Export
Aus Offensive soll Strategie werden

Arbeiten an Export-Strategie: Sebastian Schuschnig, Jürgen Mandl und Meinrad Höfferer (von links)
  • Arbeiten an Export-Strategie: Sebastian Schuschnig, Jürgen Mandl und Meinrad Höfferer (von links)
  • hochgeladen von Vanessa Pichler

Aus der aktuellen Export-Offensive soll die Außenwirtschaftsstrategie 2030 werden. Erreichen will man eine Waren-Export-Marke von zehn Milliarden Euro in Kärnten.

KÄRNTEN. In Kärnten sind 2.500 Unternehmen international tätig. Sie sorgen für rund 70.000 Arbeitsplätze. Die aktuelle Außenhandelsstatistik "spricht" von sechs von zehn Euro, die Kärnten im Ausland erwirtschaftet. Die Export-Offensive mache sich also bezahlt, meinen Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Mandl und Wirtschaftsreferent Landesrat Sebastian Schuschnig. Zwischen 2015 und 2019 wurden seitens des Wirtschaftsreferates und der Wirtschaftskammer rund vier Millionen Euro in die Offensive gesteckt. 

Messen und Missionen

Kärnten beschickt – als Teil dieser Offensive – gezielt Messen. Daran haben sich in den letzten fünf Jahren 130 Aussteller (auch aus anderen Bundesländern) beteiligt. Die Wirtschaftskammer organisierte im selben Zeitraum 21 Wirtschaftsmissionen mit beinahe 300 teilnehmenden Betrieben. Das Ziel: in anderen Ländern potentielle Geschäftspartner finden, Partnerschaften aufbauen.

Fachhochschule präsentiert Studie

In Sachen Bildung wurden im Rahmen der Export-Offensive Spezialseminare organisiert, an denen 688 Personen teilgenommen haben – zu Themen wie Umsatzsteuer, Zoll oder Incoterms 2020. Bei Kooperationsbörsen wurden Kärntner Firmen mit den Nachbarregionen vernetzt (B2B-Unternehmertreffen), fast 500 Studierende von Uni und Fachhochschule haben Exportstrategien und -leitfäden entwickelt. 
Übrigens: Die Fachhochschule Kärnten wird bald die Ergebnisse einer Studie mit dem Titel "Global Business Models – Export von Geschäftsmodellen" präsentieren. 

Kärnten wird Gastgeber in München

Auch 2020 ist im Bereich Export wieder viel geplant, im März etwa ein Gruppenstand auf der IHM-Messe München, Wirtschaftsmissionen nach Belgrad oder Russland oder weitere Messe-Auftritte in Rimini (Ecomondo) oder München (Electronica). Außerdem wird Kärnten Anfang Juli zum ersten Mal Gastgeber beim Jahresempfang der österreichischen Wirtschaft in München sein. 

Eckpfeiler für Strategie

Schuschnig will die strategischen Ziele der Export-Offensive nun zu einer Außenwirtschaftsstrategie 2030 bündeln. Eckpfeiler für den Kärntner Export in zehn Jahren nennt er bereits:

  • Erreichen der Waren-Export-Marke von zehn Milliarden Euro (derzeit acht Milliarden Euro)
  • 3.000 international tätige Betriebe in Kärnten (derzeit 2.500)
  • weitere Differenzierung der Export-Absatzmärkte für mehr wirtschaftliche Unabhängigkeit
  • Nutzung der Digitalisierung als Export-Motor – besonders für Dienstleistungsexporte
  • wissenschaftlich fundierte Export-Begleitung und 1.000 Studierende in 130 Firmenprojekten in zehn Jahren
  • Kärnten als Nummer-1-Region im Alpen-Adria-Raum
  • Exportwirtschaft als wesentlicher Pfeiler im Standort-marketing

Export-Büros in China wieder besetzt

Was das Corona-Virus betrifft, das ja in vielen Ländern zu auch wirtschaftlichen Problemen führt, meint Meinrad Höfferer, Leiter der Abteilung Außenwirtschaft und EU: "Unsere fünf Büros der österreichischen Außenwirtschaft in China sind bereits wieder normal besetzt, wir bemühen uns, die nötigen Informationsgrundlagen zu schaffen. Noch sind nicht alle Produktionen wieder voll angelaufen, aber das hängt teilweise auch mit dem chinesischen Neujahr zusammen. Auch in der Logistik, etwa beim Containerverkehr, wäre eine rasche Rückkehr zur Normalität wichtig. Die Behörden in China sind jedenfalls bestrebt, Sicherheit für ausländische Kunden zu schaffen.“ Laut Höfferer müsse man Ruhe bewahren.

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