Stift Kremsmünster

Kunstschätze aus dem Stift verschwunden

Bereits im Mai ist entdeckt worden, dass im Stift Kremsmünster rund 50 kostbare Kunstwerke fehlen. Im Verdacht steht ein Klosterangehöriger, die Staatsanwaltschaft ermittelt.

KREMSMÜNSTER. Gemälde und historische Waffen sind aus dem Kunstdepot entwendet worden. Das wurde nach einer Überprüfung des Inventars durch den neuen Kustos, der den Kunsbereich im Stift verwaltet, festgestellt. "Von unserer Seite wurde daraufhin Anzeige erstattet", sagt Abt Ambros Ebhart.

Die Polizei hat festgestellt, dass Kunstwerke durch den ehemaligen Verwalter der Stücke aus Kremsmünster weggebracht und einige auch verkauft wurden. Der ehemalige Kustos argumentiert damit, er habe den Erlös aus dem Verkauf für die Restaurierung von anderen Kunstwerken verwendet. "Dafür gab es keine Zustimmung der Stiftsleitung. Dieser Vertrauensbruch schmerzt schon sehr", so ein enttäuschter Abt Ambros.

Wertvolle Waffen aus dem 17. Jahrhundert fehlen

25 Kunstwerke wurden in der Zwischenzeit wieder zurückgestellt, nach 25 nicht mehr auffindbaren Kunstwerken wird international gefandet. Es handelt sich dabei um Werke unterschiedlicher Qualität, hauptsächlich aus dem Depot der Kunstsammlungen. Der Wert der noch fehelnden Kunstwerke beträgt etwa 300.000 Euro. "Neben zahlreichen Gemälden fehlen auch drei sehr wertvolle Waffen aus dem 17. Jahrhundert," so Abt Ambros, der hofft, dass die Kunstschätze wieder gefunden werden. "Eigentlich sind diese Objekte unverkäuflich. Ich hoffe, dass sie wieder den Weg zurück ins Kloster finden." Die Kunstsammlung des Stiftes zählt 2.200 Gemälde, 70 Ikonen, 2.000 Kupferstiche sowie diverse Gegenstände der Kunst- und Rüstkammer.

Es gilt die Unschuldsvermutung
Für den ehemaligen Verwalter der Kunstschätze und des Depots gilt die Unschuldsvermutung. Derzeit wird von der Staatsanwaltschaft geprüft, ob ein strafrechtlich relevantens VErhalten vorliegt.
Am 26. Jänner hat das Bundeskriminalamt die Abbildungen der fehlenden Werke auf deren Website veröffentlicht, umd die Ermittlungen voranzutreiben.