Die neuen Versorgungskonzepte der Orthopädie und Chirurgie am LKH Kirchdorf

Von links: Primar Christoph Ausch (Lieter der Abteilung Chirurgie LKH Kirdorf und LKH Steyr), Primar Gabriele Baumann (Ärztliche Direktorin LKH Steyr), Primar Vinzent Auersperg (Leiter der Abteilung Orthopädie LKH Kirchdorf und LKH Steyr) und Primar Oswald Schuberth (Ärztlicher Direktor LKH Kirchdorf).
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  • Von links: Primar Christoph Ausch (Lieter der Abteilung Chirurgie LKH Kirdorf und LKH Steyr), Primar Gabriele Baumann (Ärztliche Direktorin LKH Steyr), Primar Vinzent Auersperg (Leiter der Abteilung Orthopädie LKH Kirchdorf und LKH Steyr) und Primar Oswald Schuberth (Ärztlicher Direktor LKH Kirchdorf).
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KIRCHDORF (sta). Die eingesetzten Projektteams haben die neuen Versorgungskonzepte erarbeitet. Ziel ist, Synergien im Sinne der Patient/-innen sinnvoll zu nutzen und die Spitalsreform umzusetzen. Wie angekündigt, möchten wir nun die Details präsentieren. Eine transparente Kommunikation ist den Verantwortlichen sehr wichtig, damit die Bevölkerung eine klare Orientierung hat und über die Kompetenz und die regionale Versorgung Bescheid weiß.
Die beiden Primarii Dr. Vinzenz Auersperg und Priv.- Doz. Dr. Christoph Ausch übernahmen im März die Orthopädie und Chirurgie in den Krankenhäusern Steyr und Kirchdorf mit der großen Herausforderung eine neue Struktur zu schaffen. Die Leistungsabstimmung und die organisatorischen Grundlagen zu entwickeln war der Auftrag an die beiden eingesetzten Projektteams. „In diesem Prozess waren gleichberechtigt Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Krankenhäuser Kirchdorf und Steyr eingebunden“, sagt der Ärztliche Direktor vom LKH Kirchdorf Prim. Dr. Oswald Schuberth.

„Festhalten und wiederholen möchte ich, dass das LKH Kirchdorf als selbstständiges Krankenhaus weiterhin eine qualitativ gute Basisversorgung anbietet und sich um alle Notfälle kümmert“, betont Prim. Dr. Schuberth. „Sowohl die Orthopädie, als auch die Chirurgie bleiben eigenständige Abteilungen – mit den bisherigen Teams, jedoch gibt es mit dem Schwerpunktkrankenhaus Steyr eine standortübergreifende Leitung.“ Das erfordert klare Strukturen, die bereits geschaffen wurden. Dazu gehören auch fixe Anwesenheitszeiten der beiden Primarärzte in beiden Häusern und zusätzlich der Einsatz von leitenden Oberärzt/-innen in Kirchdorf. Die wohl wichtigste Aussage für die Patient/-innen ist, dass sie, egal mit welchem gesundheitlichen Problem sie kommen, sowohl im LKH Kirchdorf als auch im LKH Steyr richtig sind.
Durch die beiden Spitalsreformen kam es im LKH Kirchdorf zu Veränderungen, die notwendig waren, um die Ziele zu erreichen. Bettenreduktion, gemeinsame Abteilungsführungen, Verkürzung der Liegedauer, Straffung der Organisation sind die Folge, aber auch kreative Lösungen, wie das Projekt der Kindergruppenpraxis, wurden möglich. „Welchen Stellenwert unser Standort hat, zeigt auch, dass seit 2008 bereits 24 Millionen Euro in die Modernisierung investiert wurden und bis zum Jahr 2015 werden es 35,3 Millionen Euro sein“, sagt der ärztliche Direktor Dr. Schuberth.
„Das intensivere Zusammenspiel zwischen dem LKH Kirchdorf und dem LKH Steyr befindet sich derzeit in der spannenden Phase, in der aus entwickelten Konzepten gelebte Wirklichkeit wird“, sagt die ärztliche Direktorin aus dem LKH Steyr Prim. Univ.-Prof. Dr. Gabriele Baumann MSc, MBA. Der Auftrag an die Projektteams war klar und neben dem wirtschaftlichen Aspekt blieben die Patientinnen und Patienten immer im Focus. Die Bündelung der Kompetenz beider Häuser ist eine große Chance – nicht nur in der Patient/-innenversorgung. Zukunftsentscheidend für die Versorgungsqualität ist, dass durch die intensivere Zusammenarbeit die Ausbildung der Ärzt/-innen sichergestellt ist und das wiederum macht den Standort für Mediziner/-innen attraktiver, was angesichts von Ärzt/-innenmangel nicht übersehen werden darf. Beide Standorte sind Universitäts-Lehrkrankenhäuser, sodass Medizinstudierende einen Teil ihres praktischen medizinischen Unterrichts an beiden Standorten absolvieren können.

