Debatte um Jagdschein ohne Waffe
"Die Waffe gehört zum Jagen dazu"

Das Jagen (Symbolfoto) wird in unserer Region immer weiblicher. | Foto: Jägerschaft
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  • Das Jagen (Symbolfoto) wird in unserer Region immer weiblicher.
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Eine Jagdprüfung ohne Waffe, wie sie in der Steiermark möglich ist, ist bei uns nicht vorstellbar. Immer mehr Frauen widmen sich der Jagd.

KLAGENFURT, KLAGENFURT-LAND. KLAGENFURT, KLAGENFURT LAND. Ein Pilotprojekt in der Steiermark sorgt unter Kärntner Jägerinnen und Jägern für Diskussionen: Seit Februar kann man im Murtal eine Jagdprüfung ablegen – so weit so unspektakulär. Die neue Jagdprüfung enthält keinen Waffenschein. Der Hintergrund: Immer mehr Menschen in der Steiermark wollen sich in der Natur aufhalten, aber nicht zur Waffe greifen. Wie sehen das die Jägerinnen und Jäger aus unserem Bezirk?

"Eher eine Art Workshop"

"Ein ,Nein' ist in diesem Fall sicher die falsche Antwort", sagt der Klagenfurter Bezirksjägermeister Georg Helmigk. Der Villacher Bezirksjägermeister, Wolfgang Oswald, kann jedoch nicht viel mit dem innovativen Konzept anfangen, eine Jagdprüfung ohne Waffenschein würde für ihn eine "Zwei-Klassen-Jagdgesellschaft" unter Jägerinnen und Jägern bedeuten. Nicht ganz so drastisch sieht es Helmigk. Man müsse dieses neue Konzept jedenfalls in der Kärntner Jägerschaft besprechen. Falsch sei aber seiner Ansicht nach der Begriff "Jagdprüfung". "Das Jagen geht nur mit einer Waffe, das ist der Kern der Jagd, sie ist unweigerlich mit der Waffe verbunden", so Helmigk. Er sieht hier eher eine Form von Workshop oder Naturausbildung.

Forstwirtschaft benötigt Jäger

Man kann es drehen und wenden wie man will: Die Entnahme eines Tieres gehört zur Jagd. "Das Erlegen von Tieren ist aber nur ein kleiner Teil der Jagd, die Vorstellung von uns, dass wir nur auf Hochstühlen sitzen und Tiere töten, ist eine falsche", so Helmigk. Er meint damit bspw. dezidiert die Kooperationen mit der Forstwirtschaft. "Wir stehen unter Druck, der Wildbestand wird immer größer, wir sind gefordert den Wildbestand zu regulieren", sagt der Bezirksjägermeister. Die Sturmschäden haben zu großen Veränderungen geführt. "Werden Flächen nach Sturmschäden wiederaufgeforstet, verbeißt sich das Wild regelrecht in die Setzlinge", führt Helmigk weiter aus. Dass so eine Aufforstung nur schwer möglich ist, versteht sich fast von selbst.

Das Jagen (Symbolfoto) wird in unserer Region immer weiblicher. | Foto: Jägerschaft
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Hälfte bereits weiblich

Was noch gesagt werden kann: Die Jagd wird immer weiblicher. In Klagenfurt sind von mehr als 2.000 Jägern knapp 20 Prozent weiblich. Gloria Horn von der Kärntner Jägerschaft absolviert gerade die Ausbildung zur Jungjägerin und peilt die Jagdprüfung an. "In dem Kurs, den ich besuche, ist das Geschlechterverhältnis fast ausgeglichen. Nur manche wollen lediglich das Wissen über die Jagd erlangen, so auch die Prüfung ablegen, jedoch nicht aktiv jagen. Nach dem Erhalt der Jagdkarte will sich dennoch kursintern die absolute Mehrheit auch praktisch der Jagd widmen", sagt Horn.

Der Ablauf

Der Besuch von Vorbereitungskursen für die Jagdprüfung ist freiwillig. Eine Anmeldung zur Jagdprüfung erfolgt gesondert. Die Kosten für die Berarbeitungsgebühr beträgt 150 Euro. Nach der bestandenen theoretischen Prüfung darf man bei einer Schießstätte antreten. In Kärnten ist es Tatsache, dass man die Jagdkarte nur mit einer theoretischen Prüfung und einer abgelegten Schießprüfung erhält.

Wissen über die Jagd

Wer sich für die Jagd – ohne Waffe – interessiert, hat diverse Möglichkeiten, sein Wissen zu vermehren. "Jeder kann sich Wissen über die Jagd aneignen. Diesbezüglich läuft seit Sommer letzten Jahres die Informationskampagne #Das-istJagd vorwiegend online via www.jagdfakten.at, www.das-istjagd.at oder via Instagram #dasistjagd. So wollen die Jägerinnen und Jäger Österreichs das Verständnis und das Wissen über die Jagd in die Bevölkerung tragen", informiert Horn.

Zur Sache
In Kärnten gibt es 13.956 Jägerinnen und Jäger, davon sind 2.212 (15,9 Prozent) Frauen. Im Jagdbezirk Klagenfurt gibt es 2.042 Jägerinnen und Jäger. Der Frauenanteil beträgt 18 Prozent, in Summe sind es 367 Jägerinnen.

Das Jagen (Symbolfoto) wird in unserer Region immer weiblicher. | Foto: Jägerschaft
Georg Helmigk, Bezirksjägermeister aus dem Bezirk Klagenfurt | Foto: Foto-Knauder
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