Arbeiterkammer Oberösterreich
Mittelschule Pettenbach: Gegen Hetze und Hass
Mehr als 300 Schüler und Lehrer folgten der Einladung der Arbeiterkammer Oberösterreich zum zwölften Hermann-Langbein-Symposium in der Arbeiterkammer Linz. Mit dabei waren auch Schüler der Mittelschule Pettenbach.
LINZ,PETTENBACH. Mit Demokratie und Zivilcourage gegen Hetze und Hass! Gebannt und mitunter emotional bewegt hörten die Besucher der 91-jährigen Zeitzeugin Anna Hackl aus Schwertberg zu, die von der grausamen „Hasenjagd“ im Mühlviertel und über die angsterfüllten Monate berichtete, in denen ihre Familie zwei russische KZ-Geflohene in ihrem Haus versteckte. Fünf Schulen (aus Linz, Wels, Steyr, Leonding und Pettenbach) beteiligten sich aktiv mit berührenden Beiträgen, in denen sie sich kritisch mit dem Nationalsozialismus und der Frage auseinandersetzten, was jeder Einzelne beitragen kann, um gefährlichen politischen Strömungen entgegenzutreten. Der einhellige Tenor: Nicht wegschauen, wenn Unrecht passiert!
Klassenparlament in Pettenbach
Einen Film produzierte die 4c der TSMS Pettenbach. Darin fassten sie wichtige Informationen zum Nationalsozialismus zusammen, spielten die Brutalität in Konzentrationslagern nach und interviewten sogar Bürgermeister, einen Mitarbeiter des Gemeindeamtes und eine Zeitzeugin über die Zeit des Nationalsozialismus in Pettenbach und Umgebung. Außerdem führten sie Interviews zum Thema Demokratie. „Dieses Thema ist auch uns wichtig, bei uns gibt es zum Beispiel ein Klassenparlament jede Woche“, erzählte eine Schülerin.
Sichtlich berührt von den Beiträgen der Schüler war die Zeitzeugin Anna Hackl. „Es war eine schlimme Zeit und ich wünsche euch, dass ihr so etwas nie erlebt. Seid wachsam und vorsichtig“, so die 91-Jährige. AK-Vizepräsident Josef Madlmayr betonte die Wichtigkeit, sich auch heute noch mit dem Thema Nationalsozialismus auseinanderzusetzen: „Das menschenverachtende Gedankengut der Nationalsozialisten hat durch einen ganz einfachen Mechanismus funktioniert, indem systematisch bestimmte Bevölkerungsgruppen abgewertet und gegenseitig ausgespielt wurden. Diesen Mechanismus gibt es leider heute auch noch vielfach. Umso wichtiger ist es, dass junge Menschen jede Form von Diskriminierung und Ausgrenzung erkennen und ermutigt werden, dagegen aufzutreten.“
Das jährlich stattfindende Symposium ist nach dem Widerstandskämpfer und Auschwitz-Überlebenden Hermann Langbein (1912-1995) benannt. 1980 wurde das Symposium von Langbein selbst gegründet. Mittlerweile besteht das Hermann-Langbein-Symposium länger als alle anderen Veranstaltungen der Lehrerfortbildung in Österreich. In der AK Linz findet es seit 2012 statt.
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