KLAGENFURTER Leben
Die Igel-Retterin aus Ferlach
Ute Rosicky aus Ferlach gibt seit 27 Jahren verletzten und hilflosen Igeln ein Zuhause. Im Gespräch mit dem KLAGENFURTER.
FERLACH. Gerade wenn es wieder kälter wird und der Boden zu frieren beginnt, sind vor allem Igel unter 400 Gramm gefährdet, den Winter nicht zu überleben. Die Ferlacherin Ute Rosicky ist kärntenweit in Alarmbereitschaft, wenn es um die kleinen Insektenfresser geht. „Ich arbeite eng mit dem Tiko Klagenfurt zusammen, diese verständigen mich, wenn Igel abgegeben werden, aber ich habe auch schon Igel aus Graz, Tamsweg und Udine übernommen“, erzählt sie. Im Vorjahr hatte sie einen „Igelhöchststand“ von 183 Tieren bei sich untergebracht. „Igelfrei bin ich seit Jahren nicht mehr. Meistens bekomme ich kranke oder verletzte Tiere, die ich aufpäppeln muss. Wenn alles gutgeht, werden sie im Frühjahr wieder ausgewildert. Behinderte Tiere behalte ich meistens und gebe ihnen ein dauerhaftes Zuhause“, so Rosicky.
Futter
Gefüttert werden die Igel mit einer Mischung aus Katzen- und Hundefutter vermischt mit Haferflocken und Bananen. Babyigel füttert die Ferlacherin mit Hund- oder Katzenmilch. „Da Igel Fleischfresser sind, ist das kein Problem, wenn sie Kitten- oder Welpenmilch bekommen,“ erklärt sie. Wenn die Igel bis zur Winterschlafzeit das Gewicht von 350-400 Gramm nicht erreicht haben, hält die Igelschützerin ihre Schützlinge wach. „Igel, die leichter als 350 Gramm sind, würden den Winterschlaf nicht überstehen, deshalb füttere ich sie durch. Für die anderen wird im Keller Laub ausgebreitet und rechtzeitig drei Tage vor dem ersten Kälteeinbruch gehen die Igel instinktiv in den Winterschlaf“, so Rosicky. Gefüttert werden die Igel auch über den Winter. „Ich füttere einmal am Tag und wer fressen kommt, kommt fressen und andere schlafen einfach.“ Babyigel müssen alle zwei Stunden per Hand mit Milch gefüttert werden, bei ausgewachsenen Igeln wird einmal pro Tag gefüttert. Igel haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von fünf bis sieben Jahre.
Igelfunde
Spätestens beim ersten Schnee sollte kein Igel mehr draußen sein. „Es gibt dann auch keine Insekten mehr, die Igel würden verhungern.“ Deshalb gilt: Wer bei Frost einen Igel findet, sollte diesen im Tiko abgeben. Auch Igel, die kleiner sind als eine Faust, können den Winter wahrscheinlich kaum überleben. Das Wichtigste: „Bitte nicht einfach wahllos Igel einsammeln, man muss beobachten, ob es sich vielleicht um ein Muttertier handelt, dann muss man alle Tiere einsammeln, da die Jungtiere ungefähr 60 Tage lang von der Mutter geführt werden, bis sie selbstständig sind“, so die Ferlacherin. In erster Linie kann man sich immer ans Tiko Klagenfurt wenden, auch zahlreiche Tierärzte haben die Kontaktdaten von Ute Rosicky. Eine Igelübergabe erfolgt dann persönlich oder über das Tiko Klagenfurt. Aufgrund der Vielzahl von Igeln, die Frau Rosicky zu pflegen hat, ist sie über Futterspenden sehr dankbar. Diese können im Tiko Klagenfurt abgegeben werden.
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