Ein Hund als Therapeut bringt Sonne ins Leben

Die Therapiehunde von Silvia Sturmberger beherrschen unterschiedliche Lecktechniken, mit denen sie nicht nur begrüßen, sondern auch beruhigen und entkrampfen können. | Foto: Privat
  • Die Therapiehunde von Silvia Sturmberger beherrschen unterschiedliche Lecktechniken, mit denen sie nicht nur begrüßen, sondern auch beruhigen und entkrampfen können.
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BEZIRK (wey). Die tiergetragene Therapie ist eine Behandlungsform für Menschen mit Beeinträchtigungen, bei Entwicklungsverzögerungen und Verhaltensauffälligkeiten oder in Krisensituationen. Das Tier – meist Hunde, aber auch Pferde und Delphine – spielt dabei eine tragende Rolle. Vor allem Hunde zeichnen sich durch besondere Sensibilität für die Gefühle und Beeinträchtigungen ihrer Patienten aus. Betroffenen fällt die Kontaktaufnahme mit Tieren leichter, da sich diese völlig wertfrei auf den Klienten einlassen. Im spielerischen Umgang miteinander können Emotionen gefördert und Fähigkeiten erlernt werden.

Die positiven Effekte einer tiergetragenen Therapie sind unbestritten. Häufig ist es mit ein paar Einheiten jedoch nicht getan und die Therapie erstreckt sich über mehrere Monate. Bei Kosten von rund 50 Euro pro Einheit stoßen gerade Menschen mit besonderen Bedürfnissen immer wieder an ihre finanziellen Grenzen. Aus diesem Grund wurde im November 2011 der Spendenverein „Hunde schenken Sonne“ gegründet. Obfrau des Vereins mit Sitz in Inzersdorf ist Silvia Sturmberger. „Wir wollten nicht mehr mitansehen, wenn beeinträchtigte Personen vor uns mit Tränen in den Augen stehen und sich keine Stunde mehr mit einem Therapiehund leisten können“, sagt die Hundetrainerin. „Wir sind oft hilflos und wissen nicht, wie wir helfen könnten. Die Förderung der Menschen kommt zum Stillstand, obwohl noch so viel Potenzial vorhanden wäre.“

Hilfe – rasch und unbürokratisch
Der Spendenverein soll in solchen Fällen schnell und unbürokratisch helfen. Er steht für die Förderung und Integration von sozial-, körperlich- und/oder geistig beeinträchtigten Mitmenschen. Jeder gespendete Euro wird zu 100 Prozent für die Finanzierung einer Therapieeinheit verwendet.

Der Verein arbeitet derzeit mit acht Mensch-Hund-Teams zusammen. Die Arbeit der Teams und jene des Vereins werden allerdings strikt voneinander getrennt. „Hunde schenken Sonne” hat eigene Vorstandsmitglieder, bei der Vergabe der Spenden ist Obfrau Silvia Sturmberger nicht dabei. Dadurch soll gewährleistet werden, dass die Spenden ausschließlich an jene Klienten vergeben werden, die sich die Behandlung sonst nicht mehr leisten könnten. Um das Vertrauen zu fördern, bemüht sich der Verein in nächster Zeit um das österreichische „Spendengütesiegel“.

Greifvogeltherapie ausgesetzt
Über den Spendenverein und den Einsatz von Therapiehunden hinaus gibt es im Bezirk weitere Möglichkeiten der tiergetragenen Therapie. So bietet Gabriele Eder-Buchmann auf dem „Lexngut“ in Kirchdorf Hippotherapie, heilpädagogisches Reiten/Voltigieren und Behindertenreiten an. Das Pferd leiht den Klienten seine Beine und vermittelt dadurch ein neues Bewegungsgefühl. Besonders für Kinder mit physischen oder psychischen Problemen ist die Begegnung mit dem Pferd eine positive Erfahrung (www.therapie-reitstall-lexngut.at).

Bis vor kurzem gab es im Bezirk auch Therapieangebote mit Greifvögeln. Bei der Bewältigung von Angstzuständen und Depressionen ist der Einsatz dieser hochintelligenten Vögel sehr vielversprechend. Aus rechtlichen Gründen wird die Greifvogeltherapie derzeit jedoch nicht angeboten.

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Foto: Cityfoto
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