336 Pfarrkirchen in Strich und Punkt
Einmalig in Österreich: Alle Pfarrkirchen der Diözese gezeichnet und beschrieben in einem Buch.
„Pfarrkirchen der Diözese Gurk in Strich und Punkt“, fasst der Untertitel des Bild- und Textbands „Sacra Carinthia“ den Inhalt desselben zusammen. Für den Strich ist der Klagenfurter Vincenc Gotthardt verantwortlich, die Kunsthistorikerin hat die kulturgeschichtlichen Fakten
Der „Strich“ verweist auf die Bilder des Klagenfurters Vincenc Gotthardt, der zwischen 2011 und 2013 alle 336 Pfarrkirchen in den 23 Dekanaten der Diözese Gurk zeichnete. „Punkt“ verweist auf die Texte der Kunsthistorikerin Gabriele Russwurm-Biro, die die kulturgeschichtlichen Besonderheiten und Fakten der Sakralbauten beschreiben. Das Buch ist im Verlag Mohorjeva / Hermagoras erschienen.
Jahrhundertealtes Erbe
„Die Zeichnungen des Malers Vincenc Gotthardt zu den 336 Pfarrkirchen wollen uns hinführen zu diesen Orten der göttlichen Kraft und des Geistes“, schreibt Bischof Alois Schwarz im Geleitwort. Und Landeskonservator Gorazd Živkovič nennt die Kirchenbauten „Zeugnisse jahrhundertealten Erbes, auf das wir zurückblicken können.“
„Alle Pfarrkirchen der Diözese gezeichnet und beschrieben, das gab es noch nie“, betont Adrian Kert, der als Verlagsredakteur für die Buchproduktion verantwortlich zeichnet.
Orientierungspunkte
„Auch wenn der Nebel wie ein Schleier über Kärnten liegt, gibt es unübersehbar Orientierungspunkte. Einer von über 1.000 Kirchtürmen ragt bestimmt heraus“, bringt Gotthardt neben der spirituellen und kulturgeschichtlichen Bedeutung auch einen praktischen Aspekt ein.
Mit dem lateinischen Titel des Buches will er daran erinnern, „dass die Sprache der Kirche auch in unseren Pfarrkirchen ihre Spuren hinterlassen hat.“. Ihren Platz findet auch die zweite Landessprache: „Das Slowenische in diesem Buch ist ein Spiegel der Normalität der seit Jahrzehnten gelebten Zweisprachigkeit in der Diözese Gurk.“ Das heißt: Die Kirchen in den zweisprachigen Dekanaten sind in slowenischer und deutscher Sprache beschrieben.
Dreijahresprojekt
Den Anstoß, die Pfarrkirchen zu zeichnen gaben der Chefredakteur der Diözese-Website Karl-Heinz Kronawetter und der Gestalter der Internetseite Hanzi Tomažič.
„Als ich zusagte, wusste ich noch nicht dass mich die Arbeit daran mehr als drei Jahre begleiten werde. Aber ich bin beiden sehr dankbar, denn ich habe bei meinen Fahrten in die Pfarren das Land neu entdeckt“, schildert Gotthardt. Außerdem habe er dabei erfahren dürfen, „welche Juwele die Kirchen auf unterschiedlichster Seehöhe und in den entlegensten Winkeln verbergen und wie heilig den Menschen ihre Kirchen sind“.
Gotthardts Zeichnungen zieren auch die Internetseiten der Gurker Diözese an den Einstiegsseiten in die Pfarrhomepages und als deren Erkennungsmerkmal. In einem Bild-Anhang werden zudem ausgewählte Exponate der „Schatzkammer Gurk“ präsentiert.
Weitere Schätze sakraler Kunst präsentiert die Website www.kath-kirche-kaernten.at/Schatzkammer. Infos zum Verlag: www.mohorjeva.com.
Der Zeichner:
Vincenc Gotthardt ist in Dellach im Gailtal aufgewachsen und lebt in Klagenfurt. Als Redakteur der slowenischen Wochenzeitung „Naš tednik“ wurde er mit einem Sonderpreis des Österreichischen Staatspreises für Literaturkritik ausgezeichnet. Seit 1991 ist er Redakteur der slowenischen Kirchenzeitung „Nedelja“. Neben seiner journalistischen Tätigkeit widmet er sich der Fotografie sowie der Malerei und dem Zeichnen. Als Fotograf arbeitete er unter anderem bei dem zweisprachigen Buch „Auf beiden Sonnenseiten der Karawanken / Na obeh sončnih straneh Karavank“ von Janko Zerzer mit (erschienen 2004 im Verlag Mohorjeva/Hermagoras).
Die musische Begabung und Kreativität hat Gotthardt unter anderem an seine Tochter Verena vererbt, die im Vorjahr als 17-Jährige ihren ersten Lyrikband „Najdeni nič“ (Gefundenes Nichts) veröffentlichte (erschienen im Verlag Mohorjeva/Hermagoras).
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