Herzstillstand im Krankenbett
Zimmernachbar wird zum Lebensretter

Ein Teil des Ärzte- und Pflegeteams aus dem PEK Kirchdorf gemeinsam mit Michael Huber. | Foto: OÖG
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Als Michael Huber mit einer Verletzung an der Ferse im Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum (PEK) Kirchdorf aufgenommen wurde, dachte der Familienvater nicht im Entferntesten daran, dass er am nächsten Tag seinem Bettnachbarn das Leben verdanken würde.

KIRCHDORF/KREMS. Nach dem Mittagessen erlitt der ansonsten fitte Patient plötzlich einen Herzstillstand. Sein Zimmerkollege reagierte sofort und wurde zu seinem Lebensretter.

Als Patienten im Klinikum Kirchdorf teilten sich Michael Huber und Erich Pilz ein Zimmer. Nachdem sie entspannt das Mittagessen eingenommen hatten, legten sie sich wieder in ihre Betten. Plötzlich bemerkte Pilz ein auffälliges Schnaufen seines Nachbarn und sah, dass sich dessen Brustkorb nicht mehr hob. Sofort sprang der frisch an der Schulter operierte Erich Pilz auf, begann mit der Herzdruckmassage und löst den Herzalarm aus. „Mir war gleich klar, dass hier etwas nicht stimmt, deswegen schlug ich auf der Station Alarm“, erinnert sich der Lebensretter. „Eine Pflegekraft, die am Gang in der Nähe war, kam sofort angelaufen und löste mich mit der Herzdruckmassage ab. Innerhalb von weniger als einer Minute kamen weitere Ärzte, Ärztinnen und Pflegekräfte zu uns ins Zimmer. Ich bin heute noch begeistert davon, wie schnell das Herzalarm-Team vor Ort war und den Patienten versorgt hat.“

Bei einem Herzstillstand zählt jede Minute

Der 44-jährige Michael Huber hatte einen Herzstillstand erlitten. „Dabei zählt wirklich jede Minute, nur so können Folgeschäden verhindert werden. Wäre Herr Huber nicht im Klinikum gewesen, hätte er sicher nicht so schnell eine medizinische Behandlung bekommen“, erklärt Primar Thomas Mark, Leiter der Abteilung für Innere Medizin am PEK Kirchdorf. Somit hatten dem Patienten sein Aufenthalt im Klinikum und sein aufmerksamer Bettnachbar das Leben gerettet.

Auf der Intensivstation kämpfte ein SpezialistInnenteam aus Internisten, Anästhesisten und der Pflege um das Leben des Familienvaters. Auch Primarin Silvia Dobler, Leiterin der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin im PEK Kirchdorf, weiß: „Herr Huber war in einer lebensbedrohlichen Situation mit anhaltendem Kammerflimmern. Besonders wichtig ist in solchen Fällen eine rasche, aber dennoch unaufgeregte und fächerübergreifende Zusammenarbeit aller Beteiligten. Gemeinsam konnten wir den Patienten wieder zurück ins Leben holen.“ Anschließend brachte ein Notarztwagen Michael Huber ins Klinikum Wels-Grieskirchen, wo eine akute Herzkatheter-Untersuchung stattfand und das verschlossene Herzkranzgefäß wiedereröffnet wurde. Bei Patienten mit Herzinfarkt besteht bereits seit Jahren eine gute Kooperation zwischen dem Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf und dem Klinikum Wels-Grieskirchen. Am darauffolgenden Tag konnte Michael Huber zur weiteren Behandlung wieder zurück ins Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf verlegt werden.

Dank an den Lebensretter und das ganze Team

Am vergangenen Mittwoch konnte Michael Huber aus dem Pyhrn-Eisenwurzen Klinikum Kirchdorf entlassen werden. „Ich bin den Ärztinnen und Ärzten sowie allen Pflegekräften im Klinikum Kirchdorf von ganzem Herzen dankbar für die so rasche und großartige Versorgung und die weitere gute Betreuung im Haus“, sagt er. „Besonders bedanken möchte ich mich jedoch bei meinem Lebensretter und Zimmerkollegen für seine schnelle Reaktion.“

Mit Erich Pilz hatte Michael Huber nicht nur einen Schutzengel, sondern auch einen erfahrenen Lebensretter neben sich liegen, denn der Bad Goiserer hat bereits mehrere Menschen erfolgreich wiederbelebt.

Ein Teil des Ärzte- und Pflegeteams aus dem PEK Kirchdorf gemeinsam mit Michael Huber. | Foto: OÖG
Lebensretter Erich Pilz aus Bad Goisern. | Foto: Pilz
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