Nach der Pensionierung in den freiwilligen Dienst
Josef Preundler ist freiwilliger Seelsorger im PEK Kirchdorf
Josef Preundler ist ein gern gesehenes Gesicht im Klinikum. Jeden Montag kommt er ins PEK Kirchdorf und geht direkt auf Station 5A. Das ist seine Station, hier kennt und schätzt man den pensionierten Lehrer. Preundler ist als freiwilliger Seelsorger tätig und verbringt seine Montagnachmittage mit Gesprächen bei den Patientinnen und Patienten auf der Station.
KIRCHDORF/KREMS. Zielstrebig geht Josef Preundler montags zum Stationsstützpunkt und erkundigt sich, was gerade los ist und wo seine Hilfe als Seelsorger gebraucht werden könnte. Bevor er an die Zimmertür klopft, weiß er meist nicht, wer und welche Themen ihn erwarten. „Jeden Montag warten andere Patientinnen und Patienten auf mich, die ihre ganz eigene Geschichte haben. Dabei habe ich keinen Plan oder Leitfaden, was gesagt werden soll oder muss. Ich versuche mich mit Empathie und Gefühl auf die individuelle Situation der Patientinnen und Patienten einzustellen und sie dabei so gut wie möglich zu unterstützen", so der freiwillige Seelsorger.
Direkt nach der Pensionierung mit Ausbildung gestartet
Insgesamt 23 Jahre war der Schlierbacher als Religionslehrer in der Landwirtschaftsschule in Schlierbach tätig. Bald nach seiner Pensionierung klopfte die Seelsorge des Klinikums Kirchdorf bei ihm an und fragte, ob er ihr Team als Freiwilliger unterstützen möchte. Preundler bejahte und startete seine Ausbildung an der Diözese in Linz. Seit Februar 2019 ist er regelmäßig im Klinikum im Dienst. „Es ist schon anders, jetzt mit älteren und kranken Menschen zusammenzuarbeiten, aber ich finde es immer wieder spannend und interessant", so Preundler.
"Wichtig ist mir und allen anderen Mitgliedern der Seelsorge, offen auf alle zuzugehen. Der individuelle Glaube der Patientinnen und Patienten spielt dabei nur eine Nebenrolle. Wir unterstützen jeden, der unsere Hilfe braucht."
Josef Preundler
Er fährt fort: "Wichtig ist mir und allen anderen Mitgliedern der Seelsorge, offen auf alle zuzugehen. Der individuelle Glaube der Patientinnen und Patienten spielt dabei nur eine Nebenrolle. Wir unterstützen jeden, der unsere Hilfe braucht. Gleichzeitig werden wir auch sehr gut vom Stationspersonal aufgenommen und wertgeschätzt. Das ist wirklich eine schöne Zusammenarbeit!“
„Wir sind sehr froh darüber Josef im Team der Seelsorge zu haben. Er unterstützt nicht nur die Patientinnen und Patienten, er unterstützt mit seiner Arbeit auch das gesamte Team der Seelsorge und der Station“, sagt dazu Gabriele Hohensinn, die Leiterin der Seelsorge.
Begleitung über Monate hinweg
Meistens trifft Preundler jeden Montag auf neue Gesichter. Es gab aber auch Patientinnen und Patienten, die er über Monate hinweg begleiten durfte. „Selbstverständlich lernt man sich da kennen und baut auch eine Beziehung zum Gegenüber auf. Einen meiner längsten regelmäßigen Besuche konnte ich dann auch noch eine Zeit im Altersheim ausüben“, erzählt er.
Kraft tanken in der Natur
Nicht immer sind die Gespräche einfach. Seinen Ausgleich findet der freiwillige Mitarbeiter in der Natur. „Ich versuche keine Themen mit nach Hause zu nehmen, sondern alles im Klinikum zu lassen. Bei einer Radtour oder einem Spaziergang kann ich gut abschalten und frei werden. Noch wichtiger ist mir aber die Vorbereitung vor meinen Besuchen. Da nehme ich mir immer bewusst Zeit, um ruhig zu werden und Themen, die mich persönlich beschäftigen abzuschließen bzw. für den Moment beiseite zu legen. Denn wenn mich selber etwas beschäftigt, kann ich nicht völlig frei auf die Patientinnen und Patienten und deren Themen zugehen“, erzählt der freiwillige Seelsorger abschließend.
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