Ein Stückchen Normalität
Weihnachten - auch für Obdachlose

Offene Türen: Seit 2017 leitet Katrin Starc die Wohnungslosentagesstätte "Eggerheim" in Klagenfurt. Zwischen 50 und 90 bedürftige Menschen suchen jeden Tag Hilfe und Unterstützung in der Caritas-Einrichtung.
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  • Offene Türen: Seit 2017 leitet Katrin Starc die Wohnungslosentagesstätte "Eggerheim" in Klagenfurt. Zwischen 50 und 90 bedürftige Menschen suchen jeden Tag Hilfe und Unterstützung in der Caritas-Einrichtung.
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Es wird wieder so richtig kalt. Höchste Zeit, die feste, warme Winterbekleidung aus dem Schrank zu holen, um so für die Zeit im Freien der Kälte die Stirn bieten zu können. Menschen aber, die auf der Straße leben müssen, werden nun vor noch größere Herausforderungen gestellt, wie zum Beispiel einen warmen Schlafplatz zu finden, um nachts nicht zu erfrieren.

KLAGENFURT. Das Schicksal vieler Wohnungs- und Obdachloser scheint der Gesellschaft mehr oder weniger egal zu sein. In der vorweihnachtlichen hektischen Zeit hat es zumindest so den Anschein. Dann aber neigt sich das Jahr dem Ende zu und mit Beginn der Adventzeit kehrt ein wenig Ruhe ein. Diese innere Ruhe bringt viele Menschen dazu, nachzudenken und sich für die Bedürfnisse und die Not der Mitmenschen zu interessieren. Der Drang, Gutes zu tun wird gerade in der Vorweihnachtszeit besonders groß. „Eine Welle der Hilfsbereitschaft baut sich gerade um Weihnachten spürbar stärker als sonst auf“, meint Katrin Starc, Leiterin der Wohnungslosenhilfe Eggerheim in Klagenfurt. „Geld- und Sachspenden nehmen stark zu, was uns natürlich freut. Ideal wäre aber, wenn sich diese Hilfe gleichmäßiger über das ganze Jahr verteilen würde. Der administrative Aufwand ist gerade zu Weihnachten für uns enorm.“

www.wirhelfen.shop

Hilfe und Unterstützung wird immer benötigt. Einrichtungen wie die Wohnungslosentagesstätte Eggerheim versorgen die Hilfesuchenden mit Bekleidung, Artikel für die Körperpflege, Toilettenartikel und mit Essen und Getränken. „Natürlich sind Geldspenden immer willkommen. Einfacher – auch für uns – sind aber Sachspenden. Am besten ist es, wenn man sich die Plattform www.wirhelfen.shop ansieht. Dort wird laufend mitgeteilt, was momentan am dringendsten benötigt wird. Somit kann man bedarfsgerecht spenden“, erklärt Katrin Starc.

Vielfältige Probleme

Das Eggerheim ist aber für die Besucher noch viel mehr als eine Versorgungsstelle für Bedarfsartikel. Die Wohnungslosentagesstätte ist ein wichtiger Rückzugsraum, in dem man sich aufwärmen kann, wo die Obdachlosen immer ein offenes Ohr für ihre Probleme und Sorgen finden können. Dieses menschliche Bedürfnis wird durch die motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Eggerheimes bestmöglich gestillt.  Die Probleme, mit denen Obdachlose das ganze Jahr über zu kämpfen haben, sind vielfältig. Armut, mangelhafte medizinische Versorgung, kein schützendes Dach über dem Kopf, sind die täglichen „Begleiter“ dieser Menschen. Langzeit-Obdachlose haben sich meist ihrer Lebenssituation mehr oder weniger angepasst oder haben gelernt, mit ihr umzugehen.
„Je länger ein Mensch obdachlos ist, desto schwieriger wird es zu helfen. Dadurch dass sich viele mit ihrer Situation abgefunden und eine gewisse Routine entwickelt haben, wird Hilfe weniger gerne angenommen. Es ist oftmals ein langer Weg, eine Beziehung zu den Betroffenen aufzubauen und deren Vertrauen zu gewinnen. Menschen, die erst vor Kurzem obdachlos geworden sind, sind viel offener für unsere Hilfe“, erzählt die Leitern des Eggerheims.

Es kann jeden treffen

Es ist oft nicht nur ein Grund, warum Menschen auf der Straße landen. Die Obdachlosigkeit hat oft vielfältige Ursachen: Jobverlust, Krankheit und die damit verbundenen finanziellen Einbußen. Überraschend ist – das haben Studien belegt – dass es jeden treffen kann. Ganz gleich ob alt oder jung, gut ausgebildet oder nicht, ob arm oder aus guten finanziellen Verhältnissen. „Unsere Klienten kommen aus allen möglichen sozialen Schichten“, erzählt Katrin Starc. „Sehr oft sind es natürlich Menschen, denen in der Familie Gewalt widerfuhr, wo die Familiensituation bereits sehr schwierig war. Dann gibt es aber wieder Menschen, die wohlbehütet und gut situiert aufgewachsen sind. Eine weitere Gruppe sind jene Menschen, die aufgrund eines Schicksalsschlages komplett aus der Bahn geworfen wurden.“

Ein Stückchen Normalität

Auch in dieser nicht so heilen Welt müssen die Hilfesuchenden nicht ganz auf ein Stückchen „Normalität“ verzichten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Eggerheimes organisieren jedes Jahr eine Weihnachtsfeier für die obdach- und wohnungslosen Menschen. Um 11 Uhr gibt es eine Messe, dieses Jahr coronabedingt wieder im Freien. Danach bittet man zu Tisch, ein Weihnachtsessen – dieses Jahr von DM und Bio-Austria gesponsert – wird serviert bzw. abgeholt. Eine Bescherung darf auch nicht fehlen. Verschiedene Bedarfsartikel und manch eine kleine Überraschung wartet auf die Besucher des Eggerheimes.

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