"Güte überwindet alle Zeiten"

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KIRCHDORF (wey). "Heute können wir endlich nachholen, was schon lange nötig gewesen wäre": Mit diesen Worten eröffnete Bezirkshauptmann Dieter Goppold am 14. Oktober eine sehr bewegende Feierstunde. Die persönlichen Unterlagen von Zoltan Schultz wurden an dessen Familie zurückgegeben. Der gebürtige Ungar war beim Todesmarsch im Frühjahr 1945 gemeinsam mit hunderten KZ-Häftlingen durch den Bezirk getrieben und in Sankt Pankraz erschossen worden. Seine Dokumente kamen zu den Akten – bis sie Augustine Eglauer vor einigen Jahren im Keller der Bezirkshauptmannschaft wieder entdeckte. "Damals habe ich die Akten im Archiv geordnet", erzählt die Sekretärin des Bezirkshauptmanns. "Darunter waren auch einige von 1945. Beim Durchblättern fand ich in einem Akt ein kleines Päckchen und erkannte, dass es sich um die letzten Habseligkeiten eines Opfers handelte." Damals, so Eglauer, habe sie keine Möglichkeit gesehen, die Angehörigen zu verständigen.

"Tiefe Wunden aufgerissen"
Erst heuer kam die Sache wieder ins Rollen, wie Bezirkshauptmann Goppold berichtet: "70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges beschäftigt sich das Projekt `Einhalt´ wieder mit dem Todesmarsch. Ich habe Frau Eglauer erzählt, worum es dabei geht, und sie sagte: `Da haben wir doch einen Akt im Keller´!" Daraufhin begann man mit der Suche nach der Familie. Joachim Stöbis und Heribert Binder gelang es schließlich, die Verwandten in Amerika ausfindig zu machen. In Kirchdorf war nebst weiteren Angehörigen Paul Bodnar in Vertretung seiner Mutter Edith Schultz-Bodnar zu Gast. Die 95-jährige Schwester Zoltans konnte die Reise nach Österreich nicht selbst antreten. Paul Bodnar bedankte sich in ihrer Vertretung für die "unüberwindbare Güte, die alle Zeiten überdauert". Bisher habe man nur gewusst, dass Zoltan "irgendwo in Österreich verloren gegangen" war. "Erst jetzt, durch die Güte völlig fremder Menschen, wissen wir, wie er seine letzten Tage verbracht hat. Dank ihnen können wir uns jetzt endlich verabschieden. Das Finden von Zoltan hat tiefe Wunden in uns aufgerissen, aber wir haben gleichzeitig neue Freunde gefunden."

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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