Angst vor kalter Stube
Heiß begehrt: Holz, Pellets & Co.
Die Energiepreise gehen derzeit durch die Decke. Bei vielen steigt die Angst vor einem kalten Winter.
BEZIRK. Egal ob Strom, Brennholz, Gas oder Pellets – die Preise sind massiv gestiegen. Einen großen Ansturm gibt es derzeit auf Pellets. Bezahlen muss man bis zum dreifachen Preis gegenüber dem Vorjahr. Etwa 140 Prozent mehr berappt man derzeit für Pellets von der Firma Sturmberger aus Wartberg an der Krems, die jährlich etwa 60.000 Tonnen ausliefert. Die Wartezeit beträgt rund acht Wochen. Firmenchef Florian Sturmberger dazu: "Kurze Zeit wurde der Markt von Panik beherrscht. Wir raten dringend vor Hamsterkäufen ab. Die Lage entspannt sich momentan. Jeder sollte nur so viel bestellen, wie er wirklich braucht. Ich rechne aber schon damit, dass die Preise zum Winter hin nochmals steigen."
Panikkäufe bei Holz
Seit 1994 versorgt Wolfgang Schlader aus Steyrling mit seinem Team private und gewerbliche Kunden in weitem Umkreis mit ofenfertigem oder halbfrischem Brennholz und Hackschnitzeln. Heuer gibt es doppelt so viele Anfragen wie im Vorjahr. "Die Kunden rennen uns die Tür ein. Wir merken schon Panikkäufe. Viele kaufen mehr, als sie brauchen. Mit dem Trocknen des Holzes kommen wir gar nicht nach. Wir haben auch neue Kunden, die von Gas und Öl weg möchten." Schlader rechnet damit, dass die Preissituation angespannt bleibt – zumindest bis in das Frühjahr. "Brennholz kostet derzeit etwa das Doppelte gegenüber dem Vorjahr Die Rohstoffpreise sind extrem gestiegen. Viele verstehen das leider nicht und regen sich auf. Es kommt immer wieder zu Diskussionen." Ähnlich verhält sich laut Schlader die Situation bei Hackschnitzeln.
Die Firma Stöger aus Roßleithen beliefert ihre Kunden mit Heizöl und Pellets. "Die Angst bei den Menschen ist groß, kein Öl oder keine Pellets mehr zu bekommen und den Winter im Kalten verbringen zu müssen", schildert Firmenchef Robert Stöger. "Die Ölanfragen werden etwas weniger. Die geförderten Umstellungen auf andere Heizquellen scheinen Wirkung zu zeigen." Den Bedarf seiner Kunden könne er aber gut abdecken. Bei den Pellets ist die Versorgung heuer laut Stöger etwas schwieriger. "Wir können nur Stammkunden und Erstanlagen beliefern." Das Heizöl kostet im Moment im Vergleich zum selben Zeitraum 2021 etwa das Doppelte. "Bei den Pellets sind wir derzeit fast beim Dreifachen", so Robert Stöger, der hofft, dass sich die "überhitzte Phase" bald normalisiert.
Die Arbeiterkammer hilft
Die Arbeiterkammer (AK) hilft Konsumenten, beim Energieeinkauf Preise zu vergleichen und Geld zu sparen. "Die Preise für Pellets sind zuletzt stark gestiegen. Viele Händler weisen auf Lieferengpässe hin", schreibt die AK auf ihrer Website am 23. August. Dort findet sich eine Liste mit oö. Pelletshändlern, bei denen Kunden eine unverbindliche Vorbestellung für September abgeben können. Einen Preisvergleich bietet die AK auch für Heizöl. Sie aktualisiert wöchentlich die Preislisten für Heizöl Extraleicht von 37 Lieferanten in OÖ. Zu finden ist der Vergleich auf ooe.arbeiterkammer.at.
Verein Ofenholz
Ein Zusammenschluss von Waldbauern ist der Verein Ofenholz. Online kann man sich nach Eingabe der Postleitzahl Anbieter aus der direkten Umgebung anzeigen lassen.
Mehr Infos: ofenholz.at
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