Wartberg/Krems
Polit-Hickhack um Wohnpark
Der Bedarf ist groß: 39 Eigentumswohnungen sollen in Wartberg/Krems entstehen.
WARTBERG/KREMS (sta). Neuer Wohnraum ist begehrt. Bei den Baugrundstückspreisen herrscht aufgrund der Baulandverknappung starke Nachfrage, was die Preise nach wie vor steigen lässt. Im Bezirk Kirchdorf kostete ein Einfamilienhaus im ersten Halbjahr 224.359 Euro. Im Vergleich zu vor fünf Jahren hat Kirchdorf oberösterreichweit durchschnittlich am stärksten, nämlich um zwei Drittel, zugelegt. Peter Graßegger von RE/MAX Kirchdorf dazu: "In Oberösterreich kostet ein Einfamilienhaus nicht einmal halb soviel wie in Tirol oder Wien, aber beinahe doppelt soviel wie im Burgenland. Auch Eigentumswohnungen sind am Immobilienmarkt nach wie vor gefragt. Der Preisanstieg ist aufgrund der hohen Nachfrage und des beschränkten Angebotes spürbar.
39 Eigentumswohnungen sollen in der Gemeinde Wartberg/Krems in drei Bauetappen in den kommenden acht bis zehn Jahren am Gelände der ehemaligen Molkerei Gmunden entstehen. Das 9.200 Qua-#+dratmeter große Areal wurde über den Baulandentwicklungsfond von der Gemeinde um etwa 600.000 Euro bereits angekauft. ÖVP-Bürgermeister Franz Karlhuber: "Wir sind eine wachsende Gemeinde und müßen uns weiterentwickeln. Wir brauchen zu den bestehenden 120 Wohnungen im sozialen Wohnbau zusätzliche Möglichkeiten. Der Bedarf ist vorhanden, es gibt zahlreiche Anfragen."
Ärger über Vergabe
In der Gemeinderatssitzung wurde mit den Stimmen der ÖVP und der FPÖ der Auftrag für das neue Wohnprojekt an die Archionic Immobilien GmbH in Steyr vergeben – sehr zum Missfallen der Wartberger SPÖ. Fraktionsvorsitzender Dietmar Mayr dazu: "Die Art und Weise, wie die Vergabe zustande gekommen ist, ist fragwürdig. Üblicherweise gibt es mehrere Bauträger, die am Bau einer derartigen Wohnanlage interessiert sind. Folglich werden diese auch eingeladen, ein Angebot zu legen – nicht so in Wartberg. Hier regelt das der Bürgermeister im Alleingang. Das hat einen fahlen Beigeschmack, vor allem deshalb, da auf meine Nachfrage bei zwei Firmen diese ihr Interesse bekundeten." Bürgermeister Karlhuber versteht die Aufregung nicht: "Wir haben bisher fraktionsübergreifend immer sehr gut zusammengearbeitet und ich bin an keinem politischen Hick-Hack interessiert. Ich habe nichts im Alleingang beschlossen, der Gemeinderat hat mehrheitlich dem Optionsvertrag zugestimmt. Die Firma Archionic ist an mich herangetreten und ist aus meiner Sicht hervorragend geeignet. An der Krems zu bauen ist sehr komplex und herausfordernd. So muss etwa die Krems aufgeweitet und vergrößert werden, die Wasserrechtsvorschriften müssen beachtet werden. Das Unternehmen hat große Erfahrung in diesem Bereich."
Robert Steiner, Geschäftsführer von Archionic: "Wir sind bei der Umsetzung von Bauprojekten immer bemüht, lokal ansässige Firmen zu beauftragen. Auch beim Projekt in Wartberg wird diese Regionalität mit ortsnahen Firmen gesucht."
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