"Wir verbinden Mensch mit Arbeit"
Österreichs jüngste AMS-Chefin: Seit Anfang Jänner 2016 ist Julia Bauer (28) Leiterin des Arbeitsmarktservice in Kirchdorf.
KIRCHDORF (sta). Beim Neujahrsempfang im AMS Kirchdorf wurde Bauer von Gerhard Strasser (AMS Oberösterreich) und Johannes Kopf (Vorstand AMS Österreich) den geladenen Gästen präsentiert und bekam symbolisch den "Goldenen Schlüssel" des Hauses überreicht.
Bauer, in Linz Land geboren, sagte bei ihrer Antrittsrede: "Ich werde in der nächsten Zeit ganz viele Unternehmen im Bezirk Kirchdorf besuchen und möchte wissen, wo der Schuh drückt. Die Service-Leistungen wurden schon von meiner Vorgängerin groß geschrieben. Trotz immer schwierigerer Rahmenbedingungen habe ich vor, das aber auf jeden Fall fortzuführen und eine enge Zusammenarbeit mit den Unternehmen zu suchen. Auch wenn die Arbeitslosigkeit steigt, sind wir ein starker Wirtschaftsstandort. Ich will in Zukunft für die Region arbeiten." Auch den Themen "Lehrling" und der Wiedereingliederung älterer Arbeitsloser plant Bauer sich vermehrt zu widmen. "Ich möchte, dass die Vielfalt der Lehrberufe transparenter gemacht und gezeigt wird, welche Lehrberufe es überhaupt gibt. Da bedarf es noch einiges an Aufklärungsarbeit. Die steigende Arbeitslosenrate, speziell bei älteren Menschen ist ein großes Problem. Dabei sehe ich da viele Chancen auch für die Unternehmen."
Derzeit gibt es im Bezirk Kirchdorf 1632 arbeitslos gemeldete Personen, davon etwa 60 Prozent Männer. Die Arbeitslosenrate beträgt 6,7 Prozent (7,6 % OÖ, 10,6 %Ö). "Der Arbeitsmarkt gestaltet sich derzeit schwieriger als jemals zuvor. Wir haben in Österreich die höchste Arbeitslosenrate der zweiten Republik und sie wird auch weiter steigen. Wir stehen vor großen Herausforderungen. Auch das Wirtschaftswachstum war im Vorjahr mit nur 0,4 Prozent sehr bescheiden. Menschen mit nur einem Pflichtschulabschluss sind in Österreich eigentlich nicht mehr vermittelbar (im Bezirk Kirchdorf sind das 43 Prozent). Jobs, für die man nur einen Pflichtschulabschluss braucht, verschwinden mehr und mehr", sagt AMS Österreich-Chef Johannes Kopf. "Natürlich ist auch die derzeitige Zuwanderung ein Problem, birgt aber in Zukunft auch viele Chancen, wenn es darum geht Facharbeiter nachzubesetzen."
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