Ein Museum, das Erinnerungen weckt

- Herwig Oberlerchner in seinem Museum mit dem Linde Kaffee.
- Foto: RMK
- hochgeladen von Mag. Stephan Fugger
Leiter der Psychiatrie eröffnet in der Kaufmanngasse Österreichs erstes Museum für Kaffeebeigaben.
KLAGENFURT. "Das sind schöne Kindheitserinnerungen, das ist eine Ressource für die Psyche", so beschreibt Psychiater Herwig Oberlerchner seine Leidenschaft für Beigaben in Kaffeeersatzpackungen. Sie haben noch nie von diesem Phänomen gehört? In den 40er-Jahren begann die Firma Linde damit, ihrem Kaffeeersatz Spielfiguren beizufügen. Disneyfiguren, Dinosaurier, Max & Moritz, Witwe Polte, Indianer u.v.w. waren als Kunststofffiguren in den Packungen als Marketingmittel enthalten. "Die Wildtiere, das war meine Passion als Kind", sagt Oberlerchner. Das Öffnen des Linde-Kaffees wurde für die gesamte Familie zum Erlebnis. "Die Großmutter hat uns Kinder immer zum Öffnen gerufen, wir waren gespannt, welche Figuren diesmal zum Vorschein kommen werden", erinnert sich Oberlerchner.
Sammlerleidenschaft
Durch Zufall stieß der Leiter der Psychiatrie am Klinikum Klagenfurt vor etwa 20 Jahren im elterlichen Haus im Keller auf seine Lindefiguren-Sammlung. Es dauerte nicht lange und aus der anfänglichen Neugierde um die Figuren entwickelte sich eine wahre Sammlerleidenschaft. Am 16. Oktober ist es so weit: Oberlerchner lädt Interessierte zum Tag der offenen Tür von 14 bis 20 Uhr von Österreichs erstem "Figuren-Museum für Kaffeebeigabe" in der Kaufmanngasse 5-7 in Klagenfurt.
Neue Attraktion
Dieses vielleicht sogar weltweit einzigartige Museum soll die ganze Familie ansprechen. "Ich freue mich darauf, der älteren Generation, die in Begleitung ihrer Enkel kommt, die Welt der Lindefiguren zu erklären", sagt Oberlerchner. Dienstags hat das Privatmuseum von 18 und 20 Uhr geöffnet, Eintritt erfolgt für eine freiwillige Spende. Sein in den letzten Jahren angehäuftes Wissen über die Beigaben des Ersatzkaffee sowie die weiteren Ausstellungsstücke machen dieses Museum zu einer Bereicherung von Klagenfurt. Bemerkenswert: Die Immobilie für das Privatmuseum hat Oberlerchner aus eigener Tasche bezahlt, genauso wie das gesamte Inventar. "Für die Einrichtung habe ich ausschließlich regionale Betriebe engagiert", sagt der Experte für Kaffeebeigaben. Im Museum befindet sich nicht nur eine Spielecke für Kinder, auf Wunsch wird der Linde-Kaffee von Oberlerchner zubereitet. "Wenn er ein wenig ausgekühlt ist, dann kommt der malzige Geschmack zum Ausdruck", beschreibt Oberlerchner den Geschmack des Kaffeeersatzes.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.