Müllsünder "ärgern" die Kommunen
Verdreckte Müllinseln, Hausmüll in öffentlichen Abfalleimern, Baumschnitt in Wäldern: Mehrkosten belasten die Gemeinden.
BEZIRK KLAGENFURT LAND (vp). In vielen Gemeinden haben die Müllinseln schon ausgedient. In Ferlach gibt es sie noch. Und leider wird dort viel entsorgt, was nicht getrennt wird, oder es wird einfach neben die Tonnen gestellt. "Groß ist das Problem bei den Biomülltonnen, die sehr teuer sind. Dort landet Papier, Plastik etc.", sagt Stadtrat Ervin Hukarevic, Referent für Umweltschutz.
Es gibt noch zwei weitere Problembereiche: In den Wäldern wird oft Grün- und Baumschnitt entsorgt. Und bei den Friedhöfen Unterloibl und Ferlach findet man vermehrt Hausmüllsäcke in den Abfalleimern. So entstehen Mehrkosten, die über den Müllhaushalt, der ja ausgeglichen budgetieren muss, an die Bevölkerung weitergegeben werden müssen.
Müllsystem überprüfen
Meist findet man die Verursacher nicht. "Manchmal findet man aber in den Müllsäcken einen Brief, so kann man den Verursacher zuordnen. Der erhält dann eine Vorschreibung über den Arbeitsaufwand des Mitarbeiters und die Entsorgungskosten - das sind etwa 35 Euro", so Hukarevic. Er stellt in Aussicht, sich das Müllsystem einmal näher anschauen zu wollen. "Auch beim Hausmüll, ob es da Verbesserungspotential gibt. Und wir arbeiten auf einen zusätzlichen Grünschnitt-Tag beim Sammelzentrum hin."
Problem wird größer
Schieflings Bürgermeister Valentin Happe bestätigt: "Müll entlang von Landes- und Gemeindestraßen sowie auf öffentlichen Plätzen wird immer mehr zu einem großen Problem von uns Gemeinden." Aus dem Autofenster heraus werden vor allem Plastik-Getränkeflaschen, Zigaretten-Verpackungen und Verpackungsmaterial von Fast Food-Ketten "entsorgt". Das passiert meist dort, wo es keine örtliche Verbauung gibt. "Aber Jugendliche lassen auch bei ihren Treffpunkten, die nicht nur Plätze sein müssen, ihr Verpackungsmaterial einfach liegen."
In Schiefling wird versucht, durch vermehrtes Aufstellen von Abfalleimern und mehrfache Entsorgungsintervalle dem Problem entgegenzuwirken.
Schwer nachweisbar
In der letzten Grafensteiner Gemeindezeitung hat die Problematik ebenfalls ein Plätzchen erhalten. Im Wald und auf den befestigten Flächen vor dem Kompostwerk wird oft Grünschnitt abgelagert. "Bei den Bushaltestellen wird auch manchmal Hausmüll in den Abfalleimern gefunden. Es ist eben schwer, das nachzuweisen. Wenn jemand erwischt wird, schreiben wir die Kosten vor", sagt Amtsleiter Andreas Tischler.
Hohe Geldstrafen
Mehr Anzeigen in diesem Bereich sind laut Bezirkshauptmann Johannes Leitner zwar nicht festzustellen, aber es liege auch an den Gemeinden, wie sie das handhaben. Jedenfalls: Das Ablagern von Müll, Unrat, Autowracks oder sonstigen Abfällen in der freien Landschaft ist nach dem Kärntner Naturschutzgesetz verboten. Die Geldstrafen sind bis zu 3.630 Euro hoch.
Bis zu 5.500 Euro hohe Strafen gibt es im Ortsgebiet nach dem Ortsbildpflegegesetz.
Das könnte Sie auch interessieren:
* Frühjahrsputz: Gemeinsam machen wir Kärnten sauber
* Kosten und Ärger durch Mülltourismus
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.