Kärntner Eishockey
Torhütermangel von der Unterliga bis zum Profigeschäft

Heimische Eishockeygoalies sind Mangelware und heiß begehrt | Foto: Hermann Sobe
  • Heimische Eishockeygoalies sind Mangelware und heiß begehrt
  • Foto: Hermann Sobe
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Ein Eishockeygoalie ist ein Einzelsportler im Team. Das bedarf spezieller Trainingsmethoden. 


KÄRNTEN. Blättert man in den Ahnengalerien der beiden Kärntner Eishockeyfixsterne KAC und VSV fällt auf, dass sehr viele gesetzte Torhüter nicht vom Wörthersee bzw. aus der Draustadt und deren Einzugsgebiet stammen. Sicher standen auch Kärntner Legenden wie Gert Prohaska, Robert Mack, Karl „Charly“ Pregl oder Michael Suttnig zwischen den Pfosten, oft griffen die Vereinsverantwortlichen aber auf Goalies von außen zurück. Auch einige Etagen unter der ICE kennt man das Problem des Goaliemangels und dessen sehr spezifisches Coaching. Nach Ausbildungseinheiten für Vereinstrainer entschloss sich der KEHV mit VSV-Co-Trainer Patrick Machreich das „Goalie-Kompetenzzentrum“ ins Leben zu rufen.

Das Überraschungsei erfreut sich großer Beliebtheit


Machreich (43) beschreibt die Anfänge so: „Das Projekt war für uns alle ein Überraschungsei. Wir wussten nicht, wie es aufgenommen wird.“ Es wurde ein großer Erfolg. Jeden Freitag treffen sich Nachwuchs- wie Seniorgoalies für eine Stunde zum Spezial-Goalie-Training. Torhüter haben eine gänzlich andere Eislauftechnik, die physische Belastung und die Koordination unterscheiden sich erheblich vom Rest des Teams: „Eigentlich betreibt man im Tor einen anderen Sport.“ Machreich selbst konnte diese Saison durch seine VSV-Pflichten erst einmal nicht so oft auf dem Eis stehen, dafür stellte er ein Trainerteam auf: „Ich kann mich auf das Quintett Lukas Moser, Markus Schmarl, Christof Felsberger, Mike Mayer und Michael Miklautsch verlassen.“

Nicht nur die Spieler, auch die Trainer sollen lernen

Das Konzept ist modular aufgebaut und richtet sich nicht nur an die Torhüter selbst, sondern auch an deren Trainer, damit diese im regulären Vereinstraining die Keeper gut ausbilden und begleiten können. „Viele Trainer sind im Torhüterwesen unsicher und wollen eher gar nichts, als etwas Falsches anordnen“, so der ehemalige EBEL-Keeper. Das Programm soll diese Lücke schließen und die Resonanz fällt laut dem Verband ausgezeichnet aus. Dennoch werden der Kehv und Machreich nach der Saison das Programm evaluieren, „weil Verbesserungspotenziale gibt es immer.“

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