Buberlemoos Pörtschach
Verhandlung findet ohne Bürgermeisterin statt
Lokalaugenschein bei Buberlemoos-Demo: MFG-Parteichef als Anwalt vor Ort, Bürgermeisterin Silvia Häusl-Benz (ÖVP) lässt sich vertreten. Derzeit läuft die Verhandlung noch.
PÖRTSCHACH/SEE. Soeben findet die naturschutzrechtliche und wasserrechtliche Verhandlung der Bezirkshauptmannschaft Klagenfurt, Abt. Wasserrecht und Bauwesen – unter Ausschluss der Öffentlichkeit – seit 10 Uhr am Pörtschacher Gemeindeamt statt. Wie MeinBezirk.at schon mehrfach berichtet hat, streben zwei Privatpersonen das Anlegen einer künstlichen Lagune im sogenannten Buberlemoos an, der Wörthersee soll dafür erweitert werden. Das geplante Projekt befindet sich in einem Feuchtgebiet, dies steht unter Naturschutz.
Ungewöhnliche Einigkeit
Eine halbe Stunde zuvor brachten sich Projektgegner vor dem Gemeindeamt in Stellung. Gegen die See-Erweiterung haben die Grünen und die FPÖ eine Allianz gebildet. Dies wurde auch heute wieder sichtbar. FP-Gemeindevorstand Florian Pacher und Grüne-Gemeinderätin Gabriele Hadl symbolisieren Einigkeit. Geschätzte 40 Personen demonstrierten für den Erhalt des Buberlemooses. Auch einige Anrainer sprechen sich gegen die See-Erweiterung aus – eine davon Galeristin Lena Freimüller: "Das Buberlemoos ist ein Vogelparadies."
MFG-Parteichef vertritt Fischereiberechtigten
Plötzlich rumort es, Anwalt und MFG-Parteichef Alexander Todor-Kostic erscheint vor dem Gemeindeamt. "Ich bin heute als Anwalt hier und vertrete den Fischereiberechtigten Ernst Köfer, wenn Sie mich nach meiner politischen und privaten Sicht fragen, bin ich gegen eine See-Erweiterung", sagt Todor-Kostic. "Auf einer Länge von etwa 16 Metern soll der Schilfgürtel entfernt werden. Hier befindet sich natürlich gewachsenes Schilf, es würde zu einer Zerstörung der Bucht kommen", sagt Köfer. Der Fischereiberechtigte und sein Anwalt werden bei der naturschutz und wasserrechtlichen Verhandlung der BH ihre Einwände einbringen.
Ist denn schon Wahlkampf?
Bürgermeisterin Silvia Häusl-Benz (ÖVP) war bei der Verhandlung heute nicht anwesend, sie ist ihrer Tätigkeit als Landtagsabgeordnete nachgegangen. Sie ließ sich vertreten. "Das war zu erwarten, dass sie andere Prioritäten setzt", sagt Pacher. Die Grünen nutzten die Demonstration auch, um sich in Wahlkampfstellung zu bringen – 2023 finden Landtagswahlen statt. "Wir haben uns eigentlich darauf geeinigt, dass wir auf ein Branding verzichten", sagt der FP-Gemeindevorstand. Dieser demonstrierte, trotz des Wahlkampfmodus der Grünen Gelassenheit. Auch aus Klagenfurt kam Unterstützung: Grüne-Gemeinderätin Margit Motschiunig kam aus der Landeshauptstadt, um gegen das Vorhaben zu demonstrieren.
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