Vollversammlung Almwirtschaft
"Bäuerliche Qualitätslandwirtschaft"
Bei der Vollversammlung des OÖ Almvereins 2022 in der Landwirtschaftlichen Berufs- und Fachschule Schlierbach wurde die Zukunft der Almwirtschaft diskutiert, Ehrungen abgehalten und die Neuwahlen durchgeführt.
SCHLIERBACH. Die diesjährige Vollversammlung des OÖ Almverein fand in der Landwirtschaftsschule Schlierbach statt. Mit dabei waren neben Obmann Johann Feßl, Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger, Bundesobmann Erich Schwärzler, Leiter Agrarwirtschaft Robert Türkis, Almbeauftragter Almwirtschaft OÖ Hubert Ischlstöger, Direktor Martin Faschang, Kassier Albert Kreutzhuber und ÖVP Landtagsabgeordneter Christian Dörfel.
Lebensqualität
Johann Feßl, Obmann des OÖ Almverein, ist überzeugt, dass die Wichtigkeit der Arbeit in der Almwirtschaft in den Vordergrund gerückt ist. Durch die hohen Frequenzen in der Pandemie, war in der Naturraumnutzung sehr viel zu tun in den letzten Jahren, so Feßl. "Der Marktwert der Land- und Almwirtschaft ist in den letzten Jahren gestiegen. Unser Ziel ist es nun, dass der regionale Einkauf noch mehr gefördert wird."
Direktor der Landwirtschaftlichen Fachschule Schlierbach Martin Faschang, sieht es als sehr wichtig an, das Thema "Almwirtschaft" in der Fachschule aufzugreifen und auch die Praxis hier zu fördern: "Wir leben und lernen mit den Bauern und Menschen in der Region. Ich habe früher auch einige Praktika absolviert, das auf der Alm war für mich aber das Schönste!"
"Die Arbeit am Berg ist Lebensqualität und die Almwirtschaft steht für bäuerliche Qualitätslandwirtschaft."
Martin Faschang
Kassier Albert Kreutzhuber merkte im Kassabericht an, dass nun im Mitgliedsbeitrag auch die neue Haftpflichtversicherung für Weidevieh inkludiert sei.
Bei den Neuwahlen wurde sowohl der Obmann Johann Feßl, als auch seine Stellvertreter Ernst Pramesberger und Stefan Nagler, Kassier Albert Kreutzhuber, Rechnungsprüfer Johann Laglstorfer und die Beiratsmitglieder Hubert Antensteiner und Andreas Ehrenhuber im Bezirk Kirchdorf wiedergewählt.
Geehrt wurden die beiden langjährigen Vorstandsmitglieder des Oberösterreichischen Almvereins Alois Buchberger und Josef Gamsjäger.
Wichtig für die Identität
Christian Dörfel, ÖVP Clubobmann und Landtagsabgeordneter, ist überzeugt: "Die Almwirtschaft ist ein wesentlicher Teil der Landeskultur." Er berichtet über zwei Errungenschaften, welche in letzter Zeit geschaffen wurden: "Einerseits ist die gesetzliche Grundlage gegeben, dass man Prädatoren wie beispielsweise den Wolf bekämpfen darf. Wir legen den Mittelpunkt der Interessen auf einen sicheren Almbetrieb." Andererseits gäbe es nun auf Landesebene eine Arbeitsgruppe, welche beim Thema "Tourismus auf der Alm" versucht, alle Beteiligten zufrieden zu stellen.
"Die Herausforderungen sind da und wir werden sie gemeinsam meistern. Die Almen sind sehr wichtig, für unsere Identität in Oberösterreich."
Christian Dörfel
Auch Bundesobmann Erich Schwärzler ist überzeugt davon, dass die Almwirtschaft ein wichtiges Standbein ist. Er spricht ebenfalls die bereits genannten Themen "Probleme mit dem Wolf" und "Tourismuswirtschaft" an: "Wir brauchen wieder eine höhere Wertschätzung auf den Almen und den Respekt vor Eigentum!" Auch in Zukunft sollen, laut Schwärzler, die Almen lebendig und mit Vieh bewirtschaftet werden.
Johann Feßl unterstreicht:
"Wir brauchen das Vieh und die Leute, die gerne und motiviert auf die Alm gehen und arbeiten."
Johann Feßl
Hubert Ischlstöger, Almbeauftragter Alwirtschaft in OÖ, erklärt dass es in den letzten fünf Jahren im Bezirk Kirchdorf insgesamt 175 bewirtschaftete Almen gibt. Er macht auf die Probleme der Almen in Zukunft aufmerksam: Klimawandel, Rückkehr großer Beutegreifer, aber auch zu später Almauftrieb, keine ständige Behirtung, geeignetes Vieh für die Alpung, et cetera.
Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger erklärt dass die Alm- und Wiedewirtschaft keine einfache Arbeit sei: "Für die Almwirtschaft gehört ganz viel Herzblut und Überzeugung dazu. Wir dürfen den ursprünglichsten Weg der Nachhaltigkeit nicht verlassen."
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