100 Jahre Hoamatland
Windischgarstner Nagelkreuz zeigt Preissteigerung zwischen 1914 und 1918
WINDISCHGARSTEN. Im Rathaus Windischgarsten hängt ein eisernes Wappenkreuz. Es besteht aus lauter Nägeln unterschiedlicher Größe und verdeutlicht die Preissteigerung in den Jahren 1914 bis 1918. Angeführt sind etwa ein Paar Männerschuhe und ein Anzug. So kosteten die Schuhe im Jahr 1914 14 Kronen, 1918 bereits 80 Kronen. Angefertigt wurde das Kreuz von Malermeister Franz Gruber. "Für jeden Nagel musste man eine Spende hergeben, die den Kriegsopfern zugute kam", weiß Jörg Strohmann vom Heimatverein Windischgarsten.
"Nicht einmal mehr ein Mohnweckerl"
In der Chronik der Marktgemeinde Windischgarsten hat Rudolf Kusché dazu vermerkt (Auszug): "Die Nägel kauften die Leute um 10, 20, 50 Heller oder die te uersten um eine Krone. Einschlagen wollte sie der treffliche Meister Gruber
selbst. 1915 fingen sie damit an, 1916 war das Kreuz voll. Die Nägel für de
n Mond im Wappen kaufte der damalige Pfarrer Riedl und seine zwei Kapläne. Mit den laufenden Einlagen war der Betrag bis 1919 auf 436,19 Kronen angewachsen. Bis 1924 sank die Kaufkraft des Geldes so weit, daß man darum nicht einmal mehr ein Mohnweckerl erhielt."
Quelle: Chronik der Marktgemeinde Windischgarsten 1918-1945, verfasst von Rudolf Kusché, herausgegeben von Rudolf Stanzel
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