Lehrlingssuche
Betriebe bauen auf Werte und Ausbildungstradition
Traditionelle Lehrlingsausbilder tragen wesentlich zum Erhalt von Fachwissen bei. WKK-Experte: „Jetzt ist ausgezeichnete Chance für Lehrlingsplatz“.
KLAGENFURT/KLAGENFURT-LAND. Traditionsbetriebe haben eines gemeinsam: Sie zeichnen sich durch Beständigkeit aus, obwohl sie immer wieder schwierige Zeiten durchmachen. Ein Aspekt von Traditionsbetrieben bleibt jedoch oftmals unbeleuchtet: die Ausbildung. Das bestätigt dem KLAGENFURTER auch Benno Tosoni, Lehrlingsbeauftragter der Wirtschaftskammer Kärnten: „Die Traditionsbetriebe sind tragende Säulen in ihren Regionen, die schon verschiedenste Herausforderungen erfolgreich gemeistert haben und für Konstanz und Verlässlichkeit stehen. Sie sichern Wissen sowie Arbeits- und Ausbildungsplätze und schaffen auf nachhaltige Weise einen wirtschaftlichen und sozialen Mehrwert.“
Mangel: alle Sparten betroffen
In Zeiten von Fachkräftemangel sind diese Werte, die vermittelt werden, essenziell. Und dass es einen Mangel gibt, ist nicht von der Hand zu weisen. Denn auf die Frage, in welchen Sparten noch Lehrlinge dringend gesucht werden, hat Tosoni eine einfache Antwort: „In allen!“ Vielfach wurde mit Beginn der Pandemie befürchtet, dass das Lehrstellenangebot sinken würde. „Die aktuelle Zahl der Lehrstellensuchenden ist im Vergleich zum selben Zeitpunkt im Jahr 2020 um 37,8 und im Vergleich zum gleichen Monat im Jahr 2019 um 20 Prozent gesunken. Im Gegensatz dazu ist die Zahl der Lehrstellen um 68,1 Prozent (im Vergleich zu 2020) bzw. 50 Prozent (2019) gestiegen“, stellt Tosoni fest.
Widersprüchlicher Arbeitsmarkt
Ein fast schon absurder Widerspruch lässt sich aus Tosonis Sicht feststellen: „Berücksichtigt man, dass sich Angebot und Nachfrage nur teilweise decken, liegt es auf der Hand, dass es für die Unternehmen derzeit grundsätzlich – je nach Branche und regional unterschiedlich stark ausgeprägt – äußerst schwierig ist, ihre Lehrstellen adäquat zu besetzen. Für die Jugendlichen hingegen sind die Chancen, einen Lehrplatz im gewünschten Beruf zu finden derzeit ausgezeichnet.“
Zur Sache
In der SparteGewerbe und Handwerk – 45,2 Prozent –, gefolgt vom Handel, der Industrie und dem Tourismus werden traditionell am meisten Lehrlinge ausgebildet. Die Coronakrise hat sich zwar auf die Lehrlingszahl ausgewirkt, hat aber mit den Öffnungen und Erleichterungen sich wieder rasch erholt.
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