Skiverein wurde in Mollner Wirtshausküche gegründet
Einer der erfolgreichsten Sportler war Weltcupsieger Franz Gruber.
MOLLN (wey). Der Mollner Sportverein wurde am 15. September 1946 aus der Taufe gehoben – damals als reiner Wintersportverein. Mit über 50 Sportbegeisterten begann das Vereinsleben. Schon am 6. Jänner 1947, fanden die ersten Vereinsmeisterschaften im Torlauf und Abfahrtslauf statt. Die ersten Vereinsmeister waren Franz Habacher und Olga Wimmer.
Nicht nur sportlich, sondern auch gesellschaftlich setzte der WSV in der Nachkriegszeit Akzente. Jährliche Maskenbälle für Mitglieder sorgten für großen Andrang. Auf diese Weise gewann der Verein viele neue Mitglieder.
1948 wurde die Vereinsmeisterschaft auf der neuen Toifabfahrt durchgeführt. Der erste Jugendskitag fand im selben Jahr statt. Sogar eine Natursprungschanze wurde gebaut. Das sportliche Großereignis sollte aber der „Nocklauf“ werden. 20 Jahre lang war er DAS Highlight und aus dem Terminkalender nicht wegzudenken.
1949 wurde der WSV Molln aufgelöst und der SV Molln gegründet. Heute besteht der Verein aus den Sektionen Wintersport, Fußball, Turnen, Tennis und Tischtennis. Besonders der Wintersport unter den Sektionsleitern Friedrich Lindinger, Ludwig Hasenleithner und Erich Kammerhuber machten den SV Molln von Beginn an zu einem der führenden Wintersportvereine in Oberösterreich. Bereits unter Sektionsleiter Friedrich Lindinger erzielten die Sportler respektable Erfolge.
SV Molln leistete Pionierarbeit mit elektronischer Zeitnehmung
Der Bau des Skilifts am Raml im Jahr 1959 machte ein effektiveres Training möglich, und so ließen die ersten von vielen Landesmeistertiteln nicht lange auf sich warten. Unter dem frisch gebackenen ÖSV-Trainer Erich Kammerhuber wuchsen Spitzentalente wie Gerhard Bades, Sigrun Loidl und Franz Gruber heran. Vor allem Franz Gruber wurde zum international erfolgreichen Aushängeschild des Vereins. Anfang der 1980er Jahre feierte der Mollner seine größten Erfolge. 1982/83 gewann er den Weltcupslalom in Kranjska Gora. Im Jahr darauf holte er Platz drei im Slalomweltcup und Rang acht im Gesamtweltcup.
Im Jahr 1963 kaufte der Verein die erste elektronische Zeitnehmung vom Landesskiverband an. Nur in Molln wusste man damals schon mit der modernen Zeitmessung umzugehen. In der nächsten Zeit waren die Mollner somit in ganz Oberösterreich unterwegs. Aber nicht nur bei der Zeitnehmung war man den anderen Vereinen um Längen voraus: Mit Karl Buchinger kam auch der erste geprüfte Kampfrichter des Landesskiverbands aus dem Steyrtal.
1974 wagte sich der SV Molln an die Durchführung eines internationalen FIS-Slaloms. Dieser fand als „Concord–Slalom“ auf der Höss statt. Sieben weitere dieser Rennen sollten folgen. Erich Kammerhuber, der zu dieser Zeit Sektionsleiter war, organisierte gemeinsam mit dem Skiclub Hinterstoder auch das erste Weltcuprennen. Am Start der FIS-Rennen waren unter anderem der mehrfache Weltcupsieger Christian Neureuther und Olympiasieger Piero Gros. Die Bezeichnung „Concord“ bezog sich auf die neu entwickelten Skischuhe, die in der Mollner Ski- und Bergschuhfabrik „Dachstein“ produziert wurden. Auch Annemarie Moser-Pröll, sechsfache Weltcup-Gesamtsiegerin und Olympiasiegerin, fuhr Dachstein-Schuhe. Heute ist das Werk zum Leidwesen vieler Skifahrer Geschichte.
Neben den Rennen war die Ausbildung für den SV Molln seit jeher wichtig. Bereits im Jahr 1967 boten Friedl Hasenleithner und Hermann Bloderer in den Weihnachtsferien einen Kinderskikurs an. Über 60 Kinder wurden damals von ihren Eltern am Ramllift „abgeliefert“. Die Organisatoren waren heilfroh, als der letzte Kurstag vorbei war. Die Kinderskikurse am Ramllift sind seitdem allerdings zum Fixtermin in den Weihnachtsferien geworden.
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