Kärntner Kinder-Stipendium
Schafft Kinder-Stipendium Probleme für Gemeinden?

Ab Herbst wird das Kärntner Kinder-Stipendium auf zwei Drittel erhöht | Foto: Pixabay/ddimitrova
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Ab dem neuen Kindergartenjahr wird die Elternförderung auf 66 Prozent angehoben. FPÖ sieht dadurch finanzielle Schwierigkeiten auf Gemeinden zukommen. 

KLAGENFURT LAND. Seit September 2018 gibt es das Kinder-Stipendium für Kärntner Familien. Es soll Familien finanziell entlasten. Mit Beginn des Kindergartenjahres 2019/2020 wird die Elternförderung von bisher 50 Prozent des durchschnittlichen Elternbeitrages auf 66 Prozent angehoben. 

FPÖ sieht Probleme für Gemeinde

 Eine „gewaltige Schieflage“ für Kärntens Gemeinden in der Finanzierung der Kinderbetreuung ortet der Vizepräsident des Kärntner Gemeindebundes, FPÖ-Bürgermeister von Afritz, NRAbg. Maximilian Linder. 
Derzeit erhalten Eltern vom Land Kärnten für einen Kindergartenplatz zwei Drittel eines Durchschnittsbeitrages, durchschnittlich also 83 Euro pro Monat rückerstattet. Der Anteil, der von den Gemeinden zu bestreiten ist, beträgt 100 bis 200 Euro pro Kind und Monat. „Die SPÖ gaukelt der Öffentlichkeit durch die Einführung des sogenannten „Kinderstipendiums“ einen beitragsfreien Kindergartenplatz vor, für die Gemeinden sieht die Kostenwahrheit jedoch anders aus", so Linder. Er rechnet weiter vor, dass für viele Gemeinden die Kosten kaum mehr zu stemmen sind, denn durch den finanziellen Anreiz für Familien, ihre Kinder extern betreuen zu lassen, steigt nun auch der Bedarf an zusätzlichen Kindergartenplätzen enorm. Daher fordert Linder für die Gemeinden zur Errichtung weiterer Kindergruppen ein entsprechendes Förderprogramm des Landes.

Tarife erhöhen?

Nachdem die Gemeinden in der Vergangenheit immer bestrebt waren, die Ganztagesbetreuung in den Kindergärten leistbar zu gestalten, stehen laut FPÖ derzeit viele Gemeinden vor der Situation, dass der Ganztageskindergarten durch die finanzielle Förderung des Landes um 20 bis 30 Euro billiger als der Halbtagskindergarten ist. „Um dieses Kuriosum zu beseitigen, sehen sich nun viele Gemeinden gezwungen, ihre Tarife der Ganztagesbetreuung entsprechend zu erhöhen“, so Linder.
Er kritisiert weiter, dass der SPÖ das Verkaufen ihres Wahlzuckerls offensichtlich wichtiger gewesen sei, als eine koordinierte Abstimmung mit den Gemeinden. Gemeinden hätten in die Planungen miteinbezogen werden müssen. „Ich erwarte mir hier ein Umdenken von LH Kaiser. Die Probleme auf Gemeindeebene dürfen nicht außer Acht gelassen werden“, betont Linder.

Bürgermeister der KL-Gemeinden gelassen

So massive Probleme, wie Linder sie sieht, orten Bürgermeister in Klagenfurt-Land-Gemeinden derzeit hingegen nicht; die WOCHE hat natürlich bei einigen nachgefragt. 
Lukas Wolte, Bürgermeister von St. Margareten sieht das Stipendium äußerst positiv und familienfreundlich. "Der Andrang ist natürlich etwas stärker, vor allem bei Kinder unter drei Jahren", informiert Wolte. Deshalb wurde auch ein Zubau gemacht, ab August gibt es weiters eine Krabbelgruppe, die extern betreut wird. "Die Räumlichkeiten sind das größte Problem, wenn der Betreuungsbedarf steigt", sagt Wolte. Er betont, dass es der Gemeinde jedoch Wert ist hierfür Geld zu investieren. 

Grafenstein erhöht Beiträge nicht

In Grafenstein ist man stets um günstige Elternbeitrag für den Kindergarten bemüht. "Ob der Platzbedarf aufgrund der günstigeren Tarife, oder aufgrund von Zuzug gestiegen ist, lässt sich schwer sagen", so Bgm. Stefan Deutschmann. An eine Tariferhöhung für die Ganztagesbetreuung wird nicht gedacht. "Zu einer finanziellen Belastung wird das eher bei kleinen Randgemeinden", kann sich Deutschmann vorstellen. Hier bedarf es laut ihm dann eines Förderprogrammes vom Land.

Maria Rain plant Schulcampus 

In Maria Rain soll ein Schulcampus mit einer zentralen Mensa für den Kindergarten und die Volksschule entstehen: Der derzeitige Standort wird ausgebaut, denn der Platz für zusätzliche Klassen ist notwendig, informiert Bgm. Franz Ragger. Vor allem Kleinkindgruppen sind ausgelastet. Finanziell sei ein solches Projekt für die Gemeinde zwar schwer zu stemmen, doch man hoffe auf Förderungen.

Keine Probleme in der Gemeinde Pörtschach

In Pörtschach sieht Bgm. Silvia Häusl-Benz keine finanziellen Probleme auf die Gemeinde zukommen, auch der Bedarf an Plätzen sei nicht gestiegen: "Die Betreuungsquote von Kindern ist in Pörtschach bisher schon sehr hoch gewesen, der Bedarf an Plätzen war also bisher bereits gedeckt."
Gestiegen sei aber die Nachfrage an der Ganztagesbetreuung – etwa um ein Drittel. "Für die Gemeinde ist eine Erhöhung der Beiträge aber kein Thema."

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