Kräuterapotheke Wartberg
Heilkräuter aus der Natur – Was hilft wogegen?

Im Bezirk Kirchdorf gibt es, laut Petra Schardax, viele heimische Heilkräuter und Heilpflanzen zu finden.  | Foto: PantherMedia/yanadjana (YAYMicro)
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  • Im Bezirk Kirchdorf gibt es, laut Petra Schardax, viele heimische Heilkräuter und Heilpflanzen zu finden.
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Petra Schardax von der Kräuterapotheke Wartberg informiert über die Heilkräuter aus der Natur und erklärt wofür man sie verwenden kann.

WARTBERG/KREMS. Die Welt der Heilkräuter ist eine faszinierende und sie liegt im wahrsten Sinne des Wortes "zu Füßen". Dem einen oder anderen ist beim Spazierengehen bestimmt schon einmal eine schöne Blume ins Auge gestochen oder es lag ein "Unkraut" im Weg. 
Laut Petra Schardax von der Kräuterapotheke Wartberg gäbe es einen Unterschied zwischen Heilkraut und Heilpflanze: Bei Heilkräutern wird die Bedeutung der Heilkraft von oberirdischen Teilen, wie Kraut und Blüte, beschrieben. Bei der Heilpflanze werden zusätzlich auch noch die unterirdischen Teile wie Wurzeln und Rhizome dazugenommen.

Heimische Heilkräuter und Heilpflanzen

Der Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus, mit Sitz in München kürt seit 1990 jährlich eine Pflanze zur Heilpflanze des Jahres: 2022 ist das die Brennnessel. 

Petra Schardax erklärt, dass es zahlreiche heimische Heilkräuter und Heilpflanzen zu finden gäbe. Die wichtigsten wären hier Brennnessel, Malve, Pfefferminze, Spitzwegerich und Scharfgabe. Außerdem gäbe es noch Baldrian, Frauenmantel, Kamille, Ringelblume, und vieles mehr. 

 "Die Brennessel ist Heilpflanze des Jahres 2022. Sie kommt überall auf der Erde vor und tritt besonders auf stickstoffreichen Böden auf. Sie wird auch als Zeiger Pflanze bezeichnet, da sie Rückschlüsse auf die Bodenqualität gibt", so Schardax. 

Die Malve sei, laut der Expertin, eine anspruchsvolle Schönheit und liebe sonnige Standorte. Sie sei in Europa heimisch, kultiviere jedoch weltweit. Auch die Pfefferminze breite sich bevorzugt auf sonnigen und halbschattigen Plätzen mit tiefer Verwurzelung aus. 
"Spitzwegerich findet man auf trockenen Wiesen, Feldern, Schuttplätzen und an Wegrändern. Die Schafgarbe wiederum kommt auf Acker- und Wegrändern, Weiden und Wiesen vor."

Verschiedene Wirkungen

Brennnessel
Die Brennnessel sei ein wahres Multitalent, so Schardax. Sie werde wegen ihrer antioxidativen und entzündungshemmenden Eigenschaften geschätzt. Weiters würden Untersuchungen die leicht entwässernde Wirkung von Brennnessel-Frischpflanzensaft bestätigen. Außerdem sei die Brennnessel eine wahre Vitamin C Bombe und reich an Mineralien wie Eisen, Kalium und Flavonoiden.

Wilde Malve
Die wilde Malve, besser bekannt als Käsepappel, sei eine sehr beliebte Heilpflanze. Die Blätter und Blüten würden Schleimstoffe enthalten, die bei Kontakt mit Feuchtigkeit an den Schleimhäuten einen reizlindernden Schutzfilm bilden. "Die Malve wirkt bei Reizhusten, Entzündungen im Mund- und Rachenraum, im Magen-Darmtrakt, sowie bei Blasenleiden. Aufpassen muss man bei gleichzeitiger Einnahme mit Medikamenten, denn hier kann es zur verzögerter Aufnahme des Medikamentes kommen. Man sollte hier auf einen Abstand von mindestens drei Stunden achten", betont Schardax. 

Pfefferminze
Die Pfefferminze würde oft auf ihre Heilkräfte bei Verdauungsbeschwerden oder bei Erkältung reduziert. In nordafrikanischen Ländern sei Pfefferminztee aber den ganzen Tag über ein beliebtes Getränk, so Schardax. Auf der Blattunterseite befinde sich der Hauptwirkstoff Menthol, ein ätherisches Öl, das bei leichtem Reiben ein angenehm kühles Gefühl auf der Haut hinterlasse. Es aktiviere Kälterezeptoren in der Haut und fördere so die Durchblutung. 
Der Pfefferminztee lindere Spannungskopfschmerzen, mache munter und bringe den Kreislauf in Schwung. Auch bei einer verstopften Nase sei das Inhalieren von ätherischen Menthol Dämpfen eine Möglichkeit, die Durchblutung der Nase anzuregen und so die Atemwege frei zu bekommen. 

Spitzwegerich
Der Spitzwegerich habe laut Schardax, auch zurecht das Synonym "Wunderwegerich". Er würde antibakteriell wirken und die Wundheilung beschleunigen. Die Schleimstoffe hätten eine reizlindernde Wirkung. Spitzwegerich sei ein bewährtes Mittel bei Husten und Erkältungen. 

Schafgarbe
Das Kraut und die Blüte der Scharfgabe enthalten laut der Experting Gerb- und Bitterstoffe und ätherische Öle. Das Heilkraut könne bei leichten Magen-Darmbeschwerden, bei Bauchschmerzen und Blähungen eingesetzt werden. Weiters fördere es den Gallenfluss und löse dadurch Völlegefühle. Die krampflösende Wirkung lindere außerdem Menstruationsbeschwerden. Die Pharmazeutin appelliert: "Die Schafgarbe zählt zu den Korbblütern. Leider sind Allergien und Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber dieser Pflanzenfamilie bekannt. Bitte darauf achten!"

Verwendung

Brennnesseltee: Etwa drei Teelöffel Brennnesselkraut mit 150 Milliliter heißem Wasser aufgießen und circa zehn Minuten ziehen lassen. Empfohlene Menge: drei bis vier Tassen pro Tag; Der Brennnesseltee wird kurmäßig bei Müdigkeit und zur Darm- und Leberreinigung getrunken. 
Malventee: Etwa zwei Teelöffel Malvenblätter mit 150 Milliliter kaltem Wasser ansetzen und nach circa drei Stunden aufkochen; Der Malventee findet Einsatz bei allen Arten von Entzündungen im Hals, Magen und in der Blase und nach allen Erkrankungen, die nach schleimiger Behandlung verlangen. 
Ätherisches Pfefferminzöl: Verdünnt mit Basisöl äußerlich als  Kopfweh Roll On 
Spitzwegerich: Zur schnellen Abhilfe bei Insektenstichen oder Brennnesselkontakt kann man die Blätter in der Hand zerreiben und auf die wunde Stelle drücken. Es lindert den Schmerz und Juckreiz. 
Schafgarbentee: Schafgarbenkraut mit 150 Milliliter heißem Wasser übergießen und nach zehn Minuten abseihen. Drei bis vier Mal täglich eine frisch zubereitete Tasse trinken. Dieser Tee kommt bei Regelschmerzen und bei Wechselbeschwerden zur Anwendung. 
Badezusatz gegen Krämpfe: 100 Gramm Kraut mit einem Liter kochendem Wasser übergießen, circa 20 Minuten ziehen lassen

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