisierung oder Start-ups.
  • Am 8. November geht es um Theater-Kultur – Wien im Vergleich zu ländlichen Kärntner Gebieten.
Margit Heissenberger mit Gastgeberin Jutta Seifert-Unkart | Foto: KK
Der Kärntner IV-Präsident Christoph Kulterer präsentiert im Salon Kärnten Neuigkeiten aus dem Bundesland | Foto: KK

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