Wenig Niederschlag
Trockenheit setzt Kärntner Landwirte unter Druck

Mais ist unter Kärntner Bauern sehr beliebt - braucht aber viel Wasser zum Wachsen und Gedeihen.  | Foto: stock.adobe.com/encierro
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  • Mais ist unter Kärntner Bauern sehr beliebt - braucht aber viel Wasser zum Wachsen und Gedeihen.
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Mais, Soja und Getreide brauchen zum Gedeihen viel Wasser. Landwirtschaftskammer-Experte Erich Roscher im Gespräch über die Herausforderungen, mit denen die heimischen Bauern aktuell zu kämpfen haben.

KÄRNTEN. Mit rund 15 Millionen Euro werden die Schäden, die die Kärntner Landwirte vergangenes Jahr aufgrund der Trockenheit erlitten haben, beziffert. "Die leise Angst, was heuer auf uns zukommt, bleibt", sagt Erich Roscher, Leiter des Referats Pflanzliche Produktion in der Landwirtschaftskammer Kärnten, denn es wird von Jahr zu Jahr trockener. Das bestätigt auch der Hydrographische Dienst in Kärnten. "Das Jahr 2022 war – ähnlich 2021 – ein noch trockeneres Jahr. Das Besondere dabei war, dass sich das Niederschlagsdefizit bis auf ein, zwei Monate, über das ganze Jahr hinweg zog", heißt es in der Auswertung.

Auf Wetterprognosen achten

Etwa 5.000 der insgesamt 17.000 landwirtschaftlichen Betriebe betreiben Ackerbau auf einer Gesamtfläche von über 60.000 Hektar. Mais, Soja und Getreide sind dabei die beliebtesten Pflanzen, die aber zum Gedeihen viel Wasser brauchen. Roscher: "Dieser Tage beginnen die Bauern mit dem Düngen des Wintergetreides. Nur wenn es tief wurzelt, kann es auch kurzfristige Trockenphasen unbeschadet überstehen. Sobald die Böden abgetrocknet sind, wird dann auch das Sommergetreide angebaut – und das braucht viel Niederschlag." Daher rät Roscher den Bauern, sich beim Anbau und bei den Pflegemaßnahmen nicht nur am Kalender, sondern "auch an den Wetterprognosen zu orientieren".

Erich Roscher, Leiter des Referats Pflanzliche Produktion in der Landwirtschaftskammer Kärnten | Foto: Landwirtschaftskammer Kärnten/Krivograd
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Wasser sparen

Hirse ist eine Pflanze, die gut mit Trockenheit umgehen kann, wird aber aktuell in Kärnten nur auf einer Fläche von etwa 500 Hektar angebaut. "Es ist auch eine Frage der Marktfähigkeit. Aktuell ist die Hirse vorwiegend für viehhaltende Betriebe als Futterzusatz interessant. Sollten die Temperaturen aber weiterhin so steigen, wird sie sicher auch bei uns beliebter werden." Nicht nur der mangelnde Niederschlag bereitet den Bauern Sorgen, auch die Grundwasser-Neubildung ist rückläufig. "Nur etwa ein Drittel des Niederschlags gelangt in die Grundwasserneubildung. Langfristig werden Gemeinden und das Land Maßnahmen setzen und wir uns alle überlegen müssen, wie wir mit unseren Wasservorräten umgehen", so Roscher. Für die Landwirte werden unter anderem Informationsveranstaltungen angeboten, in denen die reduzierte, also wassersparende, Bodenbearbeitungsmethode vorgestellt wird.

Mais ist unter Kärntner Bauern sehr beliebt - braucht aber viel Wasser zum Wachsen und Gedeihen.  | Foto: stock.adobe.com/encierro
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