"Am Beginn haben wir Märchentexte vertont"

Michael Krammer, Peter Horazdovsky, Maurice Ernst, Philipp Scheibl (v.li.) | Foto: Christoph Pöll
  • Michael Krammer, Peter Horazdovsky, Maurice Ernst, Philipp Scheibl (v.li.)
  • Foto: Christoph Pöll
  • hochgeladen von Christian Aschermayr

Hallo, gleich vorweg danke für das Interview. Erzählt bitte wie es zur Bandgründung kam.
Mike: Wir sagen Danke.
Peter: Angefangen hat alles eigentlich bei einer Party, bei der ich Maurice kennen gelernt habe. Er saß mit einer einsaitigen Gitarre, umgeben von Leuten und hat dort innbrünstig selbstgeschriebene Songs zum Besten gegeben. Im Übrigen glaube ich, dass er die neuen Songs auch mit nur einer Saite spielen könnte! Aja, zwei Tage später haben wir uns jedenfalls zum ersten Mal getroffen und gemeinsam geprobt. Das war vor nunmehr acht Jahren.

Wie seit ihr auf den Bandnamen „Bilderbuch“ gekommen?
Peter: Tja, am Beginn haben wir Märchentexte vertont. Insofern lag der Bandname "Bilderbuch" recht nahe.
Mike: Irgendwann heißt man so wie man eben heißt. Man gibt auch Kindern Namen die sie ein Leben lang tragen und keiner fragt nach warum Johannes oder Patrick. Fragen sie mal ein 10 jähriges Kind warum es nun "Maurice" heißt. Sind die Eltern denn Franzosen? Eigentlich nicht.

Wie würdet ihr euren Musikstil beschreiben?
Peter: Wir sind nicht unbedingt große Fans von musikalischen Schubladen. Manche Songs gefallen einem besser als andere, aber das schließt keine Stilrichtungen aus oder ein. Es fällt uns zunehmend schwerer unsere eigenen Songs einer bestimmten Kategorie zu zuordnen. Das überlassen wir nur zu gerne Kritikern oder denjenigen, die sich für Schubladen begeistern können.

Ihr habt zwei Alben herausgebracht, 2009 "Nelken & Schillinge", 2011 "Die Pest im Piemont", richtig? Wo finden sich musikalische Unterschiede? Ist ein weiteres Album geplant bzw. schon in Arbeit?
Mike: Voll in die Mitte getroffen!
Peter: Ja, die Unterschiede gibts in jedem Fall. Das erste Album ist ganz eindeutig von einer anderen, viel leichteren Stimmung geprägt als das zweite, wie man ja auch schon am Namen erkennen kann. Das zweite Album ist weitaus intensiver und extremer. Die traurigen Songs sind trauriger, die harten Songs härter, die schnellen Songs schneller und die langsamen Songs langsamer. Einen wirklichen Plan für die Zukunft gibts noch nicht. Wir haben uns letzten Winter lange Zeit im Studio eingeschlossen und zu viert an neuen Songs gearbeitet. Einen Song gibt's ja schon zu hören und einige andere wird's am Rock im Dorf zu hören geben.

Welche Thematiken behandelt ihr in euren Texten?
Maurice: Wir behandeln was uns gerade in den Sinn kommt. Da gibt's kein klares Dogma nach dem wir Arbeiten und so ist es auch bei den Texten. Man macht hier von Album zu Album Entwicklungen durch die einen verändern. Die neuen Texte sind räudiger und wollen nicht belehren sondern halten einem einen Spiegel vor, in dem man verdammt gut aussieht.

Was war euer prägendstes Ereignis als Band bzw. Hoch- und Tiefpunkte von Bilderbuch?
Peter: Da gabs schon einige Momente, die wirklich wichtig für uns waren. Das erste Mal einen eigenen Song im Radio hören. Die erste CD in Händen zu halten, das erste mal Frequency-Festival etc.
Mike: Oder wenn du zum ersten Mal einen Gig in Berlin spielst und da echt Leute in der ersten Reihe stehen und deine Texte mitsingen.
Peter: Tja, es gab auch Tiefpunkte und Zeiten in denen wir nicht wussten, ob es überhaupt noch weitergeht, aber die hat jede Band egal wie erfolgreich oder verbrüdert sie ist. In so einer Phase stecken wir aber zum Glück nicht mehr.

Ihr spielt am 20. Juli am Rock im Dorf in Inzersdorf. Eure Wurzeln liegen ja im Kremstal, richtig? Seht ihr den Gig am Rock im Dorf, trotz internationaler Auftritte, als etwas besonderes?
Mike: Natürlich. Aber über den offensichtlichen Kremstalbezug hinaus spielen wir am "Rock im Dorf" ja auch zum ersten mal unsere neuen Songs, was für uns natürlich unglaublich besonders ist. So ein Gefühl und eine Spannung hat man nicht immer und das sollte man genießen.

Welche Ziele verfolgt ihr in der Zukunft?
Peter: Hauptsächlich geht's uns darum für uns noch bessere Songs zu schreiben, sie aufzunehmen und unter die Leute zu bringen. Und nebenbei auch noch ein bisschen Spaß zu haben. Wenn dabei der eine andere größere Festivalauftritt dabei ist, haben wir natürlich auch nichts dagegen.
Mike: Uns allen ist doch schon lange bekannt, dass Bilderbuch die schnittigste Band ist, die in Österreich oder Deutschland oder sonst wo gesehen wurde. Darum sollte in den nächsten Jahren schon die ein oder andere Überraschung dabei sein.

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Kirchdorf auf MeinBezirk.at/Kirchdorf

Neuigkeiten aus Kirchdorf als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Kirchdorf auf Facebook: MeinBezirk.at/Kirchdorf - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Kirchdorf und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.