Das Rotwild und der Winter
Rotwild-Schaufütterung ab 2. Jänner 2020 im Bodinggraben

Mit Heu gefüttertes Rotwild im Nationalpark. Es vertraut dem Futtergeber, nicht aber Menschen generell. | Foto: Sieghartsleitner
  • Mit Heu gefüttertes Rotwild im Nationalpark. Es vertraut dem Futtergeber, nicht aber Menschen generell.
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Bei der Rotwildschaufütterung im Nationalpark Kalkalpen haben Besucher die einzigartige Gelegenheit, freilebende Hirsche, Muttertiere und ihre Kälber bei der Winter-Fütterung aus nächster Nähe zu erleben.

MOLLN. Tiere, die im Winter keinen Winterschlaf halten, haben es nicht leicht bei Eis und Schnee Nahrung zu finden. Weil das Angebot knapp ist haben sie es in einem tausende Jahre langen Entwicklungsprozess gelernt ihren Stoffwechsel in dieser Zeit auf ein Minimum zu reduzieren. Außergewöhnliche physiologische Anpassungen sind im Tierreich oft zu finden. So nehmen beispielsweise Rothirsche schon während der Brunft kaum Nahrung auf und kämpfen stattdessen wochenlang mit Kontrahenten. Bekannt ist aber auch, dass weibliches Rotwild kurz vor dem Setzen der Kälber kein Futter zu sich nimmt. Der Grund hierfür ist nicht endgültig erforscht. Dieses angeborene Fasten ist umso erstaunlicher, da der natürliche Fressrhythmus für den Wiederkäuer Rothirsch wichtig ist, um seine Magenflora am Leben zu erhalten und eine kontinuierliche Energieversorgung sicherzustellen.

Natürlicherweise zieht sich Reh- und Rotwild im Winter in ruhige Wälder zurück und ernährt sich dort verstärkt von jungen Baumtrieben. Dabei bewegt es sich so wenig wie möglich um die Fettreserven möglichst zu schonen. Störungen bedeuten für sie nun erhöhten Stress und einen erhöhten Energiebedarf. Dieser führt dann dazu, dass das Schalenwild vermehrt junge Baumtriebe verbeißt. In höher gelegenen Bergwäldern, wo der jährliche Zuwachs bei den jungen Waldpflanzen geringer ist als in Tallagen, wirft ein Bissen des Hirsches das junge Bäumchen um bis zu fünf Entwicklungsjahre zurück. Besonders gerne werden die gehaltvollen Triebe der jungen Tannen verbissen. Das kann gerade in Bergwäldern oder Schutzwäldern den natürlichen Nachwuchs und Vielfalt des Waldes gefährden. Hohe Verbiss- und Schälschäden können das ökologische Gleichgewicht von Wald und Wild schnell aus der Balance bringen. Daher sind wir alle, die den Winter gerne im Freien genießen, im Wald dazu angehalten ein bisschen Rücksicht auf unsere tierischen Mitbewohner zu nehmen.

Rotwildfütterung im Bodinggraben

Bei der Rotwildschaufütterung im Nationalpark Kalkalpen haben Besucher die einzigartige Gelegenheit, freilebende Hirsche, Muttertiere und ihre Kälber bei der Winter-Fütterung aus nächster Nähe zu erleben. In der komfortablen Beobachtungs-Plattform erfahren Sie vom Ranger viel Interessantes über die winterlichen Strategien der Wildtiere, das Sozialverhalten des Rotwildes oder die Wald-Wildproblematik in den Berg- und Schutzwäldern.

Die Führungen finden von 2. Jänner bis 29. Februar 2020 statt.
Information: Nationalpark Zentrum Molln, Telefon 0 75 84 / 36 51
Online-Buchung: www.kalkalpen.at/veranstaltung

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Foto: Diözese Linz/Kienberger
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