Projekt Hagertal ist nun fix

Schäden gab es beim vergangenen Hochwasser auch im Hagertal (Bild: Brücke wurde weggerissen).
3Bilder
  • Schäden gab es beim vergangenen Hochwasser auch im Hagertal (Bild: Brücke wurde weggerissen).
  • hochgeladen von Johann Mühlberger

Grundeigentümer haben sich für die Einleitung eines Agrarverfahrens ausgessprochen.

KÖSSEN (jom). Die Hochwasserschutzmaßnahmen in Kössen (Baulos III) sind nun drei Jahre nach dem 100-jährigen Hochwasser so gut wie fertig. Lediglich die Sicherung des Klärwerkes und einige kleine Adaptierungsarbeiten sind noch ausständig. Inzwischen wurde viel diskutiert und abgewogen, ob das Kössener Ortsgebiet wirklich hochwassersicher ist. Eine Bürgerinitiative wurde gegründet, die erstmals das Hagertal schon forderte, Sepp Hechenbichler brachte beim letzten Forum sogar einen Staudamm ins Spiel (BB berichteten ausführlich).

Retention

Nun ist es fix, im Hagertal ist die Schaffung von Retensionsräumen geplant, die im Hochwasserfall gezielt geflutet werden (sogenannte „optimierte Retensionsräume“) erklärt DI Anton Fuchs, technischer Leiter des Zusammenlegungsverfahrens vom Land Abt. Bodenordnung. Es wurden zwei Varianten untersucht, wobei die Großachengenossenschaft auf Empfehlung der Abteilung Wasserwirtschaft die Variante 2 „Rückhalteräume südliches Hagertal“ den Vorzug gegeben hat. Laut Studie erstreckt sich das Projektgebiet über 250 Hektar, 185 Grundeigentümer sind dabei betroffen.

Im Herbst 2016 wird das Sachgebiet Schutzwasserwirtschaft den Auftrag für die Planung des generellen Retentionsprojekts an ein Planungsbüro vergeben. Parallel zu dieser Planung werden die notwendigen Erhebungsarbeiten für das Zusammenlegungsverfahren (Bodenbewertung, Vermessung, Bestandserhebungen) durchgeführt. Diese „Beweissicherung“ bildet eine wesentliche Grundlage für Wiederherstellungsmaßnahmen nach allfälligen Flutungen.
Nach Fertigstellung des Detailprojekts kann dieses von der Großachengenossenschaft bei der Agrarbehörde zur Genehmigung (wasserrechtlich, naturschutzrechtlich, usw.) eingereicht werden.
Grundeigentümer, deren Grundstücke in optimierten Retentionsräumen liegen, werden für die Wertminderung der Grundstücke eine Entschädigung erhalten. Die Grundeigentümer müssen im Überflutungsfall schadlos gehalten werden. Die Höhe dieser Entschädigung kann derzeit noch nicht beziffert werden, sie wird erst nach Vorliegen des Detailprojekts im Zuge des Genehmigungsverfahrens detailliert geregelt, so Fuchs.

Zeitlich ungewiss

Eine zeitliche Prognose der Umsetzung des Retentionsprojekts ist derzeit nicht möglich, da dies auch von den finanziellen Möglichkeiten der Großachengenossenschaft abhängen wird. Die Erstellung des generellen Projekts wird jedoch voraussichtlich 1,5 Jahre dauern, darauf aufbauend ist dann noch ein Detailprojekt zu erstellen.
Die Kosten der Planung bzw. der Umsetzung können derzeit noch nicht beziffert werden, betont Fuchs.
Im März 2016 wurde von den Grundeigentümern der Zusammenlegungsausschuss mit dem Obmann Michael Brunschmid aus Kirchdorf gewählt, damit dieser die Interessen vertritt.
Im Mai 2016 wurden dann alle betroffenen Grundeigentümer (landwirtschaftliche und private) zu einer Grundlagenerhebung eingeladen und die spezifischen Besonderheiten eines jeden Grundstückes und die speziellen Anliegen der Grundeigentümer erfasst und dokumentiert. "Diese Erkenntnisse werden vom Ausschuss in der nächsten Sitzung besprochen und entsprechende Vorgaben für die Planung der Retentionsmaßnahmen verfasst (Fluchtmöglichkeit für Weidetiere bei einer Flutung, Sicherung von Brunnen...")", erklärt Brunschmid.

"Ich bin zuversichtlich, dass wir dieses Projekt in einem gemeinsamen Wirken der Zusammenlegungsgemeinschaft, der Agrarbehörde, des Wasserbaues
und der Großachengenossenschaft zum Schutz und Wohle der gefährdeten Personen und Objekte und in verträglicher Art und Weise für die zukünftig belasteten Grundstückseigentümer planen, durchführen und umsetzen können", so Brunschmid.

Schäden gab es beim vergangenen Hochwasser auch im Hagertal (Bild: Brücke wurde weggerissen).
Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Anzeige

Passende Stellenangebote
Regionale Jobsuche – schnell und unkompliziert

Wer in seiner Region nach neuen beruflichen Möglichkeiten sucht oder qualifizierte Mitarbeitende gewinnen möchte, findet auf MeinBezirk.at eine passende Lösung. Das regionale Jobportal bringt Arbeitssuchende und Unternehmen effizient zusammen – direkt vor Ort. Egal ob du dich beruflich verändern möchtest oder als Arbeitgeber neue Mitarbeitende suchst – auf MeinBezirk.at/Jobs wirst du fündig. Durch clevere Filterfunktionen, persönliche Job-Benachrichtigungen und individuelle Profile findest du...

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige
Meldungen aus der Gemeinde Going. | Foto: MB/Kogler
12

MeinBezirk vor Ort
Neues aus der Gemeinde Going

In unserer Reihe „MeinBezirk vor Ort“ beleuchten wir Hintergründe aus den 20 Bezirksgemeinden. Dieses Mal: Going am Wilden Kaiser. GOING. Einige aktuelle Meldungen aus der Gemeinde Going und deren geschichtliche Entwicklung – hier in einem Bericht zusammengefasst. Historische EntwicklungÜber die erste urkundliche Erwähnung Goings (u. a. als Gowingen) gibt es differierende Angaben. In der Bergbau-Hochblüte im 16. Jahrhundert waren Bergknappen im Ortsteil Prama einquartiert. Hier geht's zum...

Folge uns auf:
Die wichtigsten News direkt auf dein Handy.  | Foto: MeinBezirk Tirol
4

Service
Die Nachrichten des Tages im WhatsApp Kanal "MeinBezirk Tirol"

MeinBezirk Tirol ist auf WhatsApp! Abonniere unseren Kanal MeinBezirk Tirol und erhalte die News aus deiner Region direkt aufs Handy. TIROL. Ab sofort kannst du dich direkt über WhatsApp mit uns verbinden, um die neuesten Nachrichten, Geschichten und Updates aus Tirol zu erhalten. Egal, ob es um lokale Ereignisse, wichtige Ankündigungen oder inspirierende Geschichten geht - wir bringen sie direkt auf dein Handy! Um unserem WhatsApp-Kanal beizutreten, musst du nur folgende Schritte ausführen: ...

Video einbetten

Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.

Abbrechen

Karte einbetten

Abbrechen

Social-Media Link einfügen

Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.

Abbrechen

Code einbetten

Funktionalität des eingebetteten Codes ohne Gewähr. Bitte Einbettungen für Video, Social, Link und Maps mit dem vom System vorgesehenen Einbettungsfuntkionen vornehmen.
Abbrechen

Beitrag oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Foto des Tages einbetten

Abbrechen

Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten

Abbrechen

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.