Facharbeitermangel
Lehre: Es geht um die Zukunft

Stefanie Postl (re.) vom Gasthaus Hüthmayr in Kremsmünster. | Foto: Postl
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Lehrlinge von heute sind die Fachkräfte von morgen. Viele Ausbildungsplätze bleiben aber unbesetzt.

BEZIRK. Der Wirtschaft im Bezirk Kirchdorf geht es gut, aber: Etwa 60 bis 80 Lehrstellen können aus Mangel an Bewerbern Jahr für Jahr nicht besetzt werden. "Der Fachkräftemangel bereitet uns größte Sorgen", blickt WKO-Bezirksobmann Klaus Aitzetmüller in die Zukunft. "Vielen ist die Bedeutung der Lehrlinge für eine ganze Region immer noch zu wenig bewusst." Etwa 620 15-Jährige leben im Bezirk, "trotzdem können etwa 350 Lehrstellen nicht besetzt werden." Dennoch zeigt sich ein leicht positiver Trend. Die Anzahl der neuen Lehrlingsstarter steigt wieder. Ende August haben 248 junge Menschen mit einer Ausbildung begonnen. "Das sind um 15 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres", so Aitzetmüller, der dennoch Aufholbedarf sieht.

"Müssen Kräfte bündeln"

Unbestritten ist, dass der Arbeits- und Fachkräftemangel die Region Kirchdorf weiter im Griff haben wird. Berechnungen zufolge können im Jahr 2030 an die 3.000 Arbeitsplätze nicht besetzt werden. "Umso mehr müssen wir unsere Kräfte bündeln und für die Lehre begeistern. Nur so können wir unseren erfolgreichen Handwerk- und Industriestandort sichern", appelliert Aitzetmüller.
Von der Sinnhaftigkeit einer Lehre zeigt sich Klaus Waselmayr überzeugt. Er ist Chef der Piesslinger GmbH, Spezialist für die Veredelung von Aluminium in Molln. "Ich habe selber meinen beruflichen Weg als Lehrling begonnen und glaube behaupten zu können, dass ich ohne diese Erfahrungen nicht so weit gekommen wäre. Neben der sozialen Verantwortung eines Betriebes, jungen Menschen eine Möglichkeit für eine gute Ausbildung zu bieten, ist es natürlich auch in unserem eigenen Interesse, qualifizierte Facharbeiterinnen und Facharbeiter für unsere Zukunft zu haben", so Waselmayr. Über Mangel an Mitarbeitern klagt ebenso die Gastronomie – nicht aber Stefanie Postl vom Gasthaus Hüthmayr in Kremsmünster: "Um mein Gasthaus für die Zukunft abzusichern, sind Lehrlinge unverzichtbar. Es ist mir gelungen, wieder zwei Jugendliche für die Ausbildung in der Gastro zu begeistern. Die ersten Wochen zeigen, dass es die Jugendlichen sehr schätzen, in unserem familiären Team mit einem starken Zusammenhalt mit ihrer Berufslaufbahn zu starten.“

Peter Schutti von der Schutti-Bau GmbH in Kremsmünster sagt: „Heuer hatten wir sechs Bewerbungen. Das freut mich, weil das auch ein gutes Signal für meinen erst seit Kurzem übernommenen Betrieb ist. Aufgrund der Größe können wir aber nur einen Jugendlichen ausbilden. Ich spüre Zuspruch für die Lehre. Als Ausbildungsbetrieb werden wir uns den Bedürfnissen und Anforderungen der kommenden Generationen anpassen müssen." Julia Kröll, Geschäftsstellenleiterin des AMS Kirchdorf, ergänzt: "Ich bin überzeugt, dass Betriebe mehr denn je gefordert sind, um sich als attraktive Arbeitgeber zu präsentieren."

Lehrlinge ausbilden, Zukunft sichern

"Unser Betrieb hat immer schon selbst ausgebildet und so die besten Zimmerer geform. Traditionelles Handwerk ist heute kein Standard mehr und muss richtig gelernt sein. Der Großteil unserer Lehrlinge kommt aus der engeren Umgebung und bleibt auch nach der Ausbildung in unserem Betrieb," sagt Victoria Hurth von Holzbau Hurth in Schlierbach.

Mario Waser, Lehrlingsausbildner in der TCG Unitech in Kirchdorf sagt: „Wir freuen uns sehr, dass sich auch heuer wieder elf Jugendliche dazu entschlossen haben, im September ihre Karriere in der TCG Unitech in Kirchdorf zu starten. Bereits Ende Februar waren alle von uns angebotenen Lehrstellen in den Bereichen Metalltechnik, Mechatronik und Logistik vergeben.“

217 offene Stellen für Lehrlinge

"Man kann für die Lehrstellensuchenden tatsächlich von der Qual der Wahl am Lehrstellenmarkt sprechen. Derzeit gibt es 217 offene Lehrstellen im Bezirk Kirchdorf. Im Bereich Metall- und Elektrotechnik gibt es 72 offene Stellen, gefolgt von 40 in der Gastronomie-, sowie Tourismus- und Fremdenverkehrsbranche," sagt Julia Kröll vom AMS Kirchdorf.

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