Heuer sind besonders viele Brummer unterwegs
Wespengiftallergiker sollten sich rechtzeitig beraten lassen und ein Notfallset haben.
Jetzt schwirren sie wieder durch die Sommerluft und können einem Essen und Trinken ziemlich verleiden – Bienen und besonders die angriffslustigen Wespen sind in diesem Sommer deutlich häufiger anzutreffen, als im Jahr zuvor.
Reagieren Sie allergisch auf Insektengift?
Nicht jeder Bienen- oder Wespenstich bedeutet gleich eine ernste Gefahr. Normalerweise ist die Schwellung, die durch das Insektengift hervorgerufen wird, in 2 – 3 Tagen abgeklungen. Problematisch und in einigen Fällen sogar lebensbedrohlich wird es allerdings, wenn die Betroffenen schon einmal auf einen Stich der summenden Plagegeister mit allergischen Symptomen wie Hautausschlägen, Schweißausbrüchen, Schwindel, Zittern, Übelkeit, Herzrasen und Atemnot reagiert haben. Diese Anzeichen sollten nicht auf die leichte Schulter genommen werden, beim nächsten Mal kann es nämlich zum anaphylaktischen Schock mit raschem Blutdruckabfall und Bewusstlosigkeit kommen, der ohne sofortige ärztliche Behandlung durch einen Notarzt tödlich enden kann.
Rechtzeitig zum Arzt, vorbeugen – und gelassen bleiben
Wer die oben beschriebenen Reaktionen und Symptome auf einen Insektenstich gezeigt hat, sollte einen allergologisch geschulten Facharzt aufsuchen. Er kann durch eine spezifische Immuntherapie (SIT) oder auch Hyposensibilisierung, bei der der Körper langsam an das Insektengift gewöhnt wird, einen wirksamen und effektiven Schutz vor dem teilweise lebensgefährlichen Stich aufbauen. Die Erfolgschancen bei der spezifische Immuntherapie mit modernen molekular definierten Allergenen sind besonders bei der Insektengiftallergie hoch und liegen bei nahezu 98 Prozent.
Tipps zur Vorbeugung – So schlagen Sie den Wespen ein Schnippchen
Auf jeden Fall sollten Insektengift-Allergiker immer ein spezielles Notfall-Set bei sich haben, um im Bedarfsfall keine Zeit zu verlieren. Besonders Autofahrer mit einer Insektengift-Allergie, die nicht nur sich, sondern auch andere gefährden könnten, sollten das Set im Handschuhfach griffbereit aufbewahren.
Neben dem Notfallset für den Akutfall und der langfristigen Sicherheit durch die Hyposensibilisierung gibt es einige praktische Regeln, die man beherzigen sollte, um erst gar nicht gestochen zu werden. Denn ein Stich von Biene oder Wespe ist eigentlich immer schmerzhaft und unangenehm. Übrigens: Der Stachel von Wespen bleibt nicht wie bei den Bienen in der Einstichstelle stecken. Wespen bleiben daher auch noch beim zweiten Anflug gefährlich.
Das sollten Sie beachten!
• Immer ein Notfallset (Cortison, Adrenalin, Antihistaminikum) mitführen und sofort anwenden, wenn man gestochen wurde.
• In der Nähe von Bienen und Wespen rasche Bewegungen vermeiden und nicht nach ihnen schlagen – das macht sie aggressiv und angriffslustig.
• Halten Sie sich möglichst nicht in der Nähe von blühenden Blumen oder reifem Fallobst auf. Vorsicht beim Obst- und Blumenpflücken!
• Vorsicht bei Gartenarbeiten! Bedecken Sie dabei soviel wie möglich von Ihrem Körper (lange Ärmel, lange Hose, geschlossene Schuhe, Handschuhe, Hut).
• Weite, flatternde Kleidung, schwarze Stoffe und farbige Blumenmuster sollten nicht getragen werden.
• Benutzen Sie keine Parfüms, Haarsprays oder stark parfümierte Pflegeprodukte – das lockt die stechenden Insekten an.
• Lassen Sie beim Essen im Freien keine Süßigkeiten oder Fleischreste offen liegen.
• Machen Sie um Mülltonnen und Abfallkörbe im Freien einen großen Bogen.
• Gehen Sie im Sommer besser nicht barfuss – Bienen halten sich gern im Klee auf und viele Wespen leben in Erdlöchern.
• Halten Sie Ihre Fenster tagsüber geschlossen oder bringen Sie ggf. ein Insektengitter an.
• Geben Sie auch beim Spielen und bei sportlichen Aktivitäten im Freien acht – Schweiß lockt stechende Insekten an.
• Wenn Sie gern draußen essen, tun Sie es lieber am Abend, denn Wespen sind in den frühen Morgenstunden aktiver als abends.
• Bei einem Bienenstich: Stachel sofort vorsichtig entfernen, damit das Bienengift nicht länger in die Stichstelle gelangen kann.
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