Im Reich der Steine

Foto: Macheiner Richard
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Bergkristalle, Quarze, Smaragde und Fossilien: Sie faszinieren Groß und Klein, die kristallisierten Mineralien unserer Berge. Mineraliensammler bringen diese Schätze zu Tage. Einer von ihnen ist Thomas Beinhaupt aus Molln.

Molln. Beinhaupt knipst das Licht in den Vitrinen an und ein Lächeln huscht über sein Gesicht. Hinter Glas glitzern und funkeln Kristalle um die Wette. Mehr als 3000 Exemplare dieser faszinierenden und ästhetisch schönen Mineralien befinden sich in seinem Besitz. Fein säuberlich nach Fundorten aufgereiht, spiegeln die Prunkstücke sein Steinsucherleben wider. Von Kindesbeinen an ist er von versteinerten Schnecken und vom Glitzern der Kristalle angetan. Bei seinen Erzählungen wird die Leidenschaft des Mineraliensammlers spür- und sichtbar. „Es ist wie eine Schatzsuche“, unterstreicht Beinhaupt seine Euphorie.

Funkelnde Welten

„Das Faszinierende daran ist, als erster ein Mineral aus dem Berg zu holen, das seit Millionen von Jahren im Berg versteckt war“, beschreibt der Mineralienjäger seine Leidenschaft. Mit jedem Stein verbindet Beinhaupt eine besondere Geschichte. „Ich bin einfach von den Farben und Formen der Mineralien fasziniert“, sagt er, wenn er zu den Motiven für sein Hobby gefragt wird. Die Boten aus einer längst vergangenen Zeit liegen nicht einfach so am Wegesrand. „Mineralien wachsen in Hohlräumen und Spalten und sind von außen nicht sichtbar“, informiert der passionierte Sammler, „man entwickelt ein Auge für die Anzeichen, wo man etwas finden könnte“. Und dann dieses unbeschreibliche Glücksgefühl beim Finden schöner Kristalle. „Wenn man einen Bergkristall findet, braucht es Geduld, um ihn unbeschadet das erste Mal nach ca. 20 Millionen Jahren ans Tageslicht zu bringen“. Bei seiner Suche trotzt er Wind und Wetter und begibt sich mit Hammer und Meißel in aller Herrgottsfrüh auf die Spuren früherer Bergleute. „Es ist die Liebe zur Natur und zu den Bergen, die mich immer wieder nach draußen zieht und Mineralien sammeln lässt“. Wenn der fitte Mittfünfziger nicht gerade in den Rauriser Bergen oder in exotischen Ländern nach Kristallen schürft, leitet er die Raiffeisenbank Hinter- und Vorderstoder. Manche Menschen glauben auch, dass Mineralien heilende Wirkungen haben. „Für mich ist dieses Hobby jedenfalls ein guter Ausgleich zu meiner fordernden Arbeit“, so Beinhaupt. Seit er seinen Geschäftsleiterkollegen mit dem Sammelfieber angesteckt hat, graben und hämmern die beiden Bankchefs gemeinsam auf der Suche nach Schätzen aus dem Berginneren. Beinhaupt hat ein besonderes Gespür für Plätze, an denen die kostbaren Edelsteine im Verborgenen darauf warten, entdeckt zu werden. „Das brachte mir schon einmal ein ‚Einreiseverbot‘ von befreundeten Sammlerkollegen in einem Graben im Rauriser Seidlwinkltal ein“, schmunzelt Beinhaupt. Besonders stolz ist er auf seinen Smaragdfund im Habachtal, „so etwas entdeckt man in Österreich nicht jeden Tag“, versichert Thomas Beinhaupt.

Stoasuacha

Der Mollner sieht im Steinsammeln einen Auftrag. Was würde mit den Mineralien passieren, wenn sie nicht von Mineraliensammlern geborgen und in Sammlungen gerettet würden? „Sie würden im Laufe der Zeit wieder zerstört werden“, informiert Beinhaupt. Daher leisten er und seine Kollegen vom „Micheldorfer Mineralien- und Fossilien“-Verein einen wichtigen Beitrag für die Menschheit: Die glitzernde Kristallwelt soll allen zugänglich gemacht und das Interesse daran geweckt werden. Nähere Infos unter: www.mineralienverein-micheldorf.at

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