Geplant ist, das bisherige Leistungsspektrum in der Orthopädie zu erhalten
„Es wird angestrebt, das bisherige Leistungsspektrum der beiden orthopädischen Abteilungen von Steyr und Kirchdorf an beiden Standorten zu erhalten“, sagt Primar Dr. Vinzenz Auersperg. Es wird also wie bisher Hüft- und Knieoperationen am LKH Kirchdorf geben. „Die Endoprothetik ist ein wichtiger Schwerpunkt in beiden Abteilungen und das wird er auch weiterhin bleiben.“ Spezialisierungen einzelner Mitarbeiter/-innen, wie zum Beispiel im Bereich der Schulterchirurgie oder Kinderorthopädie, sollen an beiden Standorten genutzt werden – die Expert/-innen werden nach Bedarf zum Standort geholt. Natürlich wird es auch eine enge Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen der beiden Standorte geben (zum Beispiel Neurologie, Innere Medizin).

LKH Kirchdorf erhält medizinischen Schwerpunkt rund um den Darm
Die Orthopädie ist schon heute ein Fach, in dem der Großteil der Operationen geplant erfolgt, die Akuteingriffe beschränken sich auf einige wenige Fälle pro Monat. Es wird daher auf eine optimierte Ressourcen-Auslastung geachtet. Ein weiteres Einsparungspotenzial liegt beim gemeinsamen Einkauf in der Endoprothetik, diesbezüglich werden in Zukunft die Entscheidungen von beiden Abteilungen gemeinsam entwickelt werden, um die Ansprüche an die künstlichen Knie- und Hüftgelenke so zu definieren, dass sie auch beiden Abteilungen entgegenkommen.
Die beiden Orthopädie-Abteilungen Steyr und Kirchdorf werden gemäß den Vorgaben der Spitalsreform II gemeinsam rund 1 Million Euro einsparen.

„Hervorheben möchte ich die multiprofessionelle Bearbeitung des Themas durch Medizin und Pflege beider Standorte, sodass ein gemeinsam getragenes Ergebnis vorliegt“, sagt Prim. Priv.-Doz. Dr. Christoph Ausch. In den beiden Chirurgie-Abteilungen kommt es zu Verschiebungen, um unter den neuen Rahmenbedingungen eine qualitativ gute Patient/- innenversorgung sicher zu stellen. Die Schaffung von medizinischen Schwerpunkten ist Teil des Konzepts. So ist angedacht am LKH Kirchdorf einen Schwerpunkt rund um die Verdauung und den Darm einzurichten. Das schließt auch den Reflux-Bereich (Sodbrennen), die Proktologie (Enddarmchirurgie) und den Bereich der Bauchwandbrüche (Hernien) mit ein. Viele der bestehenden Leistungen wie der Schwerpunkt Gefäßchirurgie bleiben.

Vorgesehen ist große Teile der operativen Onkologie, zum Beispiel Operationen im Bereich der Bauchspeicheldrüse, der Leber und spezielle Eingriffe am Enddarm, künftig nur noch am LKH Steyr durchzuführen. Das LKH Kirchdorf bleibt weiterhin Anlaufstelle für Zuweisungen aus der Region. Tumore des Dickdarmes werden weiter in Kirchdorf operiert um so auch die Akutversorgung zu gewährleisten. Nach Möglichkeit werden in Steyr Ärzt/-innen aus beiden Häusern operieren. Bei der Gefäßchirurgie werden künftig alle elektiven Eingriffe an der Aorta in Steyr durchgeführt. Im Bereich der Endokrinologie (Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsenchirurgie) findet auf Grund der apparativen Ausstattung eine Verschiebung an das LKH Steyr statt. Es gilt jedoch, wie in der Onkologie, die Ambulanz am LKH Kirchdorf ist primäre Anlaufstelle für die Patient/-innen der Region. Die Verteilung erfolgt standortübergreifend.
Zudem wirkt sich die Einführung einer Wochenklinik positiv aus und auch die Patient/-innen profitieren davon. Die Spitalsreform II sieht für die Chirurgie in Steyr und die Chirurgie in Kirchdorf gemeinsam Einsparungen von rund 2,5 Millionen Euro vor.

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