Klagenfurt
Drehscheibe Kärnten: Eine Spielwiese für die Jugend
KLAGENFURT. Mit einem umfangreichen Programm möchte Beatrix-Erlacher-Heinzl vornehmlich Kinder und Jugendliche für das Theaterspiel begeistern. Unter dem Aufhänger „Drehscheibe Kärnten“ oder „Creative by BX“ und häufig in Kooperation mit dem Theaterservice Kärnten, stellt sie Projekte auf die Beine, die der Jugend Mut und Selbstvertrauen schenken und demonstrieren, wie positiv sich das Schauspiel auf die Persönlichkeitsformung auswirken kann. Die Teilnehmer können dabei ohne jegliche Hemmungen agieren und eigene Schwerpunkte setzen.
Schauspiel für Kids
Die Jugend stärker in der Kultur unseres Landes zu verwurzeln, lautet das Motto von „Drehscheibe Kärnten“. Bei diesem Vorhaben tut auch die Corona-Pandemie dem Tatendrang Erlacher-Heinzls keinen Abbruch: Wanderbare Aufführungen in Außenräumen, Zoom-Meetings und Online Trainings, eröffnen neue Optionen, die mehr als nur ein ungewünschtes Mittel zum Zweck sein können. Wenngleich man sich wieder die zwanglose Atmosphäre wünscht, die für das Schauspiel so essentiell ist. Beatrix Erlacher-Heinzl holt dennoch das Beste aus der jeweiligen Situation heraus. Ursprünglich als Verein gegründet, obliegt die Betreuung durch den Ausstieg ihrer Kollegin Carmen Petutschnig seit einigen Jahren bei ihr alleine. Sie möchte die Kinder zum Theater bringen und zeigt, wie viel Potential an Kreativität in ihnen steckt: „Es macht mich besonders stolz, dass einige meiner Kids tatsächlich den beruflichen Weg ins Schauspiel eingeschlagen haben“, betont die Theatermacherin. Kostüme, Stücke wie auch das Bühnenbild werden eigens von ihr gestaltet, wodurch sich ein großer Spielraum an Möglichkeiten ergibt: „Da die Stücke von mir selbst verfasst sind, kann ich gut switchen und das Theaterspiel an die Anzahl der beteiligten Personen anpassen.“ Großen Wert legt die Schauspieltrainerin auf die Improvisation: „In erster Linie möchte ich die Freude am Spielen vermitteln und es ist erstaunlich wie weit 10-jährige rhetorisch schon sein können.“
Notwendigkeit des Theaters
Was tiefgreifende Spuren hinterlässt ist die Pandemie-Situation, die den Betrieb nur eingeschränkt möglich macht und immer wieder unterbricht: „Da wir im Hinterkopf immer mit Verschärfungen der Maßnahmen rechnen müssen, versuchen wir die Projekte relativ schnell durchzubringen. Dadurch hinkt natürlich das Sprachtraining ein wenig hinterher, welches ich sonst akribisch verfolge.“ Erlacher-Heinzl sieht das Theater als Spielwiese an, wo man sehr viel fürs Leben lernen und mitnehmen kann. Durch die Ungezwungenheit lässt sie den Kindern Freiräume, die sich gerade als so wichtig erweisen, um sich vollends entfalten zu können. Dass Theater mehr als bloßes Freizeitvergnügen ist und für sich selbst steht, liegt tief in Erlacher-Heinzls Auffassung: "Die Diskussion ob Theater systemrelevant ist nervt mich. Theater sind nicht für ein System da, sondern für das Leben. Sie sind lebensrelevant."
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