Vegan: Ernährung mit besserem Gewissen?

BEZIRK (sta). Traditioneller könnte er nicht sein, der Verkaufsraum der Fleischhauerei Schöllhuber in Kirchdorf. Das Geschäft läuft gut. Bis zu 1500 Paar Frankfurter gehen etwa jede Woche über den Ladentisch. Fleischermeister Heinz Schöllhuber: "Ich verwende nur die besten Zutaten und auch nicht die billigsten Gewürze. Das Fleisch kommt aus der Region. Meine Produkte werden immer frisch gemacht, das ist das Um und Auf. Wenn in den großen Märkten bei verpackten Fleisch- und Wurstwaren ein Ablaufdatum von einem Monat angegeben wird und die Produkte noch dazu sehr billig sind, dann ist das für mich sehr bedenklich und wahrscheinlich auch nicht immer gesund. Man muss nicht jeden Tag Fleisch und Wurst essen, aber eine ausgewogene Ernährung ist schon wichtig."
Wurstersatzprodukte sind in der Vitrine des Kirchdorfer "Würstel-Königs" nicht zu finden. Vegane Produkte: Fehlanzeige. Es gibt jedoch immer öfter Menschen, die bei der Ernährung auf Fleisch und Wurstprodukte verzichten. Mehr noch: Veganer verzichten auf sämtliche tierische Produkte und nehmen weder Käse noch Milch, Eier und Honig zu sich. Zusätzlich lehnen manche Leder, Federn, Wolle, Seide und bestimmte Kosmetika ab, da diese Produkte vom Tier stammen, tierische Inhaltsstoffe beinhalten oder von Tieren produziert werden. Dass das aber nicht unbedingt gesund ist, weiß Diätologin Julia Floimayr vom Krankenhaus Kirchdorf. "Je eingeschränkter sich der Speiseplan gestaltet, desto größer ist das Risiko, Nährstoffdefizite zu entwickeln. In einer gesunden Ernährung sollten keine Lebensmittelgruppen zur Gänze gemieden werden. Fleisch und Wurst sollte man aber grundsätzlich nur zwei- bis dreimal die Woche konsumieren. In einer gesunden Ernährung ist Fleisch nicht zwingend notwendig, da mit Eiern und Milchprodukten eine gute Nährstoffversorgung gewährleistet wird."
Seit über einem Jahr ist Christian Rohrauer (35) aus Grünburg Veganer. Er macht das aus ethischen und moralischen Gründen. "Ich möchte damit nicht unbedingt gesünder leben, aber ich möchte nicht mehr, dass Tiere für das Essen, das auf den Tisch kommt, leiden müssen und geschlachtet werden."
Mit Vitamin-B12-Tabletten stellen Veganer die Nährstoffversorgung sicher. Vegetarier haben dieses Problem nicht, da sie sich das B12 durch Eier, Milch und Käse holen. Dieses Vitamin kann der menschliche Körper nicht selbst erzeugen. "Ich gehe vorsorglich zweimal im Jahr zum Arzt und lasse mich untersuchen, um eventuellen Mangelerscheinungen vorzubeugen", sagt Rohrauer.

Massentierhaltung

In Österreich leben etwa 0,5 Prozent der Bevölkerung vegan. Häufig sind die genannten Motive für den Veganismus ethischer Natur. "Eine intensive Auseinandersetzung mit der Lebensmittelauswahl ist aber notwendig, um den Körper mit allen Nährstoffen optimal zu versorgen. Eisen, Calcium und Zink können nicht in bedarfsdeckenden Mengen ausschließlich durch Pflanzen zugeführt werden. Ernährungsgesellschaften weisen darauf hin, dass eine vegane Ernährung über längere Zeit ein erhöhtes Risiko mit sich bringt, zu wenig Nährstoffe aufzunehmen", so Julia Floimayr.

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