Schrittweise Öffnung
Schlag ins Gesicht für Kärntens Tourismus

Josef Petritsch, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Kärnten. | Foto: WKK/Peter Just
  • Josef Petritsch, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Kärnten.
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  • hochgeladen von Sabine Rauscher

Der verlängerte Lockdown trifft Kärntens Tourismuswirtschaft hart. Die Betriebe sind nun wieder die Leidtragenden der schleppenden und zögerlichen Pandemiebekämpfung der Landesregierung.

KÄRNTEN. In Kärntens Tourismuswirtschaft herrscht Ernüchterung. Anstatt den Lockdown mit einem sanften Start an einem Montagmorgen zu beenden, werden Gastronomen und Hoteliers noch länger hingehalten. „Natürlich haben wir grundsätzlich Verständnis für Coronamaßnahmen. Was wir aber nicht verstehen können, ist das zögerliche Verhalten der Landespolitik“, schüttelt Josef Petritsch, Obmann der WK-Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft, den Kopf. Die verspätete Bekanntgabe des verlängerten Lockdowns stehe sinnbildlich für die gesamte bisherige Pandemiebekämpfung in Kärnten: „Die Maßnahmen der Landesregierung kommen immer zu spät. Tatsache ist: Kärnten ist immer einen Schritt hinten nach.“

Wintersaison in Gefahr

Dieses Zögern und Zaudern bringe nun die dringend benötigte Wintersaison massiv in Gefahr und reihe sich in eine lange Liste voll verspäteter und misslungener Maßnahmen ein. Ob Testkapazitäten, Impfstraßen oder Contact Tracing: Der Kärntner Landesregierung ist es bisher nicht gelungen, Infrastruktur und Kapazitäten auszubauen. „Diese Untätigkeit müssen unsere Betriebe jetzt teuer bezahlen. Mit besserer Vorbereitung würden wir uns jetzt nicht in derselben Situation wir im vergangenen Jahr befinden“, gibt Petritsch den Ärger in der Branche wieder.

Keine Planungssicherheit

Die Entscheidung der Bundesregierung, den Lockdown zum geplanten Zeitpunkt zu beenden, wird als Zeichen für Kontinuität und Stabilität bewertet. „Das ist ein wichtiges Signal für die Wirtschaft. Die Betriebe brauchen Planungssicherheit. Leider ist das beim Land noch nicht angekommen. Kein anderes Bundesland hat sich mit der Entscheidung so viel Zeit gelassen.“ Insgesamt vermisse man die Bereitschaft zum Dialog bei den politischen Entscheidungsträgern im Land. Anstatt den Diskurs und die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft zu suchen, entscheiden Landeshauptmann und Gesundheitslandesrätin hinter verschlossenen Türen. Die Pandemiebekämpfung habe sich damit zur Farce entwickelt.

Impfquote erhöhen

Die Appelle der Interessenvertreter, dass PCR-Testkapazitäten für die Wintersaison nicht ausreichen würden und die Impfkampagne mit zu wenig Nachdruck ausgerollt wurde, wurden monatelang ignoriert. „Jeder wusste, dass der Winter eine Herausforderung wird. Anstatt Lösungen zu finden und die Hausaufgaben in der Pandemiebekämpfung ordentlich zu erledigen, wird nun der Lockdown verlängert“, so Petritsch. Auch jetzt scheine keine Optimierung der Infrastruktur geplant zu sein. „Wir können nur zum wiederholten Male dringend an die Landesregierung appellieren: Kärnten braucht eine flächendeckende PCR-Infrastruktur und intensive Maßnahmen, um die Impfquote zu erhöhen!“, fordert der Spartenobmann. Speziell in den Wintersportgebieten müssen dringend mehr Angebote geschaffen werden, um für die Wintersaison gerüstet zu sein.

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