Mehr Lebensqualität bei Alzheimer dank "integrierter Versorgung"

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BEZIRK. Bereits seit 2013 beschreiten die OÖ Gebietskrankenkasse (OÖGKK), das Land OÖ und die oberösterreichischen Gesundheits- und Sozialleistungsanbieter einen neuen Weg in der Betreuung von Menschen mit Demenz. Ziel der gemeinsamen „Integrierten Versorgung Demenz OÖ“ (IVDOÖ) ist es, die Lebensqualität der Betroffenen und ihrer Angehörigen in Oberösterreich deutlich zu verbessern.

Das Risiko, an einer Demenz zu erkranken steigt mit dem Alter an – allerdings können auch jüngere Menschen betroffen sein. In Österreich wird von derzeit rund 130.000 Demenz-Erkrankten ausgegangen. Diese Zahl wird laut Schätzungen der Österreichischen Alzheimer Gesellschaft (ÖAG) bis zum Jahr 2050 auf etwa 230.000 ansteigen. In Oberösterreich leisten die Angehörigen den Hauptteil der Pflege zu Hause. An die 80 Prozent der Erkrankten werden von der Familie betreut. In den kommenden Jahren werden immer weniger Angehörige für die Betreuung zur Verfügung stehen. Gründe dafür sind zum Beispiel die sinkende Anzahl von Kindern, die steigende Erwerbsquote bei Frauen oder eine längere Lebensarbeitszeit, erklärt das Gesundheitsministerium.

Pilotprojekt "Integrierte Versorgung Demenz OÖ"

„Die OÖGKK und das Land Oberösterreich starteten daher bereits 2013 das Pilotprojekt ‚Integrierte Versorgung Demenz OÖ‘. Gemeinsam mit Gesundheits- und Sozialleistungs-anbietern der Stadt Wels und der M.A.S Alzheimerhilfe wurden Angebote geschaffen, mit dem Ziel, die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu verbessern. Wir setzen bewusst auf niederschwellige Angebote. Gleich beim Erkennen erster Anzeichen soll der Weg zu einer kompetenten Beratung und strukturierten Betreuung sowohl den Betroffenen als auch ihren Angehörigen leicht gemacht werden“, erklärt OÖGKK-Obmann Albert Maringer.
Mit dem Pilotprojekt „Integrierte Versorgung Demenz OÖ“ nehmen die OÖGKK und ihre Partner eine Vorreiterrolle in Österreich sowohl in Versorgung als auch in Prävention ein.

Landesweite Ausrollung des Konzepts der Demenzberatungsstellen

Ziel des Pilotprojekts ist es, die Wirksamkeit der Maßnahmen zu testen und eine künftige flächendeckende und einheitliche strukturierte Bereitstellung von Demenzberatungs-stellen und deren Angeboten vorzubereiten.
Für die Betroffenen bringt das Modell einen Gewinn an Lebensqualität, Verzögerung des Krankheitsverlaufes durch ein gezieltes an den Krankheitsverlauf angepasstes Training sowie eine Reduktion an Verhaltensstörungen.
Bemerkt man nun bei sich oder einem Angehörigen mögliche Anzeichen einer Verschlechterung der Merkleistung ist es angeraten, eine Demenzberatungsstelle in der Umgebung aufzusuchen. Dort beantworten Experten in einem verständnisvollen Umfeld Fragen zur aktuellen Situation. Sie bieten zudem diagnostische Abklärung durch Fachärzte (Neurologie, Psychiatrie) und (neuro-) psychologische Testung durch Psychologen an.

Betroffene werden durch ausgebildetes Personal beraten und pflegende Angehörige im Umgang mit ihren Angehörigen geschult.
Und schließlich werden auch die betreuenden Hausärzte durch die Angebote in den Demenzberatungsstellen entlastet.

Angebote des Projekts „Integrierte Versorgung Demenz“

Die Angebote an Menschen, die von Demenz betroffen sind, können in Demenzberatungsstellen (DBS), Tageszentren sowie Alten- und Pflegeheimen der Pilotregionen Stadt Wels und Bezirk Kirchdorf in Anspruch genommen werden.

In den Demenzberatungsstellen beantworten Experten Fragen zur Erkrankung und bieten diagnostische Abklärung des Status an. Ausgebildetes Personal berät Betroffene und pflegende Angehörige werden im Umgang mit ihren Angehörigen geschult. Auch die Angebote in Tageszentren und in Alten- und Pflegeheimen wurden durch das Projekt „Integrierte Versorgung Demenz OÖ“ ausgebaut.

Anlaufstellen in den Pilotregionen

In der Pilotregion Kirchdorf befindet sich eine Demenzberatungsstelle der M.A.S.-Alzheimerhilfe in Micheldorf. In der Stadt Wels ist eine Beratungsstelle in der Flurgasse 40 eingerichtet worden, die in Zusammenarbeit zwischen der Stadt Wels und dem Evangelischen Diakoniewerk Gallneukirchen betrieben wird.

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