Start in die Gastgartensaison
Personal fehlt an allen Ecken
Die Gastgärten werden geöffnet, und mit ihnen kommen auch zahlreiche Herausforderungen auf heimische Wirte zu.
BEZIRK KIRCHDORF. Mit 1. Mai startete die Inzersdorfer Dorstub'n in die Gastgartensaison. Diese beginnt, so Gastronom Josef Neumair, je nach Wetterlage: "Letztes Jahr haben wir eine automatische Überdachung gebaut. Man merkt, dass die Leute immer mehr ins Freie tendieren. Sobald es warm ist, wollen sie draußen essen." Laut dem Wirt würde das unter anderem vom Rauchverbot in der österreichischen Gastronomie abhängen, das im November 2019 eingeführt wurde. Überraschend war für Neumair die stille Hinnahme der abgedrehten Heizstrahler in der Winter- und Übergangssaison: "In den vergangenen Monaten haben wir uns entschieden, die Heizstrahler an den Außenwänden stillzulegen. Ich habe mit einigen Beschwerden gerechnet, aber es hat niemanden gestört. Im Gegenteil: Die Raucher kehrten sogar schneller wieder zur Gesellschaft zurück."
"Man merkt, dass die Leute immer mehr ins Freie tendieren."
Josef Neumair
Wie in der Inzersdorfer Dorfstub'n stellt in der Stiftsschank in Kremsmünster das fehlende Personal eine der größten Herausforderungen dar. Laut Wirt Harald Pettermann sei es schwer, motivierte Mitarbeiter zu finden: "Immer mehr Menschen sind gar nicht gewillt, 40 Stunden zu arbeiten." Wider Erwarten machten es die extremen Preissteigerungen nicht einfacher.
"Die Leute sparen bei anderen Dingen, aber nicht beim Essen."
Harald Pettermann
"Die Leute sparen bei anderen Dingen, aber nicht beim Essen. Viele Wirte schränken aufgrund fehlenden Personals die Öffnungszeiten ein, und der Ansturm verlagert sich auf die Restaurants, die geöffnet haben." Auch die Stiftsschank nützte den Gastgarten erstmals Anfang Mai. Die Menschen strömten in Scharen herbei. "Vor allem die ältere Generation ist etwas mobiler als früher", so Pettermann. "Bei schönem Wetter sind viele E-Bike-Fahrer unterwegs, das spürt man extrem im Gastgarten."
"Nichts wird billiger"
Zu wenig Personal und Preissteigerungen sind auch beim Berggasthof Zottensberg in Edlbach nichts Neues. "Natürlich ist alles teurer geworden. Aber es ist halt einmal so, es wird nichts billiger. Wir haben die Teuerung ganz gut im Griff", zeigt sich Johann Sulzbacher zuversichtlich. Der Gastgarten ist das ganze Jahr über geöffnet: "Wir haben einen überdachten Außenbereich. Sobald die Sonne scheint, können unsere Gäste ihr Essen draußen genießen." Mit rund 70 zusätzlichen Plätzen steigen jedoch die Herausforderungen. Um die Zufriedenheit der Gäste trotz fehlender Mitarbeiter sicherzustellen, nimmt der Wirt am Wochenende nur noch telefonische Reservierungen an.
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