Zum Tod des Weltfußballers
Kärntner Alois Jagodic kannte Pelé persönlich

Alois Jagodic mit dem verstorbenen Weltfußballer des 20. Jahrhunderts | Foto: Privatarchiv Alois Jagodic
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  • Alois Jagodic mit dem verstorbenen Weltfußballer des 20. Jahrhunderts
  • Foto: Privatarchiv Alois Jagodic
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Es war die traurige Nachricht gegen Jahresende und zwar für alle Fußballfans weltweit: Der brasilianische Fußballstar Edson Arantes do Nascimento, besser bekannt als Pelé, verstarb nach langer schwerer Krankheit am 29. Dezember in Sao Paulo. Wir sprachen dazu mit dem ehemaligen Kärntner Kicker Alois Jagodic, der den Weltfußballer des 20. Jahrhunderts sogar persönlich kannte.

BRASILEN/KÄRNTEN. Wer kann schon von sich behaupten, einen der besten Fußballer aller Zeiten, manche sehen ihn ihm gar den Allergrößten, persönlich gekannt zu haben!? Einem Mann, den man insbesondere im Kärntner Fußball allenorts kennt, wurde diese Ehre zuteil: Alois Jagodic.

Pelés vorletztes Länderspiel

Es war der 11. Juli 1972, als das österreichische Fußball-Nationalteam im Estadio Morumbi von Sao Paulo gegen den amtierenden Weltmeister Brasilien anzutreten vermochte. Es war das vorletzte Länderspiel des großen Pelé.

Jagodic war Pelés direkter Gegner

Aufseiten der Österreicher hatte Teamchef Leopold Stastny einen gewissen Alois Jagodic als direkten Gegner für Pelé aufgestellt. "Loise", ein damals 25-jähriger Kärntner, der beim ASK Klagenfurt aufwuchs und zu diesem Zeitpunkt gerade bei Rapid Wien spielte, war zuvor noch nie im Nationalteam aufgelaufen - doch er bewältigte seine Aufgabe sensationell: "Ich war sein unmittelbarer Gegenspieler, das stimmt. Ich habe versucht, ihm die ganze Kraft zu nehmen und ich glaube, teilweise ist es mir auch gelungen", erinnert sich Jagodic heute zurück. Das Spiel endete mit einem 1:1-Remis, das Tor für die Brasilianer erzielte Pelé höchstpersönlich - es war sein letztes Tor im Nationalteam.

Alois Jagodic gegen Pelé im Länderspiel 1972 | Foto: Privatarchiv Alois Jagodic
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Das Wiedersehen 1995

Doch es sollte nicht das einzige Zusammentreffen zwischen Pelé und Jagodic bleiben. Als im Jahre 1995 die "Copa Pelé", eine Art Senioren-Weltmeisterschaft alter Legenden, in Klagenfurt und Kapfenberg stattfand, war Pelé für Brasilien selbst mit von der Partie. Nach einem der Spiele in Klagenfurt trafen sich der große Superstar und Alois Jagodic, der mittlerweile auch äußerst erfolgreich ins Trainergeschäft eingestiegen war, in Velden.

"War auch menschlich super"

"Wir haben uns damals sehr gut unterhalten und viel Spaß gehabt, er hat mir sogar ein Leibchen von ihm geschenkt. Wir haben uns dann auch eine Zeit lang gemeinsam die Zeitungsausschnitte angesehen, die ich damals aus Brasilien mitbekommen habe. Es war ein wirklich sehr schöner Abend", erinnert sich Jagodic an das Erlebnis zurück und kommt sogleich ins Schwärmen: "Solch herausragende Spieler gibt es sehr selten, aber er war auch menschlich super - er hat sich einfach mit jedem unterhalten, war ein sehr positiver Typ. Er war ein sensationeller Fußballer, aber auch ein wunderbarer Mensch."

"Ich bin total fertig"

Angesprochen auf das Ableben von "O Rei" (= der König), wie Pelé in Brasilien genannt wurde, wird Jagodic sentimental: "Ich war schockiert, obwohl man ja wusste, dass es ihm nicht gut geht und sich der Zustand zunehmend verschlechtert hat - man musste leider damit rechnen. Trotzdem bin ich total fertig. Aber ich bin froh, dass ich das Glück hatte, mit einem so großartigen Spieler Kontakt gehabt zu haben."

Alois Jagodic mit dem verstorbenen Weltfußballer des 20. Jahrhunderts | Foto: Privatarchiv Alois Jagodic
Alois Jagodic gegen Pelé im Länderspiel 1972 | Foto: Privatarchiv Alois Jagodic

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