Kinderschutz: Vereine könnten sich „Pickerl“ besorgen

Sonja Farkas, GF Wigwam Steyr | Foto: wigwam

STEYR/KIRCHDORF. Der Missbrauchsskandal im englischen Fußball zieht weite Kreise. Die „National Society for the Prevention of Cruelty to Children“ in Großbritannien spricht von einem „besorgniserregendem Ausmaß an Missbrauch“ in Sportvereinen. „Weniger Empörung, dafür mehr Prävention und konkrete Maßnahmen“, fordert Sonja Farkas, die Geschäftsführerin des Kinderschutzzentrums Wigwam (Steyr-Kirchdorf). „Die Möglichkeiten dafür gibt es in Österreich.“
Vereine und Organisationen haben seit dem Jahr 2014 die gesetzliche Möglichkeit, von allen Mitarbeitern – auch ehrenamtlichen – den sogenannten „Strafregisterauszug Kinder- und Jugendfürsorge“ anzufordern. Dieser spezielle Strafregisterauszug gibt darüber Auskunft, ob Verurteilungen gegen die sexuelle Integrität und Selbstbestimmung und damit zusammenhängende Einträge wie gerichtliche Tätigkeitsverbote im Strafregister eingetragen und entsprechend gekennzeichnet sind oder nicht.

Eine Chance für Vereine, sich zu profilieren

„Ich vermute, dass manche Vereine und Organisationen Angst haben, ehrenamtliche Trainer oder Betreuer vor den Kopf zu stoßen, wenn sie eine ‚Unbedenklichkeitsbescheinigung‘ verlangen.“ Was dabei übersehen werde: „Vereine, die das konsequent einfordern, können sich damit gegenüber der Öffentlichkeit profilieren und vor allem gegenüber den Eltern, die ihnen ihre Kinder - und das oft mehrmals in der Woche- anvertrauen.“

Zertifikat für Vereine, die Kinderschutz ernst nehmen
Das konsequente Einfordern der „Unbedenklichkeitsbescheinigung“ könne für Vereine oder Organisationen ein Beitrag für ein Zertifikat oder ein „Pickerl“ sein, das aussagt: Hier nimmt man Kinderschutz ernst. Farkas: „Das sollte nicht nur für Sportvereine Standard sein, sondern auch für Pfadfinder, Jungschar, Freiwillige Feuerwehr und Musikkapellen – überall dort, wo Kinder Erwachsenen anvertraut werden.“ Das sei eine saubere, effektive und faire Maßnahme. Laut Farkas müsse man vor allem einen Satz aus unserem Sprachgebrauch streichen: „So etwas gibt’s bei uns nicht.“

Wigwam berät Vereine gerne
Das Wigwam Steyr wird in nächster Zeit auf Steyrer Vereine zugehen, um sie auf das Thema Kinderschutz aufmerksam zu machen. Farkas: „Trainer und Betreuer sehen wir als Kooperationspartner. Sie sollten Ihrerseits dafür sensibilisiert werden, Anzeichen für Missbrauch zu erkennen und richtig zu reagieren.“

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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