Maskenschnitzen, Hannes Eckhart, Leonstein
Die Kunst des Maskenschnitzens: Tradition, Handwerk und Kreativität

Foto: Hannes Eckhart
15Bilder

Maskenschnitzen ist eine faszinierende Kunstform, die auf eine lange Geschichte und auf vielfältige Traditionen zurückblickt. Diese Handwerkskunst, die in verschiedenen Kulturen auf der ganzen Welt zu finden ist, hat nicht nur kulturelle Bedeutung, sondern auch eine tiefe Verbindung zur menschlichen Kreativität.

Der 31-jährige Hannes Eckhart aus Leonstein – Schädlklopfer – schnitzt seit seinem zehnten Lebensjahr Krampusmasken. Als kleiner Junge hat ihn die Krampusszene fasziniert, und so hat er früh begonnen, aus einfachen Materialien wie Karton, Stoff und Wollresten Masken herzustellen. „Mein erstes Schnitzstück – meine erste richtige Holzmaske – durfte ich im Alter von zehn Jahren mit der Hilfe des Vaters eines Schulfreundes anfertigen“, erinnert sich Hannes.
Beim Schnitzen setzt der gelernte Werkzeugbautechniker auf hochwertige Materialien. Am liebsten schnitzt er Masken aus der Zirbe. Dieses besondere Material ist aufgrund des weichen Holzes sehr formbar. „Außerdem ist es für den Träger sehr angenehm zu tragen, da es ein sehr leichtes Holz und trotzdem äußerst stabil ist sowie einen wundervollen Duft verbreitet“, führt Eckhart weiter aus.

Die Entstehung einer Maske
Wenn ein Kunde eine Maske haben möchte, findet am Anfang ein persönliches Gespräch statt, bei dem konkrete Vorstellungen und Details festgelegt werden. „Hierbei entsteht in meinen Kopf bereits ein sehr genaues Bild der zu schnitzenden Maske. Jetzt gilt es, mit Gefühl das richtige Holzstück aus meinem Lager auszuwählen. Dann kann es schon losgehen“, erklärt der Leonsteiner. Zu Beginn schneidet er das Holz mit der Kettensäge zu. Dann folgt das „Anhauen“, bei dem grobe Gesichtszüge geformt werden. Mit immer kleiner werdenden Stechbeuteln schnitzt Hannes die Maske fein aus. „Mit Schleifpapier und Bürsten wird die Maskenoberfläche geglättet. Danach höhle ich mit der Motorsäge und dem Winkelschleifer die Maske aus“, veranschaulicht Hannes und erzählte weiter: „Jetzt werden ihr noch Hörner aufgesetzt, sie wird bemalt und gepolstert, und es wird ein Kopffell montiert.“

Vom Brauchtum und von Interpretationen
In seine Masken fließt vieles mit ein. Neben den Kundenvorstellungen dienen andere Masken der Inspiration, wie auch Darstellungen aus Filmen, Büchern und Zeichnungen. „Mir ist es aber wichtig, dass das Brauchtum weitergegeben wird. Ich möchte mit meinen Interpretationen der Masken dazu beitragen“, konstatierte Eckhart. Dabei merkte er an: „Für eine Gruppe habe ich auch einmal die sieben Todsünden als Thema aufgegriffen und in Krampusmasken umgesetzt.“
Immer wieder stößt Hannes bei der Herstellung der Masken auf Herausforderungen. Eine der größten ist das Schleifen der Bildhauerstechbeutel. Nur mit rasiermesserscharfen Werkzeugen können feine Details – die entscheidend für eine gelungene Maske sind – herausgearbeitet werden.

Der magische Moment
Hannes Eckhart wählt zum Bemalen der Masken überwiegend Acrylfarben. „Klassische Krampusmasken werden teuflisch rot oder menschlich hautfarben bemalt. Für die Bemalung von Perchtenmasken werden überwiegend Erdtöne gewählt“, weiß Eckhart, der jedes Jahr an die zwei Gruppen und einige Einzelpersonen mit seinen Masken ausstattet. Etwa 500 Euro kostet bei ihm im Schnitt eine Maske. Für Hannes ist es immer spektakulär, wie aus einem Baumstumpf ein Gesicht entstehen kann. „Ein magischer Moment ist es, wenn der Kunde die Maske aufsetzt und aus einem Kunstwerk eine ‚lebendige‘ Gestalt wird“, strahlt Eckhart. Für ihn ist die Erhaltung von Handwerkskunst in der modernen Welt von großer Bedeutung. „Jeder Kunsthandwerker bereichert mit seiner Interpretation und seinem eigenen kreativen Stil die Vielfalt und Darstellung des Brauchtums.“

Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Kirchdorf auf MeinBezirk.at/Kirchdorf

Neuigkeiten aus Kirchdorf als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Kirchdorf auf Facebook: MeinBezirk.at/Kirchdorf - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus Kirchdorf und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.