Koasalauf 2012, klassischer Stil: Kaltstart ins Kaisermanöver

Vorarlberger Sieg über 50 Kilometer klassisch, Sandra und Markus Bader auf Kurzdistanz am Podest

Dieter ist ein eiskalter Geselle. Der unscheinbare Name steht für ein außergewöhnliches Kältehoch, das seit Wochen Europa in einen überdimensionalen Tiefkühlschrank verwandelt. Doch blaumachen, nur weil Finger und Nase violett anlaufen, gab´s für die Teilnehmer in der klassischen Technik nicht. Zweistellige Minusgrade (-20 Grad Schneetemperatur, -17 Grad kalte Luft) zum Startzeitpunkt 9.30 Uhr, die sich mit Dauer des Rennens nur geringfügig besserten, sorgten beim Jubiläumsrennen für unterkühlte Winterfreuden.

Dem Sieger über die 50 Kilometer-Königsdistanz, Martin Sutter, gefror das Lächeln trotzdem nicht. An Rückweg von Erpfendorf hatte der Vorarlberger die Führungsgruppe gesprengt, in Kirchdorf dann seinen Fluchtgefährten, dem Zweitplatzierten Andy Gerstberger (D), stehen gelassen. Viermal stand Sutter, im Vorjahr Zweiter, bereits am Koasalauf-Podest bevor er heuer, im fünften Anlauf, den Sprung ganz nach oben schaffte.

Ein Rennen ist erst auf der Ziellinie entschieden, nicht schon Meter davor. Davon sind Josef Lipburger (Vorarlberg) und Thomas Steurer (Tirol) überzeugt. Sie lieferten sich um Platz 3 ein Sprintduell auf Biegen und Brechen. Drei Hundertstel, umgerechnet 16 Zentimeter, machten nach 50 Kilometer den kleinen aber feinen Unterschied zwischen Podest- und Blechplatz zugunsten von Steurer. Der Tiroler aus dem Ausserfern hatte schließlich eine Serie zu verteidigen. „Ich wollte unbedingt aufs Podest. Das ist mir bisher bei jedem Koasalauf gelungen“, erzählte der Koasalauf-Sieger des Jahres 2009, den schmerzhafte Krämpfe in beiden Waden plagten und im Ziel völlig entkräftet zu Boden ging. In die Top-10 schaffte es der beste heimische Läufer, Markus Kürschner vom Kitzbüheler Skiclub.

Die„Kurzdistanz“ über 28 Kilometer beherrschten echte Sprinter. Allen voran der Deutsche Alexander Wolz. Der 20-jährige gab im Dezember in Düsseldorf sein Debüt im Sprint-Weltcup. Der Koasalauf war sein erster Volkslanglauf. Das er diesen gleich auf Anhieb gewinnen konnte, verdankt er einer Gefühlsentscheidung „Ich habe einfach attackiert, aber nicht wirklich gewusst wie weit tatsächlich noch zu laufen ist“. Wolz siegte vor dem Tschechen Daniel Slechta und Lokalmatador Markus Bader. Auch die Schwester des Waidringer stürmte als Damenzweite aufs Podest.

Ergebnisse

50 km klassisch
Männer: 1. Martin Sutter (Vbg.) 2:27:43 Std., 2. Andy Gerstberger (D/Polizei Sachsen) 2:29:41 Std., 3. Thomas Steurer (Tirol) 2:30:47 Std., 3. Josef Lipburger (Vorarlberg) 2:30:47 Std., 5. Stefan Sutter (Vbg.) 2:34:04 Std.; Weiters: 10. Markus Kürschner (Kitzbüheler SC) 2:46:48 Std., 18. Toni Ehrensperger (KSC) 2:58:37 Std., 21. Klaus Embacher (KSC) 3:01:32 Std., 30. Hannes Gianmoena (KSC) 3:08:39 Std., 36. Josef Dummer (SC Fieberbrunn, 1. M65) 3:11:54 Std., 69. Michael Ertlschweiger (RU St. Johann) 3:33:46 Std.;

Frauen: 1. Andrea Reithmayr (Absam) 3:00:07 Std., 2. Renate Forstner (Bayern/D) 3:04:02 Std., Ingeer-Lisa Skaar (NOR) 3:18:40 Std.;

28. km klassisch
Männer: 1. Alexander Wolz (Allgäu/D) 1:23:59 Std., 2. Daniel Slechta (CZE) 1:24:09 Std., 3. Markus Bader (Waidring) 1:24:19 Std.; Weiters: 41. Peter Mosey (SC St. Ulrich a.P.) 1:42:25 Std., 58. Fritz Kaufmann 1:47:07 Std., 76. Manfred Schwaiger (Fieberbrunn) 1:53:46 Std.;

Frauen: 1. Alexandra Svoboda (Ruhpolding/D) 1:39:15 Std., 2. Sandra Bader (SC Waidring, 1. Jugend w.) 1:42:41 Std., 3. Petra Tanner (Achensee) 1:44:18 Std.;