Hoffnung für Guntschach
Ausgeschlossene hoffen auf Weihnachtsgeschenk
Die vom Schicksal geplagten Guntschacher hoffen auf ein Weihnachtswunder: Mitte Dezember soll die Zufahrtsstraße großteils wieder befahrbar sein.
MARIA RAIN. In Kärnten gibt es wohl keine zweite Ortschaft, die so sehr vom Unglück verfolgt ist, wie das beschauliche Guntschach. Dieser etwas höhere gelegene Ortsteil von Maria Rain ist nur über eine Zufahrtsstraße erreichbar. Im Winter 2022 krachte der halbe Hemmafelsen auf die einzige Straße - seitdem herrscht in diesem Bereich Lebensgefahr.
Notweg wurde weggespült
Der Übergangsweg wurde im Zuge der diesjährigen Unwetter Anfang August im wahrsten Sinne des Wortes weggespült. Als dann noch der Fährbetrieb des Österreichischen Bundesheeres eingestellt wurde, blieb fast allen Guntschachern nichts anderes übrig, als in Ausweichquartiere zu ziehen. Die vom Schicksal gebeutelten Guntschacher hegten Zweifel, dass noch heuer der Felsen gesprengt und die Straße wiederhergestellt wird.
Mehr als drei Millionen
"In der Gemeinderatssitzung am 17. Oktober wurde ein Finanzierungsplan in der Höhe von 3,2 Millionen Euro beschlossen. Letzte Woche haben die Arbeiten begonnen, es konnte eine Firma gefunden werden, die den Hemmafelsen abtragen wird", sagt Maria Rains Bürgermeister Franz Ragger (SPÖ). 2,9 Millionen Euro wird die Abtragung kosten, davon steuert Bund über den Katastrophenfonds 50 Prozent dazu, 18 Prozent übernimmt das Land – die Gemeinde muss immerhin noch 32 Prozent von dieser Summe zusteuern. Somit belaufen sich die Kosten für die Gemeinde auf 930.000 Euro. Für eine kleine Gemeinde wie Maria Rain stellen diese außerordentlichen Kosten eine große Belastung dar. "Ohne einen genehmigten Finanzierungsplan seitens des Landes hätten wir das nicht gestemmt", sagt Ragger.
Bestenfalls Mitte Dezember
Die große Frage: Wann wird Guntschach wieder erreichbar sein? "Wenn alles gutgeht, Mitte Dezember. Wir hoffen, dass wir das Projekt noch heuer abschließen können. Bestenfalls können die Guntschacher bis Weihnachten wieder auf der alten Straße fahren, nicht durchgehend, aber zu gewissen Zeiten", so Ragger. Richtig zuversichtlich klingt der Bürgermeister jedoch nicht, die Vergangenheit hat gezeigt, dass der Teufel in Guntschach wohl nie schläft und die eine oder andere Überraschung in petto hat.
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