Wer quält, leidet oft selbst
Am 4. Oktober ist Welttierschutztag. Mit den Rechten der Tiere nehmen es aber manche nicht so ernst.
BEZIRK (sta). Ein Fall von Tierquälerei hat sich vor Kurzem in Kremsmünster ereignet. Eine Katze hat einen Alarm bei einem Firmengebäude mit anschließendem Polizeieinsatz ausgelöst, darauf hin soll ein Mann ausgerastet sein.
Der Mann soll das Tier getötet haben. Laut Anklage habe er den Vierbeiner von einer Fensterbank mit einem Holzstück heruntergeschlagen, am Schwanz erfasst und auf den Boden geschleudert, wo er die Katze dann mit einem Stock erschlagen haben soll. Die Anschuldigungen bestätigt Christoph Mayer vom Landesgericht Steyr. "Die Staatsanwaltschaft Steyr hat Strafantrag gegen den Mann gestellt. Eine bereits anberaumte Verhandlung wurde auf 3. Oktober vertagt, da noch ein Zeuge einvernommen werden muss. Der Beschuldigte ist nicht geständig." Für den Angeklagten gilt die Unschuldsvermutung.
Bezirks-Polizeikommandant Franz Seebacher: "Grundsätzlich unterscheidet man zwischen Tierquälerei und Vernachlässigung. Tierquälerei bis hin zur Tötung fällt unter das Strafrecht. Wir haben hier durchschnittlich im Bezirk Kirchdorf vier Fälle im Jahr. Bei Vernachlässigung von Tieren, die unter das Bundestierschutzgesetz fällt, haben wir sehr wenig Anzeigen."
Tierschutz gehört für Edeltraud Pirker zur täglichen Arbeit. Die Amtstierärztin der Bezirkshauptmannschaft Kirchdorf sagt: "Viele besorgte Bürger beobachten etwas und melden das bei mir. Nicht immer ist das, was sie melden, ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Die Sensibilität ist sehr hoch und das ist auch gut so. Oft sind Missstände oder Vernachlässigungen bei der Tierhaltung auf schwere familiäre oder persönliche Umstände bzw. Schicksale zurückzuführen. Übertretungen entstehen häufig aus Ungewissheit, aus einer gewissen Schlampigkeit oder Sorglosigkeit heraus. Fast nie ist es böse Absicht. Darum besteht ein Großteil der Kontrolltätigkeit aus Aufklärung und dem Erarbeiten von Lösungen bei Missständen. Manchmal führt jedoch der Weg an einer behördlichen Strafe nicht vorbei." Der Welttierschutztag ist wichtig, um die Schutzbedürftigkeit der Tiere ins Gedächtnis zu rufen. Der 4. Oktober soll daran erinnern, respektvoll mit (Haus-)Tieren umzugehen. Viele Tiere landen im Tierheim, sobald sie für ihre Besitzer zu mühsam werden. Marta Geiser vom Tierparadies Schabenreith in Steinbach am Ziehberg sagt: "Bevor man sich ein Tier heimholt, kann man es bei uns regelmäßig besuchen, um Enttäuschungen vorzubeugen. Wichtig ist, dass das Tier mit seinen Bedürfnissen und rassespezifischen Angewohnheiten zu einem passt."
Tierparadies Schabenreith
Am 1. Oktober findet im Tierparadies Schabenreith in Steinbach am Ziehberg ein Tag der offenen Stalltür statt.
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