Rudolf Stanzel
"Der Bezirk Kirchdorf liegt mir am Herzen"
Historische "Schätze" in den Gemeinden kennen oft nur Eingeweihte, Chronisten, Heimatforscher und Sammler.
WINDISCHGARSTEN, BEZIRK KIRCHDORF. "Leider erkennen viele Menschen den Wert historischer Dokumente, Tagebücher oder Fotos nicht mehr und entsorgen sie, besonders in Corona-Zeiten", sagt der Leonsteiner August Pfaffenhuemer. In Steinbach/Steyr entsteht daher auf sein Bestreben hin ein regionales Archiv bzw. eine Bibliothek, die künftig für solch erhaltenswertes Archivgut ausreichend Platz und eine fachgerechte Lagerung bieten wird. Der interessierten Öffentlichkeit steht das Archiv zum Schmökern und Forschen offen. "Es wird eine Quelle sowohl für spannende Schulprojekte als auch für neue Erkenntnisse aus der bewegten Geschichte unserer Heimat, der Eisenwurzen, sein", ist der ehrenamtliche Projektleiter sicher.
Solche "Funde" erzählen Geschichte(n)
"Gemäß dem Leitspruch `Zukunft braucht Herkunft´ identifizieren sich kommende Generationen mit dem Ort, in dem sie leben, ganz besonders, wenn sie auch seine Geschichte kennen. Und Geschichten gehen nicht zu Ende, solange sich jemand erinnert, sie erzählt und für die Nachwelt sichert."
Die wenigsten musealen Einrichtungen in der Region, so Pfaffenhuemer, haben geeignete Räume oder Möglichkeiten, ihre Schätze fachgerecht zu archivieren. Diese Problematik kennt auch der weithin bekannte Heimatforscher Rudolf Stanzel aus Windischgarsten. "Auch wir im Heimatmuseum haben mit Platzmangel zu kämpfen", sagt der ehemalige Hauptschuldirektor.
Er kann der Idee eines regionalen Archivs viel abgewinnen. "Mir liegt der Bezirk am Herzen. Es freut mich, wenn es eine zentrale Anlaufstelle für die historischen Belange des Bezirkes geben soll." Mehr noch: Stanzel geht es dabei auch um "eine Art Studienbibliothek", in der man genauso Heimatkünstler und -dichter aus der oö. Eisenwurzen findet.
Digital und analog kombinieren
Wesentlich sei außerdem das "Übersetzen" alter, in Kurrentschrift verfasster Dokumente wie etwa Urkunden oder Briefe. "Kaum jemand kann sie noch lesen", bedauert er. "Diese Sprachbarriere zu beseitigen und die Schriftstücke zu digitalisieren, ist ebenfalls wichtig. Man sollte das analoge mit einem digitalen Archiv kombinieren."
Rudolf Stanzel wünscht dem ehrenamtlichen Team rund um August Pfaffenhuemer viel Erfolg und unterstreicht: "Wenn ich etwas beitragen kann, unterstütze ich das Projekt gern."
Kontakt
Wenn auch in Ihrem Keller oder auf dem Dachboden alte Fotos, Bücher und Dokumente aus der Region lagern, die für die Nachwelt bewahrt werden sollen, oder wenn Sie die Initiative "Stopp dem Kulturgutverlust" anderweitig unterstützen möchten, dann melden Sie sich bei Projektleiter August Pfaffenhuemer, E-Mail: arch-e@eisenwurzen-ooe.at, Tel. 0664 220 60 84
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