Erdbeerland Hoffelner in Kremsmünster feiert 40-jähriges Jubiläum
Saisonstart für Obst und Gemüse aus Oberösterreich
KREMSMÜNSTER (sta). Etwa 100 oberösterreichische Bauern pflanzen auf rund 400 Hektar die Königin der Beerenfrüchte, die Erdbeere. Die Besonderheit des oberösterreichischen Erdbeeranbaues ist die Möglichkeit, die gestaffelt reifenden Früchte von Mitte Mai bis Mitte Juli anbieten zu können.
Auf einer Fläche von drei Hektar werden im Erdbeerland Hoffelner in Kremsmünster Erdbeeren im Sonnentunnel im geschützten Anbau gepflanzt, insgesamt gibt es am Betrieb 30 Hektar Erdbeeren. „Die Pflanzen im Folientunnel sind sehr viel robuster, weil sie weniger Witterungseinflüssen ausgesetzt sind. Sie wachsen gleichmäßig, haben fast keine Schädlinge, und die Früchte halten gut eine Woche. Wir können die Folie ringsum öffnen. Das ist wichtig, weil die Temperatur nicht über 25 Grad steigen soll“, erklärt Andreas Hoffelner.
1977 hat Willi Hoffelner am elterlichen Hof in der Kremsmünsterer Au begonnen, die ersten Erdbeeren zu pflanzen, bald darauf hat er den landwirtschaftlichen Betrieb von seinen Eltern übernommen und den klassischen Schweinebetrieb mit Ackerbau immer weiter Richtung Erdbeeren und Beerenobst im Speziellen erweitert. „Unser Ziel war es, immer wieder innovative Projekte ins Leben zu rufen und damit auch andere Landwirte in Österreich zu motivieren“, betont Andreas Hoffelner. In den letzten Jahren stand der geschützte Erdbeer- und Himbeeranbau im Mittelpunkt der Aktivitäten des Kremsmünsterer Betriebes. In den vergangenen zwei Jahren wurden am Betrieb jeweils zwei Asylwerber beschäftigt, auch für heuer ist der Einsatz von vier Asylwerbern geplant. „Sie sind in der Kulturführung und der Ernte verschiedener Beeren beschäftigt. Wir freuen uns in der Landwirtschaft mit gutem Beispiel voran zu gehen und unseren Beitrag zur Inte-gration zu leisten“, betont Andreas Hoffelner. Die Asylwerber werden nach Kollektivvertrag entlohnt, sie zahlen Abgaben und sind versichert.“
Trend-Thema Gemüse
Obst und Gemüse spielt eine entscheidende Rolle in der Ernährung der
Oberösterreicher. Die Trendthemen Vegetarismus und Veganismus zeigen deutlich, dass hier noch signifikante Steigerungen zu erwarten sind. Aber auch die „Gemüse-Restlverwertung“ gewinnt an Bedeutung. Die Nutzung der gesamten Pflanze, vom Blatt bis zu den Wurzeln rückt unter dem Motto „leaf to root“ ins Bewusstsein der
Konsumentinnen und Konsumenten. Dabei wird bei Obst und Gemüse, von
der Schale bis zum Kern, so viel wie möglich verwendet und weiterverarbeitet. „Neben der vielfältigen Nutzung steht auch in diesem Jahr die bunte Gemüsevielfalt im Fokus. Vor allem die Trendfarbe lila wird sich auf den Tellern durchsetzen. Violette Gemüsesorten, vom Erdäpfel bis zum Krautkopf, sind gefragt“, berichtet Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.
Frische Vitamine von den oö. Gemüse- und Erdbeerfeldern
Seit Anfang Mai wird in Oberösterreich wieder taufrisches junges Gemüse, vorwiegend aus dem Eferdinger Becken und dem Mühlviertler Machland, angeboten. Und auch die ersten Erdbeeren sind bereits erhältlich. „Herrlicher Geschmack,
sortentypisches Aroma und natürliche, leuchtende Farben sind eindeutige
Qualitätsmerkmale für erntefrisches Gemüse und Erdbeeren aus Oberösterreich und damit ein Zeichen für ein Maximum an wertvollen und gesunden Inhaltsstoffen“, zeigt sich Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger beim Gemüse- und Erdbeer-Saisonstart begeistert von der Sortenvielfalt, die bei den heimischen Gemüsebauern zur Verfügung steht.
Ab jetzt ist die volle Gemüsevielfalt erhältlich:
- Zarte Blattgemüse: Kopfsalat, Lollo Rosso, Lollo Bionda, Bologneser und verschiedene Pflücksalate sowie Rucola, junger Mangold und Spinat können bald genossen werden.
- Feine Kohlgemüse wie der Kohlrabi, das Frühkraut und der Frühkohl ergänzen das gesunde Angebot. Auch Karfiol und Brokkoli sind ab sofort erhältlich.
- Frisches Wurzelgemüse wie die Radieschen, Mairübchen und der OÖ Bierrettich sollten bei keiner Jause fehlen.
- Fruchtgemüse: Erste Zucchini werden in diesen Tagen geerntet und Feldgurken kommen Ende Mai hinzu.
- Feingemüse wie der weiße und grüne Spargel, die Jungzwiebel, der aromatische junge Knoblauch und Rhabarber
- Heil- und Gewürzkräuter wie Schnittlauch, Petersilie, Dill, Minze, Melisse, Borretsch, Salbei, Oregano, Thymian, Basilikum, Rosmarin, Liebstöckel und Estragon runden das vitaminreiche Angebot ab.
- Dazu passen die „Jungen Eferdinger“: Die Ernte der Früherdäpfel oder „Heurigen“ wird mit Folien und Vliesen verfrüht und beginnt auf Feldern mit sandreichen Böden in zirka zehn Tagen. Achten Sie im Handel auf die echten oberösterreichischen Heurigen.
Gemüseanbau in Oberösterreich ist auf hohem Niveau
Der erwerbsmäßige landwirtschaftliche und gärtnerische Gemüseanbau wird in Oberösterreich von ca. 170 Betrieben auf einer Gesamtanbaufläche von etwa 1.675 Hektar (inkl. Mehrfachnutzung) betrieben. Etwa 100 Bauern pflanzen auf rund
400 Hektar die Königin der Beerenfrüchte, die Erdbeere. Die Erdbeerbauern rechnen durch die heurigen Spätfröste mit Ertragseinbußen von etwa 20 Prozent. Die Besonderheit des oberösterreichischen Erdbeeranbaues ist die Möglichkeit, die gestaffelt reifenden Früchte von Mitte Mai bis Mitte Juli anbieten zu können. Erdbeeren gibt es nördlich und südlich der Donau, im Eferdinger Becken, im Zentralraum, im Inn- und Hausruckviertel, in den Voralpen des südlichen Berglandes, ja selbst in den höheren Lagen des Mühlviertels. Erdbeeren in Folientunnels und unter Vlies und Folie werden auf kleineren Flächen bereits jetzt geerntet, der
Großteil der Erdbeeren auf den meisten Feldern in Oberösterreich wird im
Juni reifen.
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