Besondere Plätze am Wasser
Der Bezirk Kirchdorf ist "sagenhaft"

Das neue Buch von Dagmar Fetz-Lugmayr ist ab 17. März im Buchhandel erhältlich. | Foto: Dagmar Fetz-Lugmayr
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Ein zorniger Teufel im Stodertal, ein Schatz im Gleinkersee und eine verwunschene Schlossherrin im Kremsmünsterer Schlederbach: Der Bezirk Kirchdorf ist "sagenhaft".

BEZIRK KIRCHDORF. Um zahlreiche Orte in der Region ranken sich alte Geschichten. Das Mollner Gaisbergmandl ist vielen ein Begriff, und die Gründungslegende des Stiftes Kremsmünster kennt man aus dem Geschichte-Unterricht. Davon abgesehen, gibt es aber noch eine ganze Reihe weiterer Überlieferungen – und nicht wenige haben mit dem Wasser zu tun.

Stromboding & Kreidehöhle

So heißt es zum Beispiel, dass bei der Entstehung des Stromboding-Wasserfalls in Hinterstoder der Teufel seine Hände im Spiel hatte. Zornig, weil er keine Seele von den Bewohnern bekam, stieg er auf den Kleinen Priel. Er schlug die Spitze ab und schleuderte sie in die Steyr, um das Wasser aufzustauen und das Stodertal zu fluten. Der Felsen war aber zu klein, das Wasser konnte vorbeifließen. Der Teufel stampfte vor Wut, sodass sich die Erde auftat und der "Gottseibeiuns" in dieser Höhle verschwand. Den "Teufelstritt" sieht man immer noch, genau wie den Felsblock im Wasserfall und die Kreidehöhle. Genau hier entführen die Märchenerzähler Gottfried Ramsebner und Gerda Bachmayr ab Mitte Mai wieder wöchentlich in die Welt der Sagen. Hier mehr über die Märchenerzählungen. Übrigens: Die Neuauflage des Buchs "Sagen und Märchen aus dem Pyhrn-Priel" von Gottfried Ramsebner erscheint Anfang Mai im Ennsthaler Verlag.

Der Stromboding in Hinterstoder, ein beliebtes Ausflugsziel.  | Foto: Bruno Sulzbacher
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Die Sage vom Gleinkersee

"Sagen faszinieren die Menschen, das merke ich sehr", weiß auch Dagmar Fetz-Lugmayr. Die Autorin aus Kremsmünster hat schon einige Bücher zum Thema geschrieben. Zuletzt war sie mehr als zwei Jahre lang im ganzen Bundesland unterwegs, um die schönsten Wassersagen neu zu entdecken. Eine davon dreht sich um den Gleinkersee. Viele kennen das Berggewässer bei Spital am Pyhrn als beliebtes Ausflugsziel. Doch wer heute mit einem der bunten Boote über die spiegelnde Wasseroberfläche gleitet, ahnt kaum, dass die Sage Dramatisches über diesen Ort zu berichten weiß. Zwei mächtige Stiere gerieten an der Stelle, die heute das Wasser bedeckt in alter Zeit in einen tödlichen Kampf. Das wallende Blut der Tiere ging auf die Bauersfamilien über. Wo vorher Freundschaft war, kam es zum Ausbruch entsetzlicher Rohheit, Streit und Hass. Der Himmel verfinsterte sich und ein furchtbares Unwetter zog auf. Riesige Wassermassen schossen herbei und ließen den Gleinkersee entstehen. Bis heute trägt dieser auf seinen Grund Geheimnisvolles. So wird von einem versunkenen Schatz erzählt, der in unerreichbarer Tiefe bis heute nicht gehoben ist.

Der Gleinkersee soll einen Schatz bergen. | Foto: Dagmar Fetz-Lugmayr
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Sagen- und wasserreiches Kremsmünster

Wer Kremsmünster kennt, weiß, der Wasserreichtum des Klosterortes ist ungewöhnlich. Die besondere Schichtung und Formung der Landschaft lässt vielerlei Quellen sprudeln, die wie lebensspendende Wasseradern über die steinernen Terrassen zur namensgebenden Krems ziehen. Der Respekt vor der Macht des Wassers kommt in alten Sagen zum Ausdruck. Einst befürchteten die Menschen, dass die großen Rodungen zum Zweck der Besiedlung die in dieser Gegend alteingesessenen Waldgeiser und Flussgeister verärgern könnte. Die Angst, die Natur würde sich das Land mit Überflutungen zurückholen, war groß und das Wesen der Krems unberechenbar. Die zahlreichen Quellen, die über die steinerne Stiftsterrasse der Krems zufließen, nähren die sagenhafte Überlieferung, dass der Berg, auf dem das Kloster ruht, hohl und voller Wasser sei. Wenn es einst hervorbreche, so heißt es, werde es alles mit sich reißen. Manch einer meinte, das gewaltige Brausen und Sausen schon vernommen zu haben.

Der Wasserreichtum des Stiftsorts Kremsmünster ist ungewöhnlich. | Foto: Dagmar Fetz-Lugmayr
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Die verwunschene Schlossherrin im Schlederbach

Der kleine Schlederbach in Kremsmünster ist kaum bekannt, doch erzählt er die geheimnisvolle Geschichte der verwunschenen Schlossherrin. Eine unheimliche Schlange mit abgrundtief schwarzen Augen bewacht den goldenen Schlüssel, der zum sagenumwobenen Schloss führt. Einst versuchte ein Taglöhner sein Glück, doch der Schrecken vor dem grässlichen Tier war größer, als der Wille, die Schlossherrin zu erlösen. Zum Greifen nah war der goldenen Schlüssel. Doch dieser versank im sprudelnden Wasser. Die Geschichte verbreitete sich rasch und immer wieder suchten mutige Männer nach der verwunschenen Schlossherrin, der angsteinflößenden Schlange und der sagenumwobenen Schlossherrin. Wann sich diese wieder zeigen wird? Die Sage weiß es!

Die goldenen Ähren in Windischgarsten

Im Süden des Bezirkes zieht der Dambach wie ein kraftvolles Band durch Windischgarsten der Teichl zu, die als Hauptwasserader dieses romantischen Tales der bedeutendste Nebenfluss der Steyr ist. In sanftem Bogen bettet der kräftige Wasserlauf den historischen Markt an seinen Ufern ein. Die Gründungssage der Gemeinde findet sich mit den drei goldenen Ähren auch im Marktwappen wieder und führt in die Zeit der Völkerwanderung zurück. Sogenannte „Windische“, slawische Fuhrleute, sollen der alten Überlieferung nach, reifes Korn auf ihrer Reise am fruchtbaren Talboden verloren haben. Das Wasser schenkte dem Getreide fruchtbaren Boden und den Menschen Nahrung. So soll die Besiedlung an diesem Ort gewachsen sein und der Sage nach aus „Wendisch-Gersten“ der Gemeindename „Windischgarsten“ hervorgegangen sein. Die alte Legende der windischen Fuhrleute wurde von Generation zu Generation überliefert und die drei Goldenen Ähren als sagenumwobenes Symbol im Wappen der Gemeinde verewigt.

Buchtipp

Sagenreiches Wasser in Oberösterreich
von Dagmar Fetz-Lugmayr
Mit Fotografien der Autorin und Illustrationen von Silke Müller
Hardcover, durchgehend farbig bebildert, 232 Seiten
Verlag Anton Pustet, ab 17. März 2025 im Buchhandel

Das neue Buch von Dagmar Fetz-Lugmayr ist ab 17. März im Buchhandel erhältlich. | Foto: Dagmar Fetz-Lugmayr
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