Elf Sammelstellen im Bezirk Kirchdorf
Abfallwirtschaft im Wandel
KIRCHDORF (sta). Abfallwirtschaft ist eine Branche, die sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt hat. Heute geht es nicht mehr nur um die Reduktion der "Müllberge", sondern auch um das Bewahren wertvoller Ressourcen. Ziel ist es, das Gesammelte möglichst sortenrein zu halten. "Unsere Altstoffsammelzentren im Bezirk sind keine Müll-Sammelstellen, sondern Sammelstellen für Wert- und Problemstoffe. Diese werden zum Großteil wiederverwertet. Nur so können wir auch etwas verdienen und die Abfallgebühren der Gemeinden gering halten", weiß Euren Grünberger. Er ist Abfallberater beim Bezirksabfallverband Kirchdorf. "Das Verständnis bei den Bürgern für eine saubere Mülltrennung steigt."
In den elf Anlaufstellen im Bezirk sind 47 Mitarbeiter beschäftigt, 10.000 Tonnen Müll wurden im Vorjahr gesammelt. Davon waren 359 Tonnen Kunststoffverpackungen, wovon 90 Prozent wiederverwertet werden. Die größten Sammelstellen befinden sich in Micheldorf und Windischgarsten. "Aktuell stehen wir bei 85 verschiedenen Abfallarten. Das ändert sich aber ständig", so Grünberger. So werden brand- und explosionsgefährliche Batterien/Akkus von normalen Batterien getrennt gesammelt. Auch Tellwolle wird jetzt gesondert behandelt. "Seit 2019 gibt es eine neue Recyclingverordnung, in der jetzt auch Altholz genauer getrennt werden muss", sagt Grünberger, der viel Aufklärungsarbeit in Schulen und Kindergärten leistet. "Ziel ist es, die Kids für die Kreislaufwirtschaft zu sensibilisieren und ihnen zu zeigen, wie man möglichst viel Müll vermeiden kann. Auch beim Trennen sind die Umweltprofis von morgen schlau und wissbegierig."
Sozialer Treffpunkt
Immer mehr, vor allem junge Menschen, kommen in die Sammelzentren. "Inzwischen trifft man sich dort auch, um sich zu informieren und auszutauschen. Vieles ändert sich bei der Abfallwirtschaft, die Bürger möchten am Ball bleiben", so Grünberger, der aber auch eine Zunahme bei "Müllsündern" beobachtet. "Illegale Ablagerungen liegen wieder im Trend. Manche möchten keinen Aufwand betreiben, die Eigenverantwortung nimmt zunehmend ab," so Grünberger, der mit einem alten Vorurteil aufräumt: "Was einmal getrennt wurde, bleibt getrennt."
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