Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum
"Die nächsten Wochen werden sehr herausfordernd"

Michael Hubich, ärztlicher Direktor, Walpurga Auinger, Pflegedirektorin, Heinz Kosma, Kaufmännischer Direktor (v.li.)  | Foto: OÖG
  • Michael Hubich, ärztlicher Direktor, Walpurga Auinger, Pflegedirektorin, Heinz Kosma, Kaufmännischer Direktor (v.li.)
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Die Situation in den Krankenhäusern in Oberösterreich spitzt sich zu. Auch im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum in Kirchdorf steigt die Sorge der Kollegialen Führung über die derzeitige Lage.

KIRCHDORF, STEYR. Michael Hubich, ärztlicher Direktor, antwortet auf die Frage, wie die Situation derzeit aussieht: "Sie ist sehr angespannt. Wir beobachten die täglich steigenden Infektionszahlen mit großer Sorge. Auch bei uns im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum steigt die Zahl der Covid-19 Patienten täglich. Insgesamt betreuen wir derzeit 38 Covid-Patienten auf den Normalstationen und 10 Covid-19 Patienten auf den Intensivstationen (Stand 14. November). Auf Grund der hohen Zahl an Covid-19 Patienten müssen wir bereits nicht so dringende Eingriffe verschieben. Dabei spielt der Impfstatus spielt keine Rolle. Hier geht es lediglich um die Ressourcen des Klinikums, um die Gesundheitsversorgung der Region auch weiterhin gewährleisten zu können."

Auch Pflegedirektorin Walpurga Auinger ist angespannt: "Bereits seit über eineinhalb Jahren leistet unser Personal Großartiges und geht immer wieder über Grenzen hinaus, aber diese vierte Welle hat einfach ein besorgniserregendes Ausmaß: Die Patientenzahlen steigen rasant an und unser Personal ist erschöpft. Die Arbeit in den Isolierstationen ist sehr anstrengend – sowohl körperlich als auch geistig – und in einigen Bereichen gab es seit Beginn der Pandemie kaum Zeit für Erholung. Auf Grund der schnell steigenden Zahl an Covid-19 Patienten müssen immer wieder Stationen geschlossen werden, um Personal für deren Versorgung zu gewinnen. Kollegen aus den unterschiedlichsten Bereichen helfen auf den Covid-Stationen mit. Das verlangt ein hohes Maß an Flexibilität von allen ab, nach fast zwei Jahren Pandemie und Ausnahmesituation sehnt sich einfach jeder wieder nach einem `normalen´ Arbeitsalltag."

Heinz Kosma von der kaufmännischen Direktion sagt: "Die Pandemie fordert alle Bereiche des Klinikums. Innerhalb weniger Tage werden zusätzlich beispielsweise Projekte wie die Impfstraßen an beiden Standorten umgesetzt. Hier sind nicht nur die Medizin und Pflege gefordert, sondern auch das Projektmanagement, die Haustechnik oder die Reinigung. Ich bin immer wieder erstaunt und stolz darauf, wie unser Personal in so kurzer Zeit solche Projekte professionell und geordnet umsetzt. "

Die vierte Welle

Laut Hubich habe das Klinikum bereits in den letzten Wellen mit einem Stufenplan gearbeitet. In gemeinsamen Sitzungen mit Medizin und Pflege habe es diesen in den Sommermonaten nochmal genau überarbeitet und, wo es möglich war, optimiert. In täglichen standortübergreifenden Sitzungen, wird die Situation im Klinikum genau beobachtet und besprochen. Wo und wann immer es nötig sei, würden entsprechende Schritte gesetzt, um die Gesundheitsversorgung der Region zu sichern. 

Kosma meint zur Frage, wie sich das Krankenhaus auf die vierte Welle vorbereitet: "Das Team der Haustechnik hat gemeinsam mit dem Hygieneteam alle nötigen räumlichen Veränderungen getroffen, um die Isolierstationen zu optimieren und so Ärzte und Pflege zu unterstützen."

Michael Hubich, ärztlicher Direktor, Walpurga Auinger, Pflegedirektorin, Heinz Kosma, Kaufmännischer Direktor (v.li.)  | Foto: OÖG
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"Situation ist äußerst kritisch"

"Die nächsten Wochen werden sehr herausfordernd. Wir hoffen, dass die Zahl der Neuinfektionen durch die strengeren Maßnahmen sinken, denn die Situation ist bereits jetzt schon äußerst kritisch und beeinflusst den gesamten Klinikbetrieb. Einmal mehr appellieren wir dringend an die Bevölkerung – wir brauchen Ihre Unterstützung! Nur gemeinsam kommen wir durch diese Pandemie. Nutzen Sie Impfangebote und lassen Sie sich unbedingt impfen. Holen Sie sich rechtzeitig ihre dritte Impfung. Haben Sie Fragen zur Impfung, richten Sie diese an Experten, nicht an Internetplattformen. Reduzieren Sie Ihre Sozialkontakte, tragen Sie wenn immer möglich eine FFP2-Maske und waschen und desinfizieren Sie regelmäßig Ihre Hände", appelliert Hubich an die Bevölkerung.

Auch Auinger teilt Hubichs Meinung: "Die nächsten Wochen werden dem Gesundheitspersonal einmal mehr alle noch vorhandenen Energiereserven abverlangen. Wir werden erneut über die Grenzen hinaus gefordert werden, um Patienten – egal ob Covid-19 positiv oder nicht - entsprechend versorgen zu können. Ich blicke sorgenvoll auf die nächsten Wochen aber ich weiß, dass unser Personal höchst professionell und besonnen handelt um Patienten bestmöglich zu versorgen – das erfüllt mich auch mit Stolz. Wir brauchen dennoch unbedingt die Unterstützung der Bevölkerung. Wir geben alles für Ihre Gesundheit – bitte halten Sie sich an die Maßnahmen und gehen Sie zur Impfung!"

Heinz Kosma ist überzeugt davon, dass viele Menschen sich in der Pandemie vorbildlich an die Sicherheitsmaßnahmen halten und mehr als die Hälfte der Bevölkerung sei auch bereits geimpft. Es sei jetzt aber wirklich an der Zeit, gemeinsam einen Weg durch diese Pandemie zu gehen. Alle, die Zweifel an der Wirksamkeit der Impfung haben sollten, beziehungsweise Angst davor, bittet Kosma Experten aufzusuchen, um die Fragen und Sorgen mit diesen besprechen zu können.

